Gießerei 4.0 – der richtige Weg

Abbild Frank Hägele

Bild: Verkaufsleiter Frank Hägele referierte auf dem Copa-Data-Kundenevent am 26. September in Frankfurt/M. über interdisziplinäre Lösungen mit Zenon (Quelle: COPA-DATA GmbH)

Auf dem Weg zur Gießerei 4.0 befindet sich VW im Geschäftsfeld Fahrwerk am Standort Braunschweig. Dabei startet man hier aus dem Brownfield heraus. In dem Werk werden unter anderem Hilfsrahmen und Radträger hergestellt. „Das klassische Problem einer Gießerei sind die Ausschussraten, die oftmals bis in den zweistelligen Prozentbereich hineinreichen. Operational Excellence steht deshalb im Fokus“, berichtete Dr. Thomas Beganovic, Projektleiter „Gießerei 4.0“. In seinem Vortrag ging er unter anderem auf die Bedeutung einer klaren Zielsetzung im Vorfeld eines Digitalisierungsprojekts und einer anschließenden strukturierten Umsetzung ein. „In der Regel lauten die Projektziele unter anderem: Ausschuss reduzieren, die Anlageneffizienz steigern sowie Prozess- und Produktkompetenz erzeugen“, verdeutlicht er. Außerdem ist seine Erfahrung, dass eine Anlage heute oftmals eine Blackbox darstellt. „Wichtig ist es deshalb, Transparenz im Prozess zu schaffen und letztendlich den Werker zu unterstützen.“ Prinzipiell erfordert eine Brownfield-Gießerei aus Sicht von Dr. T. Beganovic im ersten Schritt die konsequente Digitalisierung aller analogen Kommunikationswege und -prozesse mithilfe geeigneter Methoden. Wichtigstes Augenmerk dabei: die Datenqualität. Prozess und Produkt müssen verknüpft werden. Bei VW wurde das Projekt in vier Schichten aufgeteilt: Use Case Layer, Software Layer, Data Layer, Hardware Layer. „Dabei ist eine agile Interaktion zwischen und innerhalb der Layer erforderlich“, so Dr. T. Beganovic. Und die Umsetzung erfolgt in den Schritten: Framing, Data Exploration and Preparation, Data- Service-Toolbox. Zunächst stand die Umsetzung der entsprechenden Infrastruktur im Vordergrund. „Alle Daten stehen in Beziehung zueinander. Deshalb sind Datenqualität und Datensicherheit wesentlich“, sagt der Experte. Bei VW stand zu Beginn die Beschreibung der erforderlichen Daten auf dem Plan. Danach galt es, die Maschinen entsprechend zu befähigen, die Daten zu liefern, das Netzwerk einzurüsten und anschließend die Daten abzugreifen und bereitzustellen. Bei VW wurde eine standardisierte Datenakquise eingerichtet. „Wenn die Standardisierung nicht richtig erstellt wurde, können beim Datenabgriff später Fehlinformationen passieren“, informiert er über die Bedeutung. „Data Quality Checks müssen etabliert, ebenso muss eine zentrale Datenbank eingerichtet werden“, sagt er Dr. T. Beganovic weiter. Zenon gibt hier Aufschluss über BDE, Energiedatenerfassung und löste WinCC ab. „Bedienergonomie war ein wichtiger Pluspunkt von Zenon, bei dem sich unsere Mitarbeiter auch gut einbringen konnten. Zenon stellt dafür eine gute Plattform dar“, sagt Dr. T. Beganovic. Außerdem werden bei VW auf Basis der gewonnenen Daten Assistenzsysteme abgeleitet (datengetriebene Entscheidungsunterstützung). In diesem Zusammenhang kommt d er Fehlererfassung durch den Werker eine große Bedeutung zu.

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