Weidmüller bietet Maschinenbauern einen einfachen Einstieg in das Thema Data Analytics

Mit dem Automated-Machine-Learning-Tool (Auto-ML-Tool) bietet Weidmüller Maschinenbauern einen einfachen Einstieg in das Thema Data Analytics (Quelle: Weidmüller)

Seit nunmehr zehn Jahren gibt es den Begriff Industrie 4.0. Die Umsetzung stellt allerdings immer noch viele Unternehmen vor Herausforderungen und konfrontiert sie mit neuen Themen. Aus diesen haben sich teilweise Trends abgeleitet, die nun die Entwicklungsschwerpunkte der Unternehmen beeinflussen. Dr. R. Sohrmann sieht hier drei Themen bzw. Trends als wesentlich: „Das Thema Cloud hat zu massiven Veränderungen im Bereich der Infrastruktur geführt. Hier müssen nun Lernkurven durchlaufen werden, um dieses potenzialträchtige Feld optimal zu bedienen.“ Zudem hat die Digitalisierung von Prozessen aus seiner Sicht im Pandemiejahr einen Schub erfahren. „Wir haben recht schnell gelernt, mit neuen Strukturen wie Arbeiten im Homeoffice zurechtzukommen“, erklärt er weiter. Als drittes großes Thema nennt er Nachhaltigkeit und verdeutlicht: „Klimaneutralität und Verringerung des CO2-Ausstoßes sind sowohl für Weidmüller selbst als auch für unsere Kunden wichtige Themen. Hier unterstützen wir sie mit passenden Produkten.“

From Edge to Cloud

Wie die meisten Unternehmen im Automatisierungs- und Digitalisierungsumfeld spürt auch Weidmüller derzeit eine verstärkte Nachfrage nach entsprechenden Lösungen. Dr. R. Sohrmann weist darauf hin, dass viele Unternehmen zurzeit noch zurückhaltend sind, was einen abrupten Umstieg in Richtung Digitalisierung anbelangt. „Viele unserer Kunden stellen an einzelnen Schrauben, um ihre Prozesse zu optimieren. Daraus entstehen digitalisierte Insellösungen, die in einem späteren Schritt im Sinne der Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette ­wieder zusammengeführt werden.

Dazu sind standardisierte Schnittstellen wichtig, die diese Zusammenführung später vereinfachen“, so der Experte. Die Digitalisierung über die gesamte Wertschöpfungskette bezeichnet er als Kraftakt. Einige große Player seien hier schon recht weit, die breite Masse benötigt aus seiner Sicht allerdings noch dieses Jahrzehnt, um die damit verbundenen Herausforderungen in Summe zu meistern.   

Weidmüller hat sein Digitalisierungsportfolio aus dem Feld­bereich herauskommend entwickelt. Mit diesem Datenebenen-Ansatz wird es sukzessive ausgebaut, wie Dr. R. Sohrmann ausführt: „Wir strukturieren unser IoT-Portfolio in die Felder Datenakquise, Vorverarbeitung, Kommunikation, Mehrwertdienste, was sich auch gut bewährt hat. Im Bereich der Datenakquise ist beispielsweise unser smarter Sensor U-Sense ein ­elementarer Bestandteil, ebenso unser Remote-IO-System ­U-Remote. Für die Datenvorverarbeitung kommt unsere Steuerung U-Control ins Spiel. Sie bietet den Vorteil, dass sie dezen­tral angeordnet sein kann und ergänzt um ein Gateway Daten an zum Beispiel die Cloud weiterleiten kann. Dafür verwenden wir den Begriff Cloud-ready. Da­rüber hinaus bieten wir Router, ­unsere Fernwartungslösung U-Link, Security-Software usw. an. Die Mehrwertgenerierung erreichen wir über Data-Analytics-Software-Lösungen.“ 

Wie er berichtet, finden aktuell in allen Bereichen Weiterentwicklungen statt. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Offenheit, die unter anderem über die Hinzunahme von weiteren Protokollen bzw. Schnittstellen erreicht werden soll. Außerdem wurde die Steuerung in Richtung Container-Technologie erweitert. „Prinzipiell ist bei unserer U-Control Web der Webserver bereits installiert, inklusive der Software U-Create Web, die verschiedene Softwaremodule inte­griert: die Entwicklungsumgebung für die Automatisierung, die Entwicklungssoftware Node-Red, die Visualisierungssoftware und ein OPC-UA-Server. Mit der jetzt neu integrierten Container-Technologie erhält der Anwender zusätzlich ein offenes System, um eigene Software oder auch ­3rd-Party-Software auf der Steuerung auszuführen“, erklärt Dr. R. Sohrmann. Die Container-Technologie entwickelt sich auch in industriellen Umgebungen zunehmend als Alternative zu virtuellen Maschinen. „Container lassen sich leicht als Dateien transportieren und installieren, da sie alle Ressourcen beinhalten, die zur Laufzeit benötigt werden. Sie erfordern damit deutlich weniger CPU-Leistung und Arbeitsspeicher und sind so effizienter und ressourcensparender als virtuelle Maschinen. Die Container-Inhalte sind modular gestaltbar und somit flexibel, auch für spätere Anpassungen. Und die Applikationen lassen sich mit der Container-Virtualisierung einfach und sicher in­stallieren“, erklärt er weiter. Das von Weidmüller genutzte Docker-System ist eine Open-­Source-Lösung zur Container-Steuerung. „So lassen sich Container, die alle benötigten Lösungspakete enthalten, leicht als sogenannte Images bereitstellen, transportieren und installieren“, sagt Dr. R. Sohrmann und führt als Vorteile für Kunden an: „Es ergeben sich individuelle Erweiterungsmöglichkeiten des Software-Spektrums für unsere U-Control. Zusätzliche Hardware kann eingespart werden. Darüber hinaus ist keine Installation von System-Software zur Hardware-Konfiguration erforderlich.“    

Einen weiteren Schwerpunkt beim Ausbau seines Portfolios setzt Weidmüller beim Thema Kommunikation in Richtung Cloud. So soll eine Vielzahl an Geräten zur Cloud-Kommunikation ertüchtigt werden. Dr. R. Sohrmann: „Ob Energy Meter, Überspannungsschutz oder Stromversorgung, diese Produkte müssen ausgelesen werden können, um ihre Daten in Mehr­werte zu überführen.“ 
 

1 / 3

Ähnliche Beiträge