WLAN 6 mit neuen Technologien
Für WLAN steht mit der Version 6 seit diesem Jahr ein neuer Standard bereit, der zahlreiche Technologien enthält, die Anwender aus den aktuellen Mobilfunkstandards kennen. Wie bei 5G liegen die Vorteile von WLAN 6 gegenüber den Vorgängerversionen in einem größeren Datendurchsatz, einer niedrigeren Latenzzeit sowie einer höheren Netzkapazität mit der Fähigkeit, deutlich mehr Clients gleichzeitig zu bedienen. Aus industrieller Sicht zeichnet sich WLAN 6 im Wesentlichen durch folgende neue Merkmale aus:
Parallele Datenüber tragung auf Basis von OFDMA
Die bei WLAN derzeit übliche Datenübertragung OFDM (Orthogonal Frequency Division Multiplexing) gestattet die parallele Kommunikation mit lediglich einem Teilnehmer. Durch Verwendung des aus dem Mobilfunkbereich stammenden OFDMA-Verfahrens (Orthogonal Frequency Division Multiple Access) lässt sich der Übertragungskanal nun in Unterkanäle, sogenannte Resource Units (RU), aufteilen. Ein 20 MHz breiter WLAN-Kanal umfasst bis zu neun Resource Units (RU), die auf verschiedene WLAN-Teilnehmer verteilt werden können. Auf diese Weise ist die gleichzeitige Kommunikation mit bis zu neun WLAN-Teilnehmern umsetzbar. Dies funktioniert sowohl im Up- als auch im Downlink. Bei breiteren WLAN-Kanälen stehen entsprechend mehr Resource Units zur Verfügung, zum Beispiel 37 RU bei 80 MHz. Insbesondere in der industriellen Übertragung, wo vor allem kleine Datenpakete weitergeleitet werden, ermöglicht OFDMA eine höhere Teilnehmerzahl, kürzere Latenzzeiten sowie eine bessere Effizienz und dadurch ebenfalls eine höhere Netzkapazität.
Höhere Datenraten und Netzkapazität
Aufgrund unterschiedlicher Optimierungen sollen mit WLAN 6 Bruttodatenraten von bis zu 10 Gbit/s erreicht werden können – zumindest theoretisch. Gegenüber WLAN 4 mit einer maximalen Übertragungsrate von 600 Mbit/s stellt dies eine deutliche Steigerung dar. Im Vergleich mit 5G liegt WLAN 6 auf einer identischen Höhe. Inwieweit solche Datenraten in der industriellen Praxis relevant sind, sei dahingestellt. Es zeigt sich jedoch,dass der Funkstandard noch viele Reserven für zukünftige Anforderungen aufweist.