Werker mit der Hololens 2 vom Microsoft

Die Hololens 2 von Microsoft bietet eine gute Grundlage für Trainings-, Lern- und Schulungsaufgaben (Quelle: Microsoft)

Der demografische Wandel stellt für viele Unternehmen eine Herausforderung dar. Schon heute fehlen Fachkräften, was der staatlichen Förderbank KfW zufolge das zukünftige Wachstum der deutschen Wirtschaft hemmt. Vorhandenes Fachwissen zu erhalten und den Transfer zwischen erfahrenen Beschäftigten sowie Neueinsteigenden zu verbessern, ist deshalb in vielen Branchen von großer Bedeutung.

Parallel suchen Unternehmen nach optimalen Wegen, ihre Beschäftigten kontinuierlich weiterzubilden. In einer gemeinsamen Umfrage von HRpepper Management Consultants und der Bitkom Akademie ist Weiterbildung für 84 % der Befragten auch ein bedeutender Faktor bei der Wahl des Arbeitgebers. So nimmt im Zuge der Digitalisierung nämlich das rapide ab, was oftmals als die Halbwertszeit unseres Wissens beschrieben wird. Lebenslanges Lernen wird demnach zunehmend wichtiger. Das hat eine internationale Microsoft-Studie zum Thema künstliche Intelligenz bereits vor drei Jahren gezeigt: Es waren genau die Unternehmen mit KI-Projekten am erfolgreichsten, die der Qualifizierung ihrer Beschäftigten den gleichen Stellenwert einräumen wie den Investitionen in intelligente Technologien.

Neue Lernmöglichkeit durch das Metaverse

Das Metaverse macht vielfältige Szenarien mit Mixed-, Augmented- und Virtual Reality (MR/AR/VR) möglich, die das lebenslange Lernen unterstützen. Zudem werden darüber neue Wege eröffnet, das Lernen effizienter in den Arbeitsalltag zu integrieren. Lernumgebungen im Metaverse erlauben es Expertinnen und Experten in Fabriken beispielsweise, ihre Kolleginnen und Kollegen ortsunabhängig – das heißt auch über große Distanzen hinweg – anzulernen. Dafür müssen sie nicht mehr in eine weit entfernte Fabrik reisen, sondern können bequem von dort aus arbeiten, wo sie möchten. Zum Beispiel aus dem Homeoffice.

.. auch in der Industrie

Wie die Industrie bereits heute vorhandene Technologien wie die Hololens 2 nutzt, zeigen unter anderem die Beispiele von DMG Mori und Marabu.

DMG MORI ist ein weltweit agierender Hersteller von Werkzeugmaschinen mit insgesamt 111 Vertriebs- und Servicegesellschaften für mehr als 100.000 Kunden. Speziell bei Nachschulungen an den Werkzeugmaschinen bei den Kunden vor Ort entstand für Trainerinnen und Trainern des Unternehmens in der Vergangenheit ein hoher Zeitaufwand. Durch den Einsatz von Hololens 2 entfallen solche Aufwände mittlerweile komplett. So vereint die Datenbrille alles in einem Gerät, was für ein sicheres und qualitativ hochwertiges Remote-Training und den Einstieg in das Metaverse notwendig ist. Trainerinnen und Trainer sowie Lernende können sich beispielsweise ihr jeweiliges Sichtfeld teilen, 3D-Hologramme in eine reale Umgebung einblenden und so gemeinsam an 3D-Modellen der Maschinen arbeiten. Im Fall von DMG Mori können Trainerinnen und Trainer die Kunden so Schritt für Schritt remote an den Werkzeugmaschinen einlernen.

Ähnliche Erfahrungen mit dem Metaverse als Lernumgebung hat Marabu gemacht. Der Hersteller von Sieb- und Digitaldruckfarben setzt Hololens 2 zusammen mit Guides ein, um beispielsweise Schulungen von Technikerinnen und Technikern in anderen Ländern durchzuführen und die weltweite Zusammenarbeit an 3D-Modellen zu ermöglichen.

„Die Kolleginnen und Kollegen haben sich das Gerät geschnappt und einfach losgelegt. Viele haben nach wenigen Augenblicken das Arbeiten mit Microsoft Hololens verinnerlicht und möchten sie nicht mehr absetzen“, berichtet Stefan Würtemberger, Vice President Information Technology bei der Marabu GmbH & Co. KG. Für seine Kunden konnte Marabu die Wartezeiten im Service durch den Einsatz von Hololens 2 reduzieren, da die Beschäftigten auf Kundenseite nun über die Metaverse-Lösung in Echtzeit Hilfe vom Marabu-Service-Personal erhalten. 

