(Quelle: Phoenix Contact)
In den vergangenen Jahren haben sich IIoT-basierte Cloud-Services etabliert, die sich oftmals einfach und kostengünstig einsetzen lassen. Die drei Beispiele aus der Praxis zeigen, wie diese zu mehr Effizienz, Sicherheit und Kontrolle führen. Dabei können die Lösungen für verschiedene Branchen und Stand orte angewendet werden. Zudem handelt es sich um leicht erlernbare, nutzerfreundliche Anwendungen für Praktiker und Managementmitarbeiter.
Individuelle Abrechnung des Energieverbrauchs pro Kunde
Ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich der Entwicklung, Vermietung und Verwaltung effizienter Logistik- und Vertriebszentren unterstützt seine Kunden bei der Verbesserung der Lieferketten. Die Kunden nutzen die Immobilien für flexible Lagerkapazitäten sowie ein beschleunigtes Fulfillment. Neue EU-Anforderungen und eine eigene Nachhaltigkeitsinitiative erfordern die Aufnahme und individuelle Abrechnung des Energieverbrauchs pro Kunde. Allerdings waren die von Heizungen, Lüftungen, Klimatechnik, Beleuchtungen und Lagerrobotern erzeugten Energiedaten lediglich dezentral oder gar nicht verfügbar. Da die Standorte zudem global verteilt sind, war dem Immobilienspezialisten klar, dass er zunächst eine Remote-Lösung für das komplette Asset-Management und Energie-Monitoring benötigte.
Für das Projekt wurde die Data Collection Box von Phoenix Contact zur Datenerfassung verwendet, die eine Steuerung der Produktfamilie PLCnext Control mit dem IIoT-Framework umfasst. Energiemessgeräte der Baureihe EMpro zeichnen den Energieverbrauch auf und übertragen die Daten zu Proficloud.io. Die Konfiguration erfolgt über ein webbasiertes Management. In Summe sind mehr als 250 Assets registriert worden. Zur Umsetzung eines sicheren Fernzugriffs senden Router der Produktfamilie TC-Router die Daten in die Cloud. In Kombination mit Proficloud.io rationalisieren der Device Management Service und das zugehörige DMS-Basic-Add-on das Geräte-Management. Der Device Management Service stellt standardisierte, anwendungsunabhängige Geräteinformationen nahezu in Echtzeit für Geräte von Phoenix Contact sowie von Drittanbietern zur Verfügung. Über das DMS-Basic-Add-on lassen sich Gruppen von Einzelgeräten anlegen. Der Smart Service bietet ein Benachrichtigungssystem in Bezug auf den Health-Status der Geräte und ein Applikations-Update aus der Ferne.
Bei neuen Applikationen mussten die Steuerungen der Produktfamilie PLCnext Control bisher direkt oder via VPN mit einem PC verbunden werden. Durch die beschriebene Lösung entfällt der Aufwand zu großen Teilen. Im Vergleich zu herkömmlichen Einzel-Updates reduziert das Remote-Update die erforderliche Arbeitszeit um bis zu 70 %. Bei einem einmaligen Update der rund 250 Geräte bedeutet das zum Beispiel eine Einsparung von mehr als 150 Arbeitsstunden. Der Device Management Service legt die Grundlage für weitere zentral gesteuerte Monitoring-Funktionen für Maschinen und Anlagen, vor allem im Bereich Energiemanagement.
Verbesserte Energieeffizienz durch umfassende Überwachung und Auswertung
Ein führendes Unternehmen der Snack-Industrie mit Betrieben in mehr als 30 Ländern plante, seinen Energieverbrauch zu senken und Nachhaltigkeit zu fördern. Dazu setzte das Management das Ziel, die CO2-Emissionen bis 2025 deutlich zu verringern sowie den Wasserverbrauch und Abfall zu minimieren. Ein Baustein für eine verbesserte Energieeffizienz in der gesamten Wertschöpfungskette sollte ein kürzlich durchgeführtes Projekt in einer Fertigungsstätte in Rumänien werden. Evidenzbasierte Optimierungsmaßnahmen waren dort kaum möglich, weil sich nicht alle Energieverbraucher identifizieren und messen lassen. In diesem Fall startete das Projekt in den Kühllagern für Kartoffeln, denn diese gehören zu den größten Energieverbrauchern in der Produktion.
Smarte Energiemessgeräte der Baureihe EMpro erlauben nun eine umfassende Überwachung des Energieverbrauchs in den großen Kühlkammern. Durch die genaue Verfolgung der Verbrauchsmuster kann das Unternehmen jetzt Einsparpotenziale erkennen. Ob es um die Kühleinstellungen, die Verbesserung von Wartungsplänen oder die Aufrüstung von Anlagen geht: Die genannten Maßnahmen optimieren die Gesamteffizienz nachweislich. Das Energiemessgerät arbeitet mit einer Rogowski-Spule, die das zu überwachende Asset umschließt. Die berührungslose Technik erfasst den Energieverbrauch, ohne dass die Maschine oder Anlage geöffnet oder der Betrieb unterbrochen werden muss. Die smarten EMpro-Geräte übertragen die gesammelten Energiedaten direkt zu Proficloud.io. Diese Integration ermöglicht eine effiziente Datenaufnahme und -analyse, ohne dass zusätzliche Kontrollsysteme notwendig sind. Die verschlüsselte Internetverbindung der Energiezähler mit dem Device Management Service erlaubt zudem einen schnellen Einblick in das Gerät. So ist die Basis für die digitale Überwachung des Energieverbrauchs über den Energy Management Service gelegt. Aufgrund des von überall zugänglichen Dashboards der Anwendung können Nutzer schnell auf außergewöhnliche Verbräuche reagieren, entsprechende Maßnahmen einleiten und somit Einsparungen erzielen.
Durch den Einsatz IoT-fähiger Messgeräte schafft der Energy Management Service den Fernzugriff auf Energie- und Leistungsdaten. Das Unternehmen kann die überwachten Werte über vielfältige Visualisierungsoptionen kontrollieren und auswerten, was wiederum ein systematisches Energiemanagement möglich macht. Dazu liefert der Energy Management Service wertvolle Benchmarking-Daten. Jede abgeleitete Maßnahme trägt zur Senkung der Energiekosten und des CO2-Ausstoßes bei.