Abbildung von datengetriebener Prozessoptimierung

Eine datengetriebene Prozessoptimierung eröffnet Potenziale, die durch menschliche Experten nicht möglich sind. (Quelle: Artiminds Robotics)

„Aktuell prägen vier entscheidende Trends die Automatisierung und stellen Produktionsverantwortliche und Automatisierungsexperten in den nächsten Jahren vor Herausforderungen“, sagt Dr. S. Schmidt-Rohr. Als solche nennt er den Arbeitskräftemangel, die steigende Produkt- und Variantenvielfalt, die Komplexität von Bauteilen sowie die sich verändernden Anforderungen in der Lieferkette. Doch wie können Unternehmen diesen begegnen und effektiv darauf reagieren? Dazu lohnt zunächst ein genauerer Blick auf die vier Automatisierungstrends und ihre Folgen:

  • Arbeitskräftemangel: Überall in Europa kämpfen Unternehmen damit, Arbeitskräfte für einfache, manuelle Tätigkeiten zu finden und nach der Einlernphase auch zu halten. „Demografische und kulturelle Veränderungen führen zunehmend dazu, dass Arbeitskräfte immer weniger bereit sind, manuelle Tätigkeiten oder eintönige Aufgaben auszuführen. Die Zeit der Handarbeit neigt sich zügig dem Ende entgegen“, ist Dr. S. Schmidt-Rohr überzeugt.
  • Variantenvielfalt (High Mix/Low Volume): Allen Standardisierungsansätzen, wie Baukästen, Modulgruppen und Ähnlichem, zum Trotz steigt die Produktvielfalt und Variantenanzahl immer weiter an. Dies stellt besonders die Automatisierung vor Herausforderungen und erschwert es, Produktionsabläufe oder einzelne Teilprozesse zu vereinfachen. „Die Produktion muss sich flexibel auf die Eigenheiten jeder einzelnen Variante einstellen können und so aufgestellt sein, dass auch kleine Chargen wirtschaftlich hergestellt werden können“, ist sein Ansatz bei Trend 2.
  • Komplexere Bauteile: Komplexität wird nicht allein über Variantenvielfalt getrieben. Auch die elektronische Integration in mechatronischen Produkten und Subsystemen nimmt immer weiter zu. „Bauteile werden immer häufiger mit Sensorik, Netzwerk- und Computerkomponenten ausgestattet. Dadurch steigt der Anspruch an den Gesamtproduktionsprozess, da in immer mehr Teilschritten nun sehr empfindliche Bauteile hochpräzise gefertigt und montiert werden müssen. Ungenauigkeiten und zu grobe Handlingvorgänge können schnell zum Bauteildefekt führen, wenn einzelne elektrische Komponenten beschädigt werden“, gibt der Artiminds-CEO seine Erfahrung an.
  • Kürzere Lieferzeiten im Konflikt mit größeren Supply-Chain-Hindernissen: Kürzere Produktlebenszyklen, Just-in-Timeund Just-in-Sequence-Anforderungen, höherer Wettbewerbsdruck und vieles mehr zwingen Produzenten zu kürzeren sowie präzise planbaren Lieferzeiten. Gleichzeitig sorgen eine überlastete Logistik, geopolitische Instabilitäten, starke Preisschwankungen usw. für größere Supply-Chain-Hindernisse. „Die zeitlichen und organisatorischen Anforderungen an die Produktion sind dadurch zuletzt massiv angestiegen. Sie muss resilienter gegenüber nicht vorhersehbaren Veränderungen in der Lieferkette werden“, gibt er zu Trend 4 an.
1 / 2

Ähnliche Beiträge