Ziele und Perspektiven

Abbild Benedikt Rauscher

Bild 5: Benedikt Rauscher(Quelle: ZVEI)

„Die 5G-ACIA wurde gegründet, um allen ‚Stakeholdern des neuen Öko-Systems‘ ein Forum zum Austausch zu bieten: Automatisierer, Maschinenbauer, Fabrikbetreiber, Netzwerk-Infrastruktur-Anbieter, Halbleiterhersteller und Netzwerkbetreiber kommen in der 5G-Allianz zusammen“, betont Dr. A. Müller. „Es wurde eine globale Initiative aufgesetzt, die rasant an Fahrt aufnimmt, um 5G für die Industrie zu einem Erfolg zu machen. Fünf Arbeitsgruppen identifizieren zunächst zum Beispiel Use Cases und Anforderungen.“ Input von weiteren Interessenten ist dabei willkommen. Das gesammelte Know-how wird dann in die Standardisierung eingebracht.

Eine weitere Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit den Betreibermodellen und klärt diesbezügliche Fragen in Zusammenarbeit mit den Regulierern – auch auf internationaler Ebene. Wichtig sind dabei die industrielle Anwendung und die entsprechenden Test-, Evaluierungs- und Zertifizierungsprozeduren auch unter Safety- und Security-Anforderungen im industriellen Umfeld.

„Zwei bisher komplett unterschiedliche Industrien haben sich in engem Schulterschluss zusammengefunden“, freut sich H. Schüt­tler. „Wir müssen zunächst Brücken bauen und das gegenseitige Verständnis fördern.“ Gemeinsam lässt sich aber das Thema vorantreiben, damit beide Seiten profitieren. „Wir müssen die Fähigkeiten von 5G im ­Detail verbessern, damit alle Anforderungen erfüllt werden können“, bestätigt Dr. U. Dropmann.

B. Rauscher stellt „besonders die Prozessindustrie mit ihren großflächigen und verstreuten Anlagen“ als zukünftiges Anwendungsfeld heraus, bei denen oft einfach keine klassische Verdrahtung möglich ist. „Früher wollte man IT adaptieren, um sie industriell zu nutzen“, resümiert Dr. L. Wisniewky. „Mit 5G ­haben wir eine neue Technologie speziell für die Industrie, die es ­erlaubt unterschiedliche Welten, Sprachen und Begrifflichkeiten miteinander in den nach wie vor wichtigen Dialog zu bringen.“

www.zvei.org

 

Literatur

[1] 5G Alliance for Connected Industries and Automation, a Working Party of ZVEI, Frankfurt/M.: www.5g-acia.org

 

Teilnehmer der Expertenrunde

Dr. Andreas Müller ist im Zentralbereich Forschung und Entwicklung bei Bosch, Stuttgart, verantwortlich für das Segment Kommunikations- und Vernetzungstechnik und in diesem Zusammenhang aktuell besonders mit dem Thema 5G/Industrie 4.0 beschäftigt. Des Weiteren bekleidet er das Amt des Vorsitzenden der 5G Alliance for Connected Industries and Automation (5G-ACIA).

Herbert Schüttler leitet den Bereich Business Development bei Telekom Deutschland. Aufgabe seiner Abteilung ist es, Markt- und Kundenanforderungen zu analysieren und in die Produktentwicklung einfließen zu lassen. Auch er ist innerhalb der 5G-ACIA aktiv.

Dr. Ulrich Dropmann ist bei Nokia mit dem Geschäftsfeld Netzausrüstung und Netzinfrastruktur befasst. Innerhalb des Unternehmens leitet er die 5G-Aktivitäten und ist ebenfalls innerhalb der 5G-ACIA tätig.
Benedikt Rauscher ist bei Pepperl+Fuchs für globale Industrie 4.0- und IoT-Projekte zuständig und ebenfalls für die ZVEI-Arbeitsgruppe 5G-ACIA unterwegs.

Dr. Lukasz Wisniewski vom Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) an der Hochschule OWL betreibt als Leiter der Forschungsgruppe „Computer-Netzwerke“ vor allem Forschung im Bereich der Indus­trieautomation mit dem Fokus auf Echtzeitkommunikation im Zusammenhang mit 5G- und Smart-Factory-Konzepten.

 

OA Redaktion
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