XPlanar

Abbild eines Xplanar Systems

Bild 4: Das „XPlanar“-System eignet sich hochflexibel für unterschiedlichste ­Transportaufgaben in den vielfältigsten Anwendungsbereichen bis hin zur ­Pharma- und Lebensmittelindustrie (Quelle: Beckhoff Automation, XPlanar)

Abbild der Planarmover im Xplanar System

Bild 5: Beim „XPlanar“-System schweben Planarmover frei beweglich über beliebig ­angeordneten Planarkacheln (Quelle: Beckhoff Automation, XPlanar)

Und die Auswahl der einzelnen „XPlanar“-­Komponenten ist ebenso einfach?

U. Prüßmeier: Ja, denn die 24 cm × 24 cm großen Planarkacheln dienen als einheitliches Basiselement, aus denen sich beliebige Flächen zusammenstellen lassen. Neben dieser Standardkachel wird es zukünftig auch eine baugleiche Version geben, über der sich der Planarmover komplett um 360°, also auch endlos drehen kann. Die verfügbaren Mover unterscheiden sich lediglich in ihrer Größe und damit in der jeweils zulässigen Traglast. Dies beginnt bei 95 mm × 95 mm für bis zu 0,4 kg Nutzlast und reicht derzeit bis 275 mm × 275 mm für ­maximal 6 kg Last.

Für eine einfache Handhabung ist auch die Software Twincat entscheidend. Welcher ­Aspekt steht hierbei im Vordergrund?

U. Prüßmeier: Hauptziel ist die einfache Handhabbarkeit des Planarmotorsystems für den Anwender. Hierfür stellt Twincat die Planarmover als einfache Servoachsen dar – prinzipiell mit all ihren sechs Freiheitsgraden. Da aber in der Praxis nicht immer bzw. nicht in allen Bereichen des „XPlanar“-Systems diese hohe Flexibilität eines 6-Achsers erforderlich ist, bietet Twincat die Möglichkeit, diese Komplexität zu reduzieren. Dafür stellt Twincat für den Anwender jeden Mover als eindimensionale Achse dar, die optional – zum Beispiel beim Erreichen von Bearbeitungsstationen – die Möglichkeit für Bewegungen in weiteren Dimensionen wie Heben, Kippen und Drehen bietet. Es reicht also zunächst die reine Definition der gewünschten Fahrstrecke – des Tracks – auf der „XPlanar“-Fläche aus, was die Handhabung deutlich vereinfacht.

Wie wichtig ist das Twincat Track Management für die Umsetzung komplexerer Bewegungsabläufe?

U. Prüßmeier: Die maximale Flexibilität von „XPlanar“ liegt insbesondere darin begründet, dass der Produkttransport nicht nur auf die gerade genannten einzelnen Tracks festgelegt ist. Es können weitere Tracks definiert werden und die Mover zwischen diesen wechseln. Damit das Handling für den Anwender aber auch bei mehreren Strecken ­einfach beherrschbar bleibt, bietet Twincat mit dem Track Management ein äußerst komfortables Tool für die entsprechend komplexen Bewegungsabläufe. Beispiele sind das Überholen von langsameren Movern auf der bisherigen Strecke oder das Aufstauen in vorgegebenen Wartebereichen. Hierfür lassen sich auf der „XPlanar“-Fläche parallele Bahnen, Bypass-Strecken oder Tracks zu weiteren Anlagenbereichen definieren. Über das Track Management kann dann ein Mover einfach zur Laufzeit über ein kurzes Parallelteilstück zweier Tracks ruckfrei von einem zum anderen Track wechseln. Dafür reicht der Befehl zum Trackwechsel aus, ohne dass sich der ­Anwender um Details, wie Ein- und Aus­fädeln und Kollisionsvermeidung, kümmern muss. Hinzu kommt die Möglichkeit der ­völlig freien, von festgelegten Tracks unabhängigen Positionierung. Dazu wird der Mover über das Track Management einfach zu einer bestimmten Koordinate der „XPlanar“-Fläche geschickt – natürlich ebenfalls ohne die ­Gefahr einer Kollision mit anderen Movern.

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