Die Akteure der Plattform Industrie 4.0 sehen große Potenziale im Industrial Metaverse und diskutierten diese Arbeitsgruppen-übergreifend (Quelle: AdobeStock_478698438_photon_photo)
Der Begriff des Industrial Metaverse ist in Fachkreisen längst in aller Munde und hält immer mehr Einzug in die deutsche Industrie. Ursprünglich verstand man unter dem B2B-Metaversum ein virtuelles Abbild der Realität, in dem Menschen in Form eines Avatars agieren können. Durch den Einsatz von virtuellen und erweiterten Realitäten (z. B. 3D-Brillen) sind der menschlichen Interaktion in unterschiedlichsten Simulationen keine Grenzen gesetzt. Doch welches Potenzial ergibt sich daraus für die Industrie 4.0?
Das Industrial Metaverse hat einen industriellen Fokus. Es soll Produktions-, Wartungs- und Logistikprozesse virtuell modellieren oder auch immersive Schulungen und Ausbildungen ermöglichen. Davon erhofft sich die Industrie eine Steigerung ihrer Effizienz und Produktivität.
Arbeitsgruppen-übergreifender Austausch
Der Arbeitsgruppen-übergreifende Austausch der Plattform Industrie 4.0 zum Thema Industrial Metaverse begann mit einer Begrüßung durch Dr. Svenja Falk von Accenture Research. Als ersten Impuls für die anschließenden Diskussionen gab Dr. Sicco Lehmann-Brauns, Siemens AG, einen Überblick zu den Chancen des Industrial Metaverse. Diese wurden im Anschluss durch unterschiedliche Perspektiven von Expertinnen und Experten aus der Praxis veranschaulicht: Sacha Müller, HDI Group, diskutierte die Rolle des Metaverse für Leadership in Unternehmen und die Anforderungen, die sich durch eine Standardisierung ergeben, erläuterte Dr. Jens Gayko vom Standardization Council Industrie 4.0 (SCI 4.0). Schließlich gab Shruti Shalini, Accenture Research, einen Ausblick darauf, wie sich durch das Metaverse die zukünftige Wertschöpfung verändern könnte.
So wurden vielversprechende Anwendungsmöglichkeiten vorgestellt, die sich im Industrial Metaverse für Digitale Zwillinge, virtuelles Design, Augmented Reality und Smart Contracts ergeben können. Reale Objekte, Dienste oder Prozesse sollen dadurch besonders genau simuliert werden. Ebenso könnten in der Messtechnik Texturen und Materialeigenschaft detailgetreu abgebildet werden.
Die Plenumsdiskussion lieferte spannende Ideen und Ansatzpunkte für die nächsten Schritte der Plattform Industrie 4.0, um sich dem Phänomen Metaverse zu nähern.
Die Plattform Industrie 4.0 informiert allgemein zum Industrial Metaverse:
Das Industrial Metaverse meint den Einsatz von virtuellen und erweiterten Realitäten in der industriellen Produktion und Wartung. Das Metaverse könnte man nutzen, um Prozesse zu optimieren und Effizienz in der Produktion zu steigern sowie Remote-Arbeiten und -Schulungen zu unterstützen. Das Konzept ist auf die Bedürfnisse von Unternehmen und Produktionsbetrieben ausgerichtet.
Neue Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich vor allem für Digitale Zwillinge, virtuelles Design, Augmented Reality und Smart Contracts. So kann z. B. ein digitaler Zwilling einer Maschine erstellt und dreidimensional betrachtet werden.
Das industrielle Metaversum ist vom B2C-Metaverse (Business to Consumer = Unternehmen zu Konsumentin bzw. Konsument) im Sinne von sozialen Plattformen abzugrenzen. Letzteres bezieht sich auf eine virtuelle Welt, in der sich Nutzerinnen und Nutzer bewegen und interagieren können. Soziale Interaktionen, Unterhaltung und Kommunikation stehen im Vordergrund. Das Industrial Metaverse hingegen fokussiert sich nicht auf die Interaktion von Avataren, sondern auf industrielle Wertschöpfung.
Best of Industrial Metaverse: Jetzt registrieren!
Wer gerne mehr über das Industrial Metaverse erfahren möchte, hat dazu am 16. März die Gelegenheit: Der VDE VERLAG veranstaltet den Web-Talk Best of Industrial Metaverse Day. Hier geben Vertreter von Dassault Systèmes, igus, machineering, PTC, Teamviewer und Visoric breit gefächerte Einblicke in das Thema.
Hier geht es zur Landing Page: „Best of Industrial Metaverse“ - Gemeinsam die Zukunft gestalten (smart-production.de)