Applikationsfeld Intralogistik

Zum Leistungsportfolio von Dematic gehört unter anderem ein ­Roboterarm für die automatische Kommissionierung, die selbstständig einzelne Artikel auswählt, sie anhebt und sie in die vorgesehenen ­Behälter befördert

Zum Leistungsportfolio von Dematic gehört unter anderem ein ­Roboterarm für die automatische Kommissionierung, die selbstständig einzelne Artikel auswählt, sie anhebt und sie in die vorgesehenen ­Behälter befördert (Quelle: Dematic)

Was das Applikationsfeld Intralogistik anbelangt, ist beispielsweise der Intralogistikexperte Dematic überzeugt, dass Roboter den Weg zum Warenlager der Zukunft ebnen. Das Unternehmen geht unter anderem davon aus, dass FTS (Fahrerlose Transportsysteme) und Autonome Mobile Roboter (AMR) zukünftig ein Team bilden werden. Dabei könnte der Roboter seine Produkte greifen und sortieren, während beide sich bewegen, sodass Pick-Rate und Produktfluss noch effizienter werden. Infolge dessen müsste die Innenarchitektur von Warenlagern komplett neu gedacht werden. Zum Beispiel, weil der Roboter nicht nur zum Regal fährt, sondern das Regal direkt mitbringt. „Die aktuellen technologischen Entwicklungen bieten die Chance, den gesamten Warenprozess anders zu planen. Alles wird modular, alles wird beweglich", ist Crystal Parrott, Global Vice President des Robotics Center of Excellence von Dematic, überzeugt. „Unser erklärtes Ziel ist, sämtliche Funktionen im lagerlogistischen Betrieb zu automatisieren, bei denen Roboter arbeiten, während Menschen sie managen." Aus seiner Sicht wird es künftig vor allem darum gehen, Anwendungen flexibel für den jeweiligen Kunden zu adaptieren. Als eine Herausforderung für die gesamte Automatisierungsbranche werden noch immer das Ausladen von Waren und die Auftragsabwicklung angegeben. Aber auch hier ist C. Parrott zuversichtlich. Er geht davon aus, dass 5G und Cloud-Computing zusätzliche Möglichkeiten für Innovation freisetzen werden. „Wenn die Fahrzeuge und Geräte im Dark Warehouse miteinander kommunizieren sollen, müssen sie das möglichst kontinuierlich tun", so C. Parrott. 5G wird die entsprechenden Datenmengen ermöglichen. Durch die Cloud lassen sich Künstliche Intelligenzen konsequent vernetzen. Dadurch können sich dann zum Beispiel FTS und AMR gegenseitig abstimmen und gleichzeitig ihre Daten austauschen – mit dem Regal, den menschlichen Mitarbeitern und den Produkten selbst. Größere Bandbreite erlaubt künftig auch die virtuelle Simulation von Maschinen, also digitale Zwillinge, die sich dann aus der Ferne bedienen und warten lassen, ohne dass ein Mensch das Lager betreten muss – bis hin zur Simulation des kompletten Lagers und seiner Warenflüsse. Das eröffnet neue Bereiche für Planung und Analyse. Alles kann als ein vernetztes System gesteuert werden.

„Aktuell denken wir oft noch in einzelnen Maschinen", prophezeit Technologieexpertin Olsson einen grundlegenden Paradigmenwechsel: „Künftig werden diese Maschinen so zusammenarbeiten, dass sich daraus eine große, integrierte Maschine ergibt." Eben das Dark Warehouse. Eventuell wird das Lager auch zur Materialandienung für sehr individuelle, maßgeschneiderte Kundenanforderungen, die just-in-time in Produktion oder im 3D-Drucker realisiert werden. „Das großartige an Technologie ist, dass sie sich ständig verändert", sagt C. Parrott. „In fünf Jahren kann alles schon anders sein." Vieles von dem, was aktuell erdacht werde, sei nicht mehr weit von der Umsetzung entfernt: „Die nächste Generation an Robotern kommt. Und das vermutlich schneller, als man denkt."

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