Showcases verdeutlichen Potenziale

Abbildung der Industrie-PC-Plattform Simatic IPC147 von Siemens

Die industrielle PC-Plattform Simatic IPC1047 zeichnet sich durch ihre hohe Rechen- und Grafikleistung aus. Der IPC ermöglicht Anwendungen mit hohen Leistungsanforderungen, wie Big-Data-Analysen, und bietet somit eine Plattform für KI, ML, Edge Computing und Maschine Vision (Quelle: www.siemens.com/presse)

Abbildung zum Prozessleitsystem Simatic PCS Neo

Unter dem Namen Simatic PCS Neo wurde das neue, webbasierte Prozessleitsystem vorgestellt (Bild: www.siemens.com/presse)

Auf dem Stand zeigte Siemens anhand eines Showcases aus der Automobilfertigung, wie der Einsatz von cloud- und edge-basierten Datenanalysen zusammen mit weiteren Zukunftstechnologien, wie additiver Fertigung oder autonomen Fertigungssystemen, neue Möglichkeiten für die effiziente und flexible Produktion von E-Autos bzw. Batterien eröffnet. ­„Siemens unterstützt die Automobilindustrie mit Software und Automatisierungssystemen bei der Transformation zur E-Mobilität“, so K. Helmrich. Damit können Unternehmen aktuelle Herausforderungen wie der wachsenden Nachfrage nach immer individuelleren Produkten und alternativen Antriebskonzepten begegnen.

Digitalisierung kann ohne den Schutz vor Cyberangriffen auf industrielle Anlagen nicht stattfinden. Zukünftig sollen hier KI und Edge Computing auch die Security verbessern: So lassen sich durch Datenanalysen Cyberattacken schneller und zuverlässiger erkennen.

Mit Blockchain zeigte Siemens auf der Messe eine weitere ­Zukunftstechnologie im industriellen Einsatz: In der Industrie liegt großes Potenzial zum Beispiel zur Verbesserung der Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln. In der Lebensmittelversorgungskette werden Informationen digital und fälschungs­sicher dokumentiert und bei jedem Schritt der Reise in der Blockchain gespeichert, wie Details zur Lage der Farm, Chargennummer, Verarbeitungsdaten, Fabrikinformationen, Verfallsdaten, Lagertemperaturen und Versanddetails. Relevante Informationen werden den Verbrauchern mithilfe der auf Mindsphere basierenden App zur Verfügung gestellt.

Webbasiertes Leitsystem

Auch bei der Prozessautomatisierung beschritt Siemens in Hannover neue Wege und stellte das Prozessleitsystem ­Simatic PCS Neo vor. Es soll den Unternehmen der Prozess­industrie neue Möglichkeiten im Zeitalter der Digitalisierung erschließen. Hierzu gehören unter anderem, die globale web­basierte Zusammenarbeit in Engineering und Operations: Alle Projektbeteiligten haben zu jeder Zeit und von jedem Standort über eine geschützte Internetverbindung Zugriff auf alle Informationen. Ein webbasiertes, paralleles Arbeiten einer beliebigen Anzahl von Anwendern erfordert daher keine lokale Softwareinstallation. Die Basis dafür legt eine Rechte- und Rollenverwaltung. Konsistente Informationen stellen das objektorientierte Datenmanagement sowie ein Session-Konzept zu jeder Zeit sicher. Siemens verweist darauf, dass Simatic PCS Neo den Anforderungen der IEC 62443 entsprechen wird. Es setze das bekannte mehrstufige Sicherheitskonzept „Defense-in-depth“ nachhaltig um. Darüber hinaus erfülle das System konsequent die in der Charter of Trust definierten Vorgaben. Ferner bietet das neue Prozessleitsystem die Möglichkeit der Skalierbarkeit von kleinen Prozessmodulen bis hin zu den größten Prozessanlagen der Welt. Es nutzt das kürzlich innovierte Hardwareportfolio und die Applikationsarchitektur des Prozessleitsystems Simatic PCS 7 V9.0.

Von Anfang an auf Kommunikationsstandards setzen

Wohin die Integration dieser Zukunftstechnologien führt, konnten Besucher unter anderem in einer „Future Area“ auf dem Messestand erfahren: zu einer stärkeren Verzahnung von Operational Technology (OT) und Information Technology (IT). Durch die Konvergenz beider Technologiebereiche werden künftig immer mehr Daten aus der industriellen Entwicklung und Fertigung mit anderen Daten aus Bereichen, wie der Logistik oder dem Einkauf, verknüpft. Dadurch wird ein großer Teil der Informationen von der zentralen Ebene auf die Steuerungsebene hinuntergehen.

Die Grundlage für den übergreifenden Datentransfer und für die Steigerung von Flexibilität und Produktivität ist eine flächendeckende, leistungsstarke Kommunikationsinfrastruktur. Der neue Kommunikationsstandard 5G eröffnet hier aus Siemens-Sicht wichtige Perspektiven: Hohe Datenraten, zuverlässige leistungsfähige Breitband-Übertragung und ultrakurze Latenzzeiten ermöglichen eine Effizienzsteigerung und Flexibilisierung in der industriellen Wertschöpfung – speziell für Industrie-4.0-Anwendungen. Siemens setzt auf den neuen Kommunikationsstandard und unterstützt die Normung sowie die industrielle Umsetzung durch Entwicklung eines entsprechenden Port­folios. Zudem betreibt das Unternehmen eigene Forschungsprojekte für Industrial 5G und baut mehrere 5G Interoperability Test Center unter realen OT-Bedingungen auf. Dazu zählen auch die Evaluierung und Tests von heute verfügbaren Industriestandards, wie Profinet oder TSN (Time Sensitive Networking).

Fazit

Siemens unterstützt die digitale Transformation mit einem Angebot von der Beratung bis zur Implementierung. „Wir begleiten unsere Kunden auf dem Weg zur Digitalisierung – von der Strategieberatung für die industrielle Digitalisierung bis hin zur Unterstützung bei Implementierung und Optimierung digitaler Lösungen“, sagte K. Helmrich. Grundlage der Beratung bilde eine Bewertung der Digitalisierungsreife des Unternehmens. „Gemeinsam ermitteln wir den Digitalisierungsgrad des jewei­ligen Unternehmens und entwickeln daraus eine speziell auf den Kunden abgestimmte Digitalisierungsstrategie mitsamt Roadmap“, informierte K. Helmrich abschleißend.

Siemens
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