Neuheiten und Highlights zur Motek

Das Funknetzwerk Nexy von Steute dient als „Backbone“ für die Integration mobiler Systeme in die Datenwelt der Montage, Produktion und Materialversorgung

Auf der Motek zeigt Steute unter anderem sein Funknetzwerk Nexy (Quelle: Steute)

Die Robotik hat sich auf der Motek einen festen Platz erobert. In Halle 7, Stand 7320, wird sich beispielsweise Universal ­Robots (UR) wieder mit Partnern präsentieren. Unter anderem beweist sich ein „UR5e“ am Messestand im Kabelstecken. Mithilfe der KI-Steuerung Mirai von Micropsi Industries und ­einem 2-Finger-Greifer von Robotiq erfasst der ausgestellte UR-Cobot die forminstabile Leitung und steckt sie zielsicher unter Einberechnung von Varianzen im Prozess in eine Buchse. An einer weiteren Applikation mit der Match-Plattform von Schmalz und der Zimmer Group soll die Flexibilität von Cobots auf das nächste Level gehoben werden: Dank des mechanischen Werkzeugwechslers, der weder zusätzliche Druckluft  noch elektronische Komponenten benötigt, kann der ausgestellte Cobot vom Modell „UR3e“ seine Endeffektoren schnell, einfach und verschleißfrei wechseln. Und wie Unternehmen die Entwicklung von Cobot-Anlagen mit SPS-Funktionalität vereinfachen können, zeigt ein „UR10e“ am „RobIn eBox“-Schaltschrank von Siemens. Das vorkonfektionierte System enthält dafür alle grundlegenden Komponenten, die zum Verbinden einer SPS mittels Profinet erforderlich sind, und ermöglicht eine zuverlässige Datenübertragung.

Livedemos zeigen Roboter

Auch Yamaha präsentiert seine Roboter auf der Motek in ­Halle 7, Stand 7515 in Live-Demonstrationen. Hier wird gezeigt, wie Roboter die Produktivität erhöhen, indem sie Geschwindigkeit, Genauigkeit und Wiederholbarkeit von Verpackungs-, ­Positionierungs- und Montageprozessen steigern. So zum ­Beispiel ein Scara-Roboter YK400XE mit Yamahas Bildverarbeitungssystem „RCXiVY2+“, der gemischte Süßigkeiten einzeln aufnimmt, um die Hochgeschwindigkeitserkennung und -hand­habung von Objekten unbestimmter Größe und Form zu veranschaulichen. Die YK-XE Scara-Roboter sind nach Unternehmensangaben auf hohe Leistung bei gleichzeitig niedrigen Investitionskosten ausgelegt und ermöglichen eine zukunftsweisende und flexible Automatisierung in wettbewerbsinten­siven Fertigungsszenarien. Eine zweite Präsentation mit dem YK400XE, der die von Yamaha entwickelte Software zur Inte­gration des intelligenten Teileförderers Asycube von Asyril nutzt, zeigt die beschleunigte Entnahme und präzise Platzierung von Schüttgutkomponenten. Das Linear-Fördermodul LCMR200 wird ebenfalls in Aktion zu sehen sein und zeigt den Transport von Werkstücken mit programmierbarer Richtung, Geschwindigkeit und Beschleunigung. Durch die Kombination von Fähigkeiten, die über die herkömmlicher Band- und Rollenförderer hinausgehen, sowie durch seine modulare Flexibilität kann das LCMR200 den Durchsatz in vollautoma­tischen, halbautomatischen oder vollständig manuellen Produk­tionslinien erhöhen.

Shuttle für die Intralogistik 4.0

Bosch Rexroth präsentiert in Halle 3, Stand 3305 die zweite Generation seines Active-Shuttle. Es soll mehr Bewegung in die Intralogistik bringen und dabei die Sicherheit, Effizienz und Flexibilität auto­nomer Transporte steigern. Mittels kamerabasierter 3D-Hinderniserkennung erreichen Objektschutz und Orientierung ein hohes Niveau. Das Einsatzspektrum umfasst nun auch in den Fahrweg ­hineinragende Objekte. Das ebenfalls neu integrierte Touchscreen-Display ermöglicht eine individuelle Konfiguration und ein schnelles Fehlermanagement direkt am mobilen Roboter. Im Sinne von Intralogistik 4.0 kommuniziert die aktualisierte Steuerungssoftware AMS (Active-Shuttle Management ­System) nahtlos mit der Montage und ­erlaubt jetzt auch individuelle Transportaufträge mit konfigurierbaren Job-Templates. Die Auftragsübermittlung an das ­Active-Shuttle erfolgt wahlweise vollautomatisiert aus übergeordneten IT-Systemen (MES, ERP, etc.) oder manuell über die webbasierte Bedienoberfläche via PC oder Tablet. Mit dem Ziel, Montage und Logistik nahtlos miteinander zu vernetzen, wird die Anbindung an die Shopfloor-Infrastruktur kontinuierlich erweitert. Maschinen, Roboter und Sensoren können so über verschiedene Standardschnittstellen direkt mit dem AMS kommunizieren und etwa bei Materialknappheit Nachschub anfordern. Das ­robust ausgelegte Shuttle befördert Bodenroller mit Kleinladungsträgern und einer Gesamtlast von bis zu 260 kg vollautomatisiert durch die Werkshalle. 

Funknetzwerk steigert Effizienz in der Produktion

Wenn in der Smart Factory mobile Anlagen und Transportmittel zum Einsatz kommen, müssen die Signale per Funk übermittelt werden. Ein lückenloser Daten- und Informationsfluss ist gefragt – von der übergeordneten Planungsebene bis zu den einzelnen Maschinen, Förderanlagen und Transportbehältern. Für diese Aufgabe hat der Steute-Geschäftsbereich Wire­less die Funk-Netzwerklösung Nexy entwickelt. Sie überträgt die Daten von Schaltgeräten und Sensoren im Feld in das IoT oder andere übergeordnete IT-Systeme. Auf der Motek wird gezeigt, welche Effizienzgewinne mit der Funkkommunikation über Nexy erzielbar sind. Ein Beispielfür die Effizienzsteigerung, die ein Funknetzwerk in der Montage bewirkt, sind FTS-Flotten in der Automobilproduktion. Hier ermöglicht Nexy das Abschalten und „Aufwecken“ von Fahrerlosen Transportfahrzeugen. Der Effizienzgewinn liegt in der Energieeinsparung und mehr noch darin, dass die Fahrzeuge bei Betriebspausen nicht zwingend eine Ladestation anfahren müssen, sondern einfach vor Ort verbleiben, bis sie wieder in Dienst genommen werden. Nach Unternehmensangaben nutzen mehrere Automobilhersteller dieses System bereits in ihren Montagelinien. Die Effizienz des Funksystems wird dadurch noch gesteigert, dass es einfach zu konfigurieren ist und kontinuierlich ­erweitert wird, sowohl um neue Hardwarekomponenten ­(Sensoren, ­Access Points, Sensor Bridges) als auch um neue Softwarebausteine wie Schnittstellen. Den aktuellen Entwicklungsstand des Funknetzwerks wird Steute auf der Motek 
­in Halle 1, Stand 1510 vorstellen. 
 

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