Sensor 4.0

Übertragung von Daten von allen HART-Geräten in die Cloud

Mit dem drahtlosen Fieldport SWA50 lassen sich Daten aus allen HART-Geräten in die Cloud übertragen und für verschiedene digitale Services nutzen (Quelle: Endress+Hauser; Grafik: oa)

Mit seinem Sensorportfolio bewegt sich Endress+Hauser in Richtung Sensor 4.0. So gilt bei diesen generell, dass sie nicht nur Messwerte erfassen und weitergeben, sondern auch relevante Daten, mit denen Prozessoptimierungen und Effizienzsteigerungen möglich sind. Ein Beispiel stellen die neuen Cerabar- und Deltabar-Drucklinien mit ihrer sicheren Datenübermittlung dar. Die Bluetooth-Verbindung zwischen den Transmittern und der Smart-Blue-App wurde mit einem verschlüsselten Protokoll versehen. Manipulationen bei der Verbindung zwischen App und Gerät können somit nahezu ausgeschlossen werden. „Die Bluetooth-Konnektivität bietet große Vorteile, gerade bei Messgeräten an schwer zugänglichen Stellen, in Kombination mit dem neuen einheitlichen Endress+Hauser-Bedienkonzept“, erklärt Peter Dietrich, Abteilungsleiter für Marketing Zentralfunktionen sowie die Produktmarketingabteilungen Lösungen und Digitalisierung sowie Analysemesstechnik. 

 Bei den neuen Drucktransmittern sorgen digitale Assistenten für eine intuitive Bedienung. Dadurch sind Anwender in der Lage, mit einem Tablet oder Smartphone vor Ort die Inbetriebnahme des Geräts durchzuführen. „Speziell für die von starken Sicherheitsanforderungen geprägten Industrien, wie Chemie, Öl und Gas oder Petrochemie, haben wir digitale Assistenten für die Inbetriebnahme von SIL-Messstellen eingeführt. Damit wird sichergestellt, dass kein Schritt vergessen wird und alle relevanten Parameter eingestellt sind. So werden Fehleinstellungen verhindert“, verdeutlicht P. Dietrich.   

Als entscheidend für die Prozessoptimierung gibt er nach dem zuverlässigen Erfassen der Prozesswerte deren Verknüpfung miteinander sowie Weiterleitung an höhere Ebenen an. „Sobald es um Diagnosemöglichkeiten geht, wünschen sich Anlagenbetreiber bei Messgeräten einen Idealzustand – und der bedeutet: Das Gerät überwacht sich komplett selbst“, berichtet er weiter. Diesem Wunsch kommt die in den neuen Drucktransmittern integrierte Heartbeat Technology von Endress+Hauser entgegen. Sie sorgt dafür, dass die Geräte diesem Idealzustand immer näher kommen. „Dabei ist die permanente Gerätediagnose mit Klartextmeldungen nach NE 107 nur der erste Schritt“, sagt P. Dietrich und fügt an: „Das überarbeitete Display mit Farbumschlag im Fehlerfall von Grün auf Rot liefert einen deutlich sichtbaren Hinweis auf eine Fehlfunktion direkt in der Anlage.“   

Darüber hinaus führt die appbasierte Bediensequenz zur Heartbeat Verification den Anwender Schritt für Schritt durch die Geräteverifikation. Die Verifikationsergebnisse sind in einem entsprechenden Protokoll einsehbar und anschließend dokumentierbar. Dafür muss das Gerät weder ausgebaut noch der Prozess unterbrochen werden. „In einem nächsten Schritt sind Heartbeat-Monitoring-Funktionalitäten integriert, die zusätzliche Informationen aus dem Sensor nutzen, um beispielsweise eine Unterspannung zu erkennen“, erklärt der Experte. 

Als weitere neu im Gerät integrierte Funktionalität nennt er die statistische Sensordiagnose. „Hier können über das Sensorrauschen verschiedene Prozessanomalien detektiert werden. Etwa, ob die Ventile nach einer Geräteverifikation noch geschlossen sind und damit kein Prozessdruck am Gerät vorhanden ist oder es verstopfte Impulsleitungen gibt“, sagt P. Dietrich. Gerade in der Auswertung des Sensorrauschens sieht er großes Potenzial. Er verdeutlicht: „Die neue Gerätegeneration bietet die Möglichkeit, das Signalrauschen digital zur Verfügung zu stellen und in eine Cloud zu senden. In der Cloud kann diese Information mit anderen Prozessdaten und den richtigen Algorithmen weiterverarbeitet werden. Somit besteht die Möglichkeit, Leckagen in Leitungen aufzuspüren, eine Kavitation im Prozess oder Lufteinschlüsse im Medium zu detektieren. Es wäre sogar möglich, dass das Rauschen Informationen zu rotierenden Geräten im Prozess, wie Pumpen oder Rührern, liefert.“

Fazit

Schon heute erfüllen viele Messinstrumente von Endress+Hauser die Kriterien des Sensor 4.0. Die neue Generation der Drucklinien Cerabar und Deltabar verdeutlicht, wie die Geräte durch ihre erweiterte Konnektivität, interne Diagnose-, Verifikations- und Monitoringfunktionen sowie die direkte Kommunikation der Sensoren mit der Cloud für den Anwender Mehrwert schaffen. Große Bedeutung kommt dabei Apps zu, die Anwender dabei unterstützen, zum Beispiel alle Instrumente einer Anlage zu erfassen und zu verwalten, gerätebezogene Dokumente zu organisieren oder den Gerätestatus zu überwachen und bei einer Störung richtig zu handeln. 

All die Beispiele verdeutlichen, wie sich Endress+Hauser vom Experten für Sensoren und Messtechnik in der Prozessautomatisierung erfolgreich zu einem Anbieter von Digitalisierungslösungen in einem konservativen Umfeld entwickelt. Dabei erfolgt der Wandel Schritt für Schritt ...

Inge Hübner
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