Kombiableiter mit RAC-Technologie

In der Produktion überreichte H. Pusch (links) an Frank Nolte ein kunden­spezifisch bedrucktes „DEHNventil M2“ (Quelle: VDE VERLAG)

In der Produktion überreichte H. Pusch (links) an Frank Nolte ein kunden­spezifisch bedrucktes „DEHNventil M2“ (Quelle: VDE VERLAG)

Dank RAC-Technologie ist der neue, mehrpolige, modulare Kombiableiter Typ 1+2+3 „DEHNventil M2“ nur noch halb so groß wie sein Vorgänger. (Quelle: Dehn)

Dank RAC-Technologie ist der neue, mehrpolige, modulare Kombiableiter Typ 1+2+3 „DEHNventil M2“ nur noch halb so groß wie sein Vorgänger. (Quelle: Dehn)

Mit „DEHNshield ZP“ und „DEHNventil modular“ haben Sie schon zwei Kombiableiter im Programm. Warum gibt es jetzt noch eine weitere Variante?
H. Pusch: In der Vergangenheit hatten wir die vielfältige Anwendbarkeit der Produkte für verschiedenste Applikationen und Ländermärkte auch bezüglich der unterschiedlichen normativen Anforderungen im Auge. In den letzten Jahren haben wir eher die unterschiedlichen Anwendungsbereiche betrachtet und wollen für verschiedene Applikationen die jeweils optimale Lösung bieten. Da die Segmente, die wir in erster Linie bedienen, wie Wohnbau, Wirtschaftsbau, Photo­voltaik, E-Mobility und Prozessautomatisierung, spezielle Anforderungen an Schutzkonzepte stellen, entwickeln wir jeweils darauf abgestimmte Produkte und Lösungen. So ist „DEHNventil modular“ vielfältig in industriellen Anwendungen einsetzbar, während „DEHNshield ZP“ sich für den Wohngebäudebereich mit Sammelschienensystem und einfacher Montage eignet.

Wodurch zeichnet sich das neue „DEHNventil modular“ aus?
H. Pusch: Das „DEHNventil M2“ ist jetzt nur noch halb so groß wie sein Vorgänger: Mit einem Platzbedarf von vier Teilungseinheiten und wahlweise seitlichem Einbau bleibt der Anwender flexibel. Der mehrpolige, modulare Kombiableiter Typ 1+2+3 schützt Anlagen vor Blitzteilströmen und Überspannungen in nur einem Einzelmodul. Und trotz halber ­Größe konnten wir die Schutzleistung auf gleichem Niveau halten.

Wie ist es Ihnen gelungen „DEHNventil“ so sehr zu verkleinern?
H. Pusch: Hauptgrund dafür ist die netzfolgestrombegrenzende RAC-Funkenstrecke, die wir dort jetzt statt der Radax-Flow-Funkenstrecken-Technologie einsetzen. Sie reagiert nicht nur besonders schnell, sondern überzeugt auch mit höchster Folgestromlöschfähigkeit bis 100 kAeff, sowie extrem niedrigen Restenergien. Wie ein Wellenbrecher begrenzt sie die eindringende Energie und schützt wichtige elektrische Verbraucher. Nachgelagerte empfindliche Endgeräte und Systeme werden geschont und damit ihre Lebensdauer verlängert. Durch die reduzierte Durchlassenergie werden vorgelagerte Sicherungen nur minimal belastet. Das Auslösen von 35-A-gG-Sicherungen (bis 25 kAeff) wird vermieden, was die Anlagenverfügbarkeit deutlich erhöht.

Gibt es diese RAC-Technologie auch in anderen Produkten?
H. Pusch: „DEHNventil M2“ ist nach „DEHNshield ZP“ bereits das zweite Produkt. Natürlich arbeiten wir daran, die RAC-Technologie so leistungsfähig zu machen wie Radax-Flow, sodass wir sie in allen unseren neuen Produkten einsetzen und die modularen Geräte in kleinerer Bauform mit höherer Leistung anbieten können.

Soll denn die Radax-Flow-Funkenstrecke komplett durch RAC ersetzt werden?
H. Pusch: Das hängt von der jeweiligen Applikation ab. Bei industriellen Anwendungen bietet Radax-Flow weiterhin Vorteile, die jedoch durch Weiterentwicklung der RAC-Technologie kompensiert werden können.

Wie erhält man den idealen Blitz- und Überspannungsschutz für seine Anwendung?
H. Pusch: Bei der Auslegung der Schutzmaßnahmen stehen wir dem Anwender gerne beratend zur Seite. Am Firmenstandort bieten wir eine technische Beratungshotline zur ­Kundenbetreuung, unser technischer Außendienst berät die Kunden vor Ort und über die digitalen Kanäle findet der Kunde ebenfalls digitale Beratungshilfestellung bei Produktauswahl und Konzeption. „DEHNselect Wohngebäude“ beispielsweise ist die digitale Auswahlhilfe für Produkte und Lösungen im Bereich Überspannungsschutz für Ein- und Mehrfamilienhäuser. In nur wenigen Schritten kann damit der passende, normenkonforme Überspannungsschutz für Wohngebäude gefunden werden – egal ob für Neubau, für Umbau oder für die Modernisierung. Auch kann ein Elektroinstallateur auf unserer Homepage rund um die Uhr die für seine Anforderungen passenden Lösungen auswählen und über den dreistufigen Vertrieb bestellen. Auch mit „DEHNselect Wohngebäude“ kann er bei Bedarf unmittelbar aus der Auswahl über Elbridge, der Anbindung zum EGH, bestellen.
Weiterhin stellen wir auf unserer Homepage verschieden­stes Informationsmaterial zur Verfügung, von Broschüren, Zertifikaten und Zeichnungen über Produktinformationen, Branchen- und Praxislösungen bis zu Schutzvorschlägen und dem digitalen Blitzplaner. Wenn hoffentlich bald wieder Messen stattfinden, wird der Kunde natürlich auch an unserem Stand immer ein offenes Ohr finden.

Worauf ist eigentlich bei der Auslegung eines Schutzkonzepts zu achten?
H. Pusch: Zu beachten sind natürlich immer die Normen als Mindestanforderung und das vom Kunden gewünschte Schutzziel. Wichtig ist es uns aber, dass wir uns nicht auf die Mindestanforderungen beschränken, sondern stets versuchen, ein Quäntchen mehr und somit einen Mehrwert zu bieten. Unsere RAC-Technologie bietet zum Beispiel eine deutlich minimierte Restenergie nach Ab­leitung des Blitzstromes und damit auch eine minimierte ­Belastung der angeschlossenen Geräte, was die Lebensdauer der Anlage verlängert. Ein Kunde darf sich sicher sein, dass ihm bei uns schnell geholfen wird und er sich auf unser Schutzkonzept, Expertise und Erfahrung verlassen kann.
 

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