Der Vorteil der Hololens: Sie bildet Farben mit nur 2 % Abweichung in der Farbmetrik sehr realitätsnah ab. Dabei projiziert sie computergenerierte Inhalte und verankert diese in der realen Welt. Beispielsweise können virtuelle Pfeile oder Markierungen in die echte Umgebung gesetzt werden, die trotz Kopfbewegungen an den gesetzten Stellen bleiben. In der MR-Brille wird die echte Umgebung zusammen mit dem virtuellen Inhalt eingeblendet. Beide Informationen kann Marabu flexibel bearbeiten. So lassen sich Maschinen oder ein Ausdruck gemeinsam mit den Marabu Spezialistinnen und Spezialisten ansehen, sie können den Druck verfolgen und gleichzeitig eine Videokonferenz, eine Farbmessung oder ein PDF einblenden. Microsoft Dynamics 365 Remote Assist unterstützt die Nutzenden und hilft bei der Abnahme von Produkten oder der Fehlerbehebung an Maschinen aus der Ferne. Mit Dynamics 365 Guide lassen sich Schritt-für-Schritt-Anleitungen über die Brille einblenden, sodass Einweisungen und Schulungen darüber stattfinden können. Marabu muss also für die Inbetriebnahme eines Industriedruckers, eine Wartung, Reparatur, einen Wechsel von Farbpatronen und dergleichen nicht mehr vor Ort sein. Vielmehr assistieren die Marabu-Experten und Expertinnen über einen Videocall dem Kunden vor Ort, das Problem zu lösen. Die Kameras übertragen das Geschehen aus Sicht des Mitarbeitenden 1:1.

S. Würtemberger berichtet: "Die Reparaturen, Wartungen und Produktentwicklungen weltweit waren für uns immer mit Aufwand und vielen Reisen verbunden. Wenn die Maschine eines Kunden in der Vergangenheit streikte, beauftragten wir per Telefon einen Serviceeinsatz. Anschließend fuhren oder flogen die Expertinnen und Experten zum Kunden. Das verursachte hohen Reisaufwand und bis zur Ankunft stand die Maschine des Kunden still." Im Bereich der Produktentwicklung haben die Prozesse ähnlich ausgesehen: Farben wurden hergestellt und zum Druckunternehmen geschickt. Dort wurde ein Probedruck angefertigt und zur Prüfung an Marabu zurückgesendet. "Die MR-Technologie zeigt einem alles, was man für die Arbeit vor Ort wissen muss, ohne dass wir dafür vor Ort präsent sein müssen. Wir können also mit Microsoft Hololens 2 beispielsweise fast so arbeiten, als wären wir beim Kunden. Bislang hatten wir oft Wartezeiten, die können wir jetzt durch einen anderen Serviceeinsatz verkürzen. Und das Schöne dabei ist, dass unsere Technikerinnen und Techniker das alles sogar aus dem Homeoffice erledigen können", freut sich der Vice President Information Technology.

Mesh für Microsoft Teams auf Meta Quest-Geräten nutzbar

Und all das ist nach Aussage von Microsoft erst der Anfang. "Mit unseren technischen Software- und Hardware-Lösungen stellen wir Plattformen bereit, die es unseren Partnern und Kunden ermöglichen, ihre eigenen spezifischen Lernangebote im Metaverse zu entwickeln. Durch unsere Partnerschaft mit Meta machen wir Mesh für Microsoft Teams auf den Meta-Quest-Pro- und Meta-Quest-2-Geräten verfügbar. Wir ermöglichen Menschen dadurch, sich miteinander zu verbinden – und so in einer virtuellen Umgebung zusammenzuarbeiten, als ob sie gemeinsam am selben Ort wären. Zudem lassen sich Microsoft 365-Apps wie Excel oder Word sowie Sharepoint und Outlook in die virtuelle Umgebung mit einbinden. Das Ergebnis ist eine beeindruckende digitale Infrastruktur, die die Entwicklung einer ganzen Vielzahl kreativer Lernangebote zulässt", berichtet  Rebecca Nothvogel, Trainee Commercial Communications Innovation bei Microsoft, in ihrem Beitrag.

Tipp der Redaktion

Wenn Sie mehr über das Industrial Metaverse erfahren möchten, nehmen Sie an unserem kostenfreien Best of Industrial Metaverse Day am 16. März teil. Details finden Sie hier: „Best of Industrial Metaverse“ - Gemeinsam die Zukunft gestalten (smart-production.de)

Microsoft (ih)

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