Unterschiedliche Appwelten

Porträt Markus Sandhöfner

Markus Sandhöfner, Geschäftsführer B&R Industrie-Elektronik GmbH (Quelle: B&R)

Beide Geschäftsbereichseinheiten bieten zugeschnitten auf das jeweilige Portfolio Serviceapps an. Die frühere ABB-Robotics-Einheit bündelt unter dem Oberbegriff Ability Connected Services fünf Bausteine, die unter anderem für längere Roboter­lebenszyklen und optimale Leistung stehen. Werden diese beiden Welten zukünftig miteinander verschmolzen, oder werden auch hier getrennte Wege weiterverfolgt? S. Atyia: „Unser Ziel ist es, eine gemeinsame Plattform zu schaffen, auf der wir dann Apps und Services anbieten, die genau auf die Anforderungen der jeweiligen Kunden ausgerichtet und sehr einfach anzuwenden sind."

Der Konjunkturdelle entgegenwirken

Betrachtet man die aktuelle wirtschaftliche Lage, scheint die Innovationsoffen­sive von ABB und B&R in eher schwierigen Zeiten zu erfolgen. Doch S. Atiya winkt ab: „Wir sehen die gegenwärtige Situation lediglich als eine Konjunktur­delle." Generell ist er überzeugt, dass der Grad der Automatisierung weiter steigen wird – und ebenso die Nachfrage nach Robotik. Er untermauert: „Wir investieren derzeit rund 100 Mio. € in einen globalen Innovations- und Bildungscampus in Eggelsberg. Dort werden innovative Lösungen, ein KI-Zentrum und vieles mehr entstehen. Parallel investieren wir ca. 150 Mio. US-$ in eine neue Roboterfertigung in China – das sind in Summe knapp eine viertel Milliarde Euro, die wir in herausfordernden Zeiten in die Hand nehmen. Parallel steigern wir die Investitionen in Forschung und Entwicklung, weil wir davon ausgehen, dass der Markt langfristig boomen wird." Er verweist darauf, dass Kunden gegenüber neuen Lösungen, die einen Mehrwert bieten,
immer offen seien. Als Beispiel führt er Acopostrak an: „Auch in schwierigen Zeiten laufen solche Produkte." Die Zahlen: Seit der Produktvorstellung im Jahr 2017 wurden mehr als 2.500 Segmente und über 7.000 Shuttles ausgeliefert.

M. Sandhöfner ergänzt: „Maschinenbauer befassen sich gerade in schwierigen Zeiten mit neuen Themen. Mit Acopostrak und Machine-Centric Robotics bieten wir Lösungen für aktuelle Herausforderungen. Das hat uns die Türen für Gespräche mit Neukunden geöffnet. Zum jetzigen Zeitpunkt testen sie unsere Lösungen, um sie dann beim Wiederanziehen der Konjunktur auch in den Serienprodukten einzusetzen. Von diesem Vorgehen hat B&R bereits in der Vergangenheit profitiert und so wird es auch nun wieder sein." „Viele Unternehmen, die in Krisenzeiten in neue Lösungen investieren, gehen gestärkt aus der Krise hervor", untermauert S. Atiya.

Fazit

Insgesamt sieht S. Atiya seinen Geschäftsbereich Robotics & Discrete Automation gut für die Anforderungen der unterschiedlichen Branchen aufgestellt. Und speziell für das Maschinenbausegment, in dem B&R beheimatet ist, verweist M. Sandhöfner auf das breite ­Angebot: „Möchte ein Maschinenbauer seine Maschine flexibler gestalten, ­können wir ihm mit unserem aktuellen Portfolio mehrere Lösungswege aufzeigen – vom Tracksystem Acopostrak bis hin zu Machine-Centric Robotics. Des Weiteren ist es unser Ziel, die Kundengruppen zu erschließen, die von einer Komplettlösung – bestehend aus Track, Vision und Robotik – profitieren. In dieser Ausprägung erhält der Kunde den Maximalnutzen einer integrierten B&R-Gesamtlösung.

Inge Hübner
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