Lange Batterielebensdauer von IoT­-Geräten

Speziell mit TWT (Target Wake Time) soll in Zukunft über WLAN energieschonend auch mit Low-Power-IoT-Geräten kommuniziert werden können. Dabei erfolgt der Datenaustausch nur zu geplanten Zeitpunkten. Dazwischen kann der Teilnehmer „schlafen“, um Energie zu sparen. Die Ruheperiode zwischen zwei Datenübertragungen darf viele Stunden betragen. Das senkt den Energiebedarf und reduziert die Auslas- tung des Kommunikationskanals.

Störungsfreie Koexistenz bei hoher Client­-Dichte

Als eine Herausforderung der WLAN-Übertragung erweist sich, dass lediglich eine begrenzte Anzahl an Kanälen zur Verfügung steht. Bei einer ständig steigenden Systemdichte müssen somit mehrere benachbarte Access Points denselben Kanal verwenden und beeinflussen sich so zwangsläufig gegenseitig. Bisher hatte dies zur Folge, dass ein Teilnehmer senden konnte und alle übrigen WLAN-Geräte auf dem Kana warten mussten. Mit BSS (Base Service Station)-Coloring und Spatial Re-Use unterstützt WLAN 6 jetzt einen Mechanismus zur störungsfreien Koexistenz von WLAN-Modulen bei hoher Gerätedichte. Aufgrund einer besseren Nutzung des Funkspektrums sollen größere Datenraten, kürzere Latenzzeiten und eine höhere Netzkapazität erzielt werden.

Die „Farbgebung“ von Datenframes durch BSS-Coloring erlaubt es den Geräten, Übertragungen im eigenen Netz von denen in benachbarten Netzen zu unter- scheiden. Mit Spatial Re-Use wird hingegen die Verwendung adaptiver Leistungs- und Empfindlichkeitsschwellen für die Kanal-Frei-Erkennung eingeführt. Auf diese Weise lässt sich ein Funkkanal schon dann wieder nutzen, wenn das Signal einer benachbarten Funkzelle zwar auf dem Kanal noch wahrgenommen wird, die Verbindung zur eigenen Zelle aber trotzdem gut ist.

Volle Erschließung der Vorteile des 6­-GHz-­Bands

Die neuen WLAN-Funktionen verringern das Problem der gegenseitigen WLAN-Interferenzen. Gegenüber 5G, das über einen geschützten Frequenzbereich für private Campusnetzwerke verfügt, gibt es bei WLAN diese exklusiven Frequenzbänder nicht. Daher kann QoS (Quality of Service) nicht garantiert werden. Um diesen Sachverhalt zu lösen, wurde Anfang 2020 WLAN 6E vorgestellt. Der neue Standard nach IEEE 802.11ax erschließt die Vorteile des 6-GHz-Spektrums in vollem Umfang. Dazu verwendet WLAN 6E den Frequenzbereich zwischen 5,925 GHz und 7,125 GHz. Die USA haben bereits die kompletten 1,2 GHz freigegeben. Das Vereinigte Königreich (UK) hat ebenfalls angekündigt, 500 MHz bereitzustellen. In der Europäischen Union/Deutschland wird damit gerechnet, dass 2021 rund 500 MHz Bandbreite überlassen werden. Da ältere WLAN-Standards das 6-GHz-Band nicht nutzen können und deshalb nicht auf ältere Geräte Rücksicht zu nehmen ist, kannWLAN 6E seine volle Leistungsfähigkeit erreichen. Wegen des großen Spektrums lassen sich dann viele WLAN-Systeme parallel ohne gegenseitige Beeinflussung betreiben.

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