Transformation der Fertigungsumgebung

Porträt von Milouni Sheth

Milouni Sheth, Marketing Managerin Edge-Computing bei Siemens: „Edge-Computing kann als die Verarbeitung von Daten an der Peri- pherie eines Netzwerks bezeichnet werden” (Quelle: Siemens)

Fortschritte auf der Fertigungsebene verbessern die Überwachung und Steuerung physikalischer Prozesse, Systeme, Geräte und Struktur in unterschiedlichen Produktionsinfrastrukturen. „Dadurch entsteht gigantisches Potenzial für eine Transformation, die Mehrwert schafft“, so M. Sheth.

Die Faktenlage: Die Geräte und Anwendungen der Fertigungsebene müssen in Echtzeit ihre jeweiligen Aufgaben erfüllen und benötigen dazu Verarbeitungsgeschwindigkeiten im Millisekundenbereich. Im Gegensatz dazu benötigt die Informationstechnologie (IT) auf Basis einer zentralen Datenverarbeitung deutlich längere Daten-Sampling- und Verarbeitungszeiten. „Da heutzutage immer mehr IIoT-fähige Geräte und Sensoren eingesetzt werden, sind entsprechende technologische Fortschritte auf der OT-Ebene erforderlich. Mit Unterstützung durch die zentrale Datenverarbeitung ermöglichen Daten-Sampling sowie die Verarbeitung von Daten und deren Nutzung an der Netzwerkperipherie diese so wichtigen Fortschritte“, stellt die Marketing Managerin fest.

Die Rolle als „Trusted Advisor“

Unternehmen, die Wettbewerbsvorteile erzielen wollen, sind aus Sicht von M. Sheth gut beraten, Edge-Computing in Betracht zu ziehen. Entsprechende Entscheidungen sollten gemeinsam mit einem Berater des Vertrauens getroffen werden, der über fundierte Erfahrung in der Automatisierung von Industrieanlagen verfügt. Siemens bietet als international agierender Anbieter von Daten- und Kommunikationsnetzwerken Unterstützung für geeignete Automatisierungsmaßnahmen in Industriebetrieben, selbst unter rauen Umgebungsbedingungen. Diese Leistungen richten sich an Branchen, wie Nahrungsmittel und Getränke, chemische und pharmazeutische Industrie, Abfall- und Wasserwirtschaft, Energieversorgung, Öl und Gas sowie den Transportsektor.

„Siemens ist in der Lage, typische Anwendungen aufzuzeigen und Praxisbeispiele für einen klaren Wertbeitrag durch Edge-Computing in unterschiedlichen Branchen zu präsentieren“, erläutert die Expertin. Als Beispiele nennt sie Einblicke in die Echtzeit-Datenverarbeitung, Datenvorverarbeitung, Datenaggregation sowie die Umwandlung unterschiedlicher Kommunikationsprotokolle in eine leicht verständliche Sprache. „Siemens berät Unternehmen regelmäßig darüber, wie industrielle Prozesse durch