Intensiver Austausch der Experten

Viele Techniker von Igus

Bild 03: Viele Techniker waren an der Entwicklung der neuartigen Maschine beteiligt. Im Bild: Mirko Passerini, Fabrizio Corti und Luca Milesi von Gildemeister Italiana sowie Volker Beißel von Igus (v. r.n.l.) (Quelle: Igus GmbH)

Im Sommer 2016 schrieb DMG Mori den Anforderungskatalog aus und Igus erhielt den Auftrag. Mirko Passerini (Bild 3), technischer Direktor am italienischen DMG-Mori- Standort Guldemeister Italiana S.p.A. und verantwortlich für die Entwicklung und die Produktion der Multisprint, erklärt die Entscheidung für den Kölner Kunststoffspezialisten: „Das Vertrauen in die langjährigen Erfahrungen von Igus mit der Entwicklung von kundenspezifischen Energieführungen ist groß. Zudem bietet die Firma ein hohes Niveau an Testmöglichkeiten.“ Das erste Treffen der Experten beider Firmen fand im Januar 2017 statt. „Die erstenBegegnungen waren spannend“, meint M. Passerini. „Zwei Igus-Ingenieure waren für eine Woche bei uns in Italien. Mehrmals täglich wurden Fortschritte ab- und Pläne angeglichen. Lösungsideen wurden entwickelt und auch wieder verworfen.“ Pläne für die Blechkonstruktion wurden gemacht, eine Auswahl an passenden Leitungen und Schläuchen für die Versorgung der Trommel mit Energie, Daten und Flüssigkeit wurde getroffen. „Die Readychain-Lösung von Igus war für uns der Durchbruch“, ist M. Passerini überzeugt.

Hoher Anspruch durch Präzision und Geschwindigkeit

Im Austausch der Experten entsteht ein einzigartiges Energieführungssystem, das die Rotation der Trommel mitmacht und die Linearbewegungen der Spindeltrommeln ermöglicht. Schließlich hängt das System aus Metallrahmen, Leitungen, Schläuchen und Ketten im Maschinenmittelteil an der sich permanent und schnell drehenden Trommel.

„Die Statik der Metallkonstruktion war eine neue Herausforderung,“ meint Volker Beißel (Bild 3). Er ist einer der zentralen Ansprechpartner aus dem Branchenmanagement für Werkzeugmaschinen von Igus und hat die Entwicklung der Readychain von Anfang an begleitet. „Nach jedem Entwicklungsschritt haben wir die Statik neu berechnet, um sicherzugehen, dass die Metallkonstruktion sicher hält und nicht ermüdet.“ Schließlich hat Igus das Ziel, eine Lebens- dauer des Energieführungssystems von mindestens fünf Jahren zu realisieren.

Um die Rotation der Trommel mit zu gehen setzt Igus auf eine Drehenergieführung. Hier handelt es sich um kundenspezifische Systeme für Kreisbewegungen mit Energieketten, die unter anderem in Werkzeug- aber auch Baumaschinen zum Einsatz kommen. Die Standard-Dreh-Module bestehen aus zwei kreisförmigen Führungselementen. Ein Teil der Führungsrinne wird am statischen Teil der Anlage befestigt und der andere Teil am drehenden. Der rückwärtige Biegeradius ermöglicht die Bewegung der Energieketten in zwei Richtungen. Drehwinkel bis zu 540° sind so in einer Ebene realisierbar.

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