Siemens kooperiert mit SAP

Abbild Data Driven Services

Bild 2: Data Driven Services (Quelle: Siemens)

Neben diesem Anwendungsbeispiel zeigt Siemens, dass auch Anbieter ihr Spektrum rund um Data-driven Services erweitern. So hatte das Unternehmen 2014 unter dem Begriff „Plant Data Services“ erstmals Data-driven Services vorgestellt. Im Rahmen dieser Dienstleistungen werden Maschinen- und Anlagendaten kontinuierlich erfasst, vorverarbeitet und analysiert. Produzierenden Unternehmen soll damit ein spezifischer Mehrwert geboten werden. So ermöglicht es der Service „Asset Analytics“ Unternehmen beispielsweise, die Verfügbarkeit von Maschinen, Produktionslinien oder ganzen Anlagen durch kontinuierliches Online-Monitoring zu erhöhen. Dies geschieht, indem durch intelligente Mustererkennung oder Simulation drohende Störungen weit im Voraus erkannt und frühzeitig Gegenmaßnahmen eingeleitet werden können. Mit dem Energiedatenmanagement-Service „Energy Analytics“ wird zudem der Anlagen­betreiber in die Lage versetzt, die Transparenz von Verbrauchsdaten zu erhöhen und auf diese Weise versteckte Energiesparpotenziale zu heben.

Im März 2015 kündigte das Unternehmen dann den nächsten Schritt an: Den Aufbau einer offenen Cloud-Plattform für Industriekunden. Damit sollte das Angebot der Plant Data Services um die sogenannten Plant Cloud Services erweitert werden. Basierend auf der SAP-Hana-Cloud-Plattform sollte dabei ein offenes IT-Ökosystem entstehen: OEM und Applikationsentwickler können über offene Schnittstellen auf die Plattform zugreifen und sie für eigene Dienstleistungen und Analysen nutzen, beispielsweise zur Online-Überwachung von weltweit verteilten Werkzeugmaschinen, Industrierobotern oder Industrieausrüstung, wie Kompressoren und Pumpen. Für ein hohes Maß an Sicherheit sorgen die verschlüsselte Kommunikation sowie die Nutzung von zertifizierten Datenzentren zur Verarbeitung und Speicherung der Daten. Dabei werden die neuesten Cyber-Security-Technologien verwendet.

Zur SPS IPC Drives stellt Siemens nun die Connector Box vor, ein Simatic-IPC-basiertes Cloud-Gateway, das die einfache und sichere Erfassung und Übertragung von Maschinen- und Anlagendaten in die Cloud ermöglicht. Damit lassen sich beispielsweise Daten von Steuerungen oder Antriebssystemen von Siemens und anderen Anbietern erfassen und übertragen. Diese Funktionalität soll zukünftig auch in den kommunikationsfähigen Produkten des industriellen Siemens-Portfolios integriert werden. Die Daten werden anschließend auf der Cloud-Plattform zur Auswertung bereitgestellt. Zur Analyse bietet Siemens mit dem Visual Analyzer und dem Fleet Manager Webdienste, mit denen Anwender den Zustand von Maschinen und Anlagen beurteilen und optimieren können. Damit wurde der nächste Schritt gegangen, der OEM in die Lage versetzt, die Siemens Cloud for Industry einzusetzen, um selbst Webdienste zu entwickeln. Auf Basis ihrer Maschinendaten können sie somit neue digitale Serviceleistungen entwickeln und anbieten. Bereits heute sind Anlagen an die Cloud-Lösung angeschlossen, beispielsweise im Werkzeugmaschinenbau. So setzt ein Hersteller von Werkzeugmaschinen bereits auf Data-driven Services und überwacht 2.500 weltweit verteilte Maschinen. Dies ermöglicht eine Transparenz über die in­stallierte Basis und neue Servicemodelle, indem der Hersteller beispielsweise nicht (nur) die Maschinen, sondern – mithilfe datenbasierter Instandhaltung – auch deren Verfügbarkeit verkauft.

Weitere Beispiele

Neben Siemens werden in Kürze weitere Unternehmen, darunter Beckhoff und Hilscher, Cloud-Gateways auf den Markt bringen. Mitsubishi Electric bietet ein „IoT“-Gateway übrigens schon länger an. In einem Pilot­projekt bei Intel in Malaysia wird dieses eingesetzt, um die Daten aus der Produktion in einem strukturierten Format an die Cloud weiterzuleiten. Mit einer Data-Analytics-Software konnten dadurch in Summe wertvolle Erkenntnisse aus der Produktion gewonnen und Optimierungsmaßnahmen eingeleitet werden. Insgesamt sparte Intel dadurch in seinem Werk in einem ersten Schritt rund 3 Mio. US-$ ein.
 
www.industrie40-readiness.de

www.siemens.de/cloud-for-industry

Inge Hübner
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