Portrait von Klaus Helmich, Siemens

Klaus Helmrich, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO Digital Industries (Quelle: www.siemens.com/presse)

„Durch die Integration von Zukunftstechnologien in unser Portfolio können Industrieunternehmen die rasant wachsende ­Datenmenge auf neue und weitaus umfassendere Weise ­nutzen. Mit dem Einsatz von Technologien, wie Künstlicher ­Intelligenz (KI), Edge Computing und Additive Manufacturing, ebnen wir den Weg für die Zukunft der Industrie. Auch die Prozessleittechnik denken wir neu und stellen das innovative und webbasierte Prozessleitsystem Simatic PCS Neo vor“, sagte Klaus Helmrich, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO Digital Industries, auf einer Pressekonferenz während der Hannover Messe. Unter dem Motto „Digital Enterprise – Thinking industry further“ zeigte Siemens, wie Unternehmen jeder Größe mit branchenspezifischen Lösungen ihre Flexibilität und Produktivität erhöhen und neue Geschäftsmodelle entwickeln können. „Dazu sind Innovationspartnerschaften von Großunternehmen und Mittelständlern ebenso unerlässlich wie die Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik“, ergänzte K. Helmrich.

Grundlage für solche Technologien der Zukunft ist die Verfügbarkeit von Daten. Durch die digitalen Zwillinge, die alle Schritte der industriellen Fertigung im virtuellen Raum abbilden und miteinander verknüpfen, entstehen umfangreiche Datenpools. „Der entscheidende Hebel ist, die Daten aus dem digitalen Zwilling von Produkt, Produktion und Performance auf innovative Weise zu nutzen, um neue Potenziale der Produktivität zu erschließen. Wenn Automatisierung, Software-, Hardware- und Cloudplattformen sowie Zukunftstechnologien nahtlos integriert und kombiniert werden, können die Daten umfassend in wertvolles Wissen umgewandelt werden – für höhere Performance und Flexibilität. Dies ist der nächste Schritt der digitalen Transformation“, so K. Helmrich weiter. Ein Beispiel ist ein neues Modul mit inte­griertem, KI-fähigem Chip für die Simatic-S7-1500-Steuerung: Durch die Anwendung von Machine-Learning-Algorithmen lassen sich so beispielsweise roboterbasierte Handling-Vorgänge optimieren.

Neu in Hannover präsentiert wurde dazu auch die industrielle PC-Plattform Simatic IPC1047. Sie zeichnet sich durch hohe Rechen- und Grafikleistung aus: Das Gerät ist mit zwei Intel- Xeon-Prozessoren E5 der V4-Serie sowie zwei GPU (Graphics Processing Unit) Nvidia Quadro P5000 ausgestattet und in 19-Zoll-Rack-Bauweise ausgeführt. Durch den Einsatz von zwei Prozessoren eignet sich die Plattform optimal für die ­Datenerfassung und Bildverarbeitung im Rahmen von Qualitätsprüfungen, die Visualisierung von Fertigungsabläufen sowie die Virtualisierung von Rechnern. Auch mehrere anspruchsvolle Anwendungen sind möglich, zum Beispiel können grafik­intensive Visualisierungsapplikationen oder rechenintensive Programme, mit dem IPC gleichzeitig ausgeführt werden. ­Damit ist der IPC im robusten Ganzmetallgehäuse auch für ­Anwendungen mit hohen Leistungsanforderungen wie Big-Data-Analysen ausgelegt und bietet somit eine Plattform für KI, ML, Edge Computing und Maschine Vision.

Zum Lernen braucht KI dabei eine große Menge an Daten. Und diese Daten sind nur dort vorhanden, wo Abläufe digitalisiert und durchgängig miteinander verknüpft sind. Mit Industrial Edge erweitert Siemens seine Digital-Enterprise-Automatisierungsplattformen – Simatic und Sinumerik – um eine dezen­trale Datenverarbeitungslösung. Mit dem skalierbaren Konzept vom Shopfloor bis in das offene, cloudbasierte IoT-Betriebssystem Mindsphere-Cloudsystem sorgt Siemens so nach eigenen Angaben für eine Renaissance auf dem Shopfloor.

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