Einbindung der Semantiken verschiedener Industrien

Abbildung von Verbindung von realen Dingen

Die Verbindung von realen Dingen mit digitalen Abbildern erschließt aufgrund der digitalen
Interaktion Vorteile. (Quelle: Phoenix Contact)

Abbildung von Darstellung des Referenz-Architektur-Modells Industrie 4.0 (RAMI 4.0)

Darstellung des Referenz-Architektur-Modells Industrie 4.0 (RAMI 4.0) (Quelle: Phoenix Contact)

Ferner verfügt die Architektur über Mechanismen, die unterschiedlichen Semantiken verwenden zu können. Das unterstützt die Nutzung vorhandener industrieller Standards und vereinfacht die Integration. Diese konstruktive Fähigkeit der AAS bindet zudem die standardisierten Semantiken als Sprachen der verschiedenen Industrien ein, anstatt sie auf einen einheitlichen Standard migrieren zu müssen. Als Beispiel dafür sei die Industrie-4.0-Interoperabilität durch OPC UA mit Companion Specifications genannt. Die industrie- und datenraumübergreifende Fähigkeit einer standardisierten Datenlogistik erlaubt den durchgängigen und automatisierbaren Aufbau von Wertschöpfungsketten.

Die für Datenräume notwendige funktionale Schicht setzt auf der Datenlogistik auf und bietet einerseits standardisierte oder datenraumspezifische Services an. Diese können verpflichtend für die Funktionalität von Datenräumen oder optional für den jeweiligen Datenraum vereinbart werden. Die vielfach auf Anwendungsfällen basierenden Funktionen bilden Fähigkeiten ab, die für die Realisierung erforderlich sind. Dazu gehört beispielsweise eine Notification-Funktion, die Software-Updates der eingesetzten Produkte über unterschiedliche Unternehmen hinweg abonniert. Der die Datenlogistik nutzende Datenraum besteht aus einer Vereinbarung zwischen den am Datenraum Beteiligten. Sie umfasst die Teilnehmer, Verfahren zur sicheren Identifizierung, verwendeten Dienste und Sprachelemente (Semantiken für die automatisierbare Interpretation) sowie den rechtlich verbindlichen Rahmen für die Zusammenarbeit. Darauf aufbauend können Unternehmen und öffentliche Stellen individuelle und sich im Wettbewerb befindliche Geschäftsmodelle organisieren. Als Datenraum für die Automobilindustrie und ihre Zulieferbetriebe ermöglicht zum Beispiel Catena-X die Gestaltung der Lieferkette über alle Zulieferer hinweg.

Factory-X für Hersteller, Ausrüster und Anwender/Betreiber

Bei Manufacturing-X handelt es sich um eine Förderinitiative der Bundesregierung zur Entwicklung von industriellen Datenräumen als weiteren Schritt bei der Umsetzung von Industrie 4.0. Die Initiative wird durch die Bundesministerien Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie Bildung und Forschung (BMBF) getragen. Im Rahmen von Manufacturing-X ist Factory-X ein wesentliches Leitprojekt, das einen Datenraum und damit das digitale Ökosystem von Komponentenlieferanten, Industrieausrüstern sowie Anwendern oder Betreibern von industriellen Produktionsmaschinen und -standorten schaffen soll. Phoenix Contact unterstützt Manufacturing-X über die Plattform Industrie 4.0 und beteiligt sich im Förderprojekt Factory-X an drei wichtigen Anwendungsfällen zum Aufbau einer interoperablen, standardisierten Datenlogistik.

Collaborative Information Logistics: Dieser Anwendungsfall zielt auf das Angebot interoperabler unternehmensübergreifender Dienste ab, die mehreren Unternehmen die Möglichkeit eröffnet, Informationen standardisiert und sicher austauschen zu können. So lassen sich zum Beispiel Produktinformationen automatisiert zwischen den IT-Systemen verschiedener Hersteller und Produktverwender kommunizieren. Das verringert die manuelle Datenübernahme und erhöht die Prozessqualität für die Kunden.

Integrated Toolchains and Collaborative Engineering: Hier geht es darum, Softwarewerkzeuge und Lösungen für die Automatisierung im Maschinenbau nahtlos zu verbinden, was technische Toolketten zur Erstellung und zum Betrieb von Maschinen sowie Anlagen ermöglicht. Ein Beispiel dafür stellt die vereinfachte Integration der Produktkonfiguratoren von Phoenix Contact in die Engineering-Werkzeuge der Elektroindustrie dar. Auf diese Weise beschleunigen sich die Produktauswahl und deren Konfiguration innerhalb des Engineerings ebenso wie entlang des gesamten Lebenszyklus von Maschinen und Anlagen.

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