Eine Vogelperspektiv einer Stadt

Mit Digitalisierung zu mehr Flexibilität und Nutzerkomfort (Quelle: The Ship)

Nicht erst seit der Corona-Pandemie hat sich die Arbeitswelt verändert. Vor dem Hintergrund des Leitprojekts Industrie 4.0 begann das Bundesministerium für Arbeit und Soziales 2016 einen Dialog über die Zukunft der Arbeitsgesellschaft. Thematisiert wurden unter anderem die sozialen Bedingungen und Spielregeln der zukünftigen Arbeitsgesellschaft, worunter ebenso die Flexibilisierung des Arbeitsortes fällt. Denn in vielen Berufen ist es theoretisch möglich, von überall auf der Welt via Notebook gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten.

Nicht nur Start-ups leben dieses Szenario vor, sondern ebenfalls langjährig bestehende Unternehmen wie Phoenix Contact. Wer Mitarbeitende in Zukunftstechnologien wie Cloud, Blockchain oder KI benötigt, kann nicht erwarten, dass die urbanen Spezialisten in die Provinz ziehen. Deshalb ist im Kölner Stadtteil Ehrenfeld mit „The Ship“ eines der digitalsten Gebäude Deutschlands entstanden, das Ende 2019 fertiggestellt wurde. Der Name ergibt sich aus der Gebäudearchitektur, die aus der Luft betrachtet an ein Segelschiff erinnert. Die zum Komplex gehörende „Alte Wagenfabrik“ verkörpert dabei den Hafen.

Zertifizierte Nachhaltigkeit über den gesamten Gebäude­lebenszyklus

Doch was verbirgt sich hinter dem Begriff „digitales Gebäude“? „The Ship“ verfügt über eine IoT-basierte Infrastruktur und Ausstattung, die sich, angelehnt an den New Work-Gedanken, komplett an den Bedürfnissen der Nutzer orientiert sowie zu persönlichem Wohlbefinden und Produktivität beiträgt. Das Gebäude denkt gewissermaßen mit und schafft so ein individuell zugeschnittenes Wohlfühlerlebnis. Licht, Beschattung und teilweise Temperatur werden beispielsweise automatisch optimiert. Zudem bietet eine Gebäude-App nützliche Funktionen im Arbeitsalltag – zum Beispiel erspart die Keyless-Entry-Technologie die lästige Suche nach dem Schlüssel. Ferner erlaubt die Vernetzung via 5G-Mobilfunktechnologie und 10-GB-WLAN schnelle funkbasierte Verbindungen in die relevanten Netzwerke. „The Ship“ beschreibt sich wie folgt selbst: „Mit High-End-Technologie und besonderer Atmosphäre steht das Gebäude für ein neues Arbeiten – agil, kollaborativ und innovativ.“

Das gesamte Bauwerk ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt und nach dem Gold-Standard der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) e. V. errichtet worden. Für die DGNB bedeutet nachhaltiges Bauen einen bewussten Umgang und Einsatz vorhandener Ressourcen, die Minimierung des Energieverbrauchs sowie das Bewahren der Umwelt. Hinzu kommen die Aspekte Technik, Prozess und Standort bei der Planung und dem Bau des Gebäudes. Das auf diesen sechs Faktoren fußende Zertifizierungssystem bewertet die Qualität über den kompletten Gebäudelebenszyklus von 50 Jahren hinweg. Je nach Bauwerk fließen bis zu 40 Nachhaltigkeitskriterien in die Bewertung ein, wobei je nach Erfüllungsgrad ein Zertifikat in Platin, Gold, Silber oder Bronze vergeben wird.

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