Interview mit Jörg Nowastowski-Stock

Abbildung von Jörg Nowastowski-Stock

Jörg Nowastowski-Stock ist seit März dieses Jahres Geschäftsführer Vertrieb und Marketing von Conta-Clip (Quelle: Conta Clip)

Abbildung von Flanschplatte KDS-FP

Großformatige Lösung für die Schaltschrankkonfektionierung: Mit der Flanschplatte KDS-FP lassen sich bis zu 30 Leiter oder Schläuche nach dem bewährten Klick- und Stechprinzip abdichten (Quelle: Conta Clip)

Welche Rolle spielt der Geschäftsbereich „Kabelmanage- mentsysteme“ für einen traditionellen Klemmenhersteller wie Conta-Clip?

J. Nowastowski-Stock: Klemmen sind und bleiben unser Kerngeschäft. Zugleich unterliegt das Klemmengeschäft aber einem Verdrängungswettbewerb, in dem die Hersteller ihre Marktposition nur durch beständige Verbesserungen ihrer Produkte behaupten können. Da grundlegende Qualitätsmerkmale bezüglich Platzersparnis, Stromtragfähigkeit und Festsitz kaum noch zu optimieren sind, arbeiten wir intensiv daran, durch kleine konstruktive Verbesserungen der Klemmen die Montage- und Verdrahtungszeiten zu minimieren. Bei der massenhaften Verwendung von Reihenklemmen sorgt das in Summe für beträchtliche Zeit- und Kosteneinsparungen. Aber es ist praktisch unmöglich – und auch nicht sinnvoll –, die Reihenklemme neu erfinden zu wollen. Völlig anders stellte sich für uns die Situation auf dem Gebiet des Kabelmanagements dar, auf dem wir vor fünf Jahren mit „KDSClick“ in eine echte Marktlücke stießen. Davon profitieren wir in zweifacher Hinsicht. Einerseits haben wir die Zeit optimal genutzt und uns mit verschiedenen innovativen Kabeldurch- und Einführungslösungen einen großen Vorsprung erarbeitet. Zugleich dient uns das KDS-Programm als wichtiger Türöffner, um Neukunden für unser Bestandssortiment zu gewinnen.

Was ist das Besondere an den Conta-Clip- Kabeldurchführungssystemen, welche Vorteile bieten sie?

J. Nowastowski-Stock: Bei KDS-Systemen ermöglicht es der modulare Aufbau aus einteiligem Rahmen und einsteckbaren Inlays, jederzeit einzelne Dichtelemente ohne Rahmen demontage auszutauschen. Die Abdichtung mit IP66 bleibt dabei voll gewährleistet. Weil sich dadurch zu jedem Zeitpunkt nahezu beliebige Änderungen der Verkabelung oder Verschlauchung vornehmen lassen, können die Konstrukteure bei Schaltschankherstellern oder Maschinenbauern ihre Produkte mit KDS-Kabeldurchführungen einheitlich vorkonfektionieren, ohne die späteren Verkabelungsanforderungen genau kennen zu müssen. Außerdem lassen sich alle KDS-Versionen aufgrund des modularen Aufbaus nach dem Steck-Prinzip weitgehend werkzeuglos und deutlich schneller installieren als andere Kabeldurchführungssysteme. Bei herkömmlichen Produkten muss zum Einlegen der Dichtungen zunächst der Rahmen demontiert und aufgeschraubt werden. Erst beim Zuschrauben des Rahmens werden die Dichtungen dann so gegeneinander gequetscht, dass sie richtig festsitzen und abdichten. Dieses aufwändige Prozedere ist dann natürlich auch bei jeder Anpassung oder Änderung nötig. Außerdem müssen bei konventionellen Durchführungssystemen die Durchlassöffnungen der Gehäusewände vor dem Aufschrauben der Rahmen mit Moosgummi-Dichtungen präpariert werden. Auch dieser Aufwand entfällt bei KDS, weil unsere einteiligen Rahmen über eingespritzte, unverlierbare Dichtungen aus TPE oder Dichtungsschaum verfügen. Nachdem wir jetzt unser Kabelmanagement-Programm auch noch mit der inversen Bauform KDSI zur Außenmontage komplettiert haben, kann Conta-Clip auf dieser Basis für nahezu alle Durchführungs-Szenarien optimale Lösungen anbieten.

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