Bild zeigt Straßenbahnwaschanlage von BHB

Die Waschanlagen Vertriebs GmbH hat für die Verkehrsbetriebe Zürich eine besonderes ressourceneffiziente Straßenbahnwaschanlage gebaut. Zur Wäsche wird die Tram in der Waschhalle geparkt. Die vier Waschwagen fahren rechts und links am Fahrzeug entlang. (Quelle: Mitsubishi Electric)

Bei der neuen Bahnwaschanlage der Verkehrsbetriebe Zürich kommen statt der üblichen zwei vier einzeln verfahrbare Waschwagen zum Einsatz. Dank Automatisierungstechnik von Mitsubishi Electric ermöglichen sie ein besonders gründliches Reinigungsergebnis mit kurzen Waschzeiten und hoher Energieeffizienz. Für den ausführenden Maschinenbauer und Mitsubishi-Electric-Kunden Waschanlagen Vertriebs GmbH stellt das anspruchsvolle Projekt gleichzeitig einen Meilenstein in der eigenen digitalen Transformation dar. Denn zum ersten Mal kam hier ein innovatives Digital-Twin-Verfahren in Kombination mit einer vereinfachenden Low-Code-Programmierung zum Einsatz. Damit war es möglich, die komplexe Anlage mit deutlich weniger Aufwand zu planen und die Inbetriebnahmezeiten stark zu verkürzen. Unterstützung erhielt der 20 Mitarbeiter beschäftigende Maschinenbauer vom Stuttgarter Ingenieurbüro Atina, einem erfahrenen Softwarespezialisten aus dem Partnernetzwerk von Mitsubishi Electric.

Low-Code-Programmierung und Digital Twin

Steigende Kundenansprüche an flexible, vernetzte und ressourcenschonende Anlagen – insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels – bedürfen neuer digitaler Konzepte, weiß BHB-Geschäftsführer Tobias Straub. „Über Mitsubishi Electric und deren Automation Network kam der Kontakt zum Ingenieurbüro Atina zustande, das uns maßgeblich bei unseren Digitalisierungsmaßnahmen unterstützt hat“, berichtet er. „So konnten wir bei dem Projekt in Zürich erstmals einen digitalen Zwilling sowie die neue Low-Code-Programmierung einsetzen.“

Als reine Skriptsprache macht die von Atina entwickelte Low-Code-Programmierung eine hartkodierte, zeilenweise Programmierung überflüssig. Waschprogramme werden auch ohne tiefergehende Programmierkenntnisse einfach per Excel-Tabelle parametriert. Das spart Zeit, reduziert Fehlerquellen und erleichtert nachträgliche Überarbeitungen. Mit 200 statt 4.000 Zeilen Text sind die Programme zudem übersichtlicher und für das Servicepersonal leichter nachvollziehbar. Per einfachem CSV-Export ist es möglich, die in Excel erstellten Programme direkt in die Mitsubishi-Steuerung zu übertragen.

Zusätzlich zur Skriptsprache hat BHB für das Projekt in Zürich auch erstmals einen digitalen Zwilling eingesetzt. Sämtliche mechanischen und elektrotechnischen Bauteile der Waschanlage sind dort als voll funktionsfähige 3D-Modelle hinterlegt und können von einer realen Mitsubishi-SPS angesteuert werden. Da sich die Programme bereits am Schreibtisch sehr genau testen lassen, ist vor Ort eine stark beschleunigte und nahezu fehlerfreie Inbetriebnahme möglich.

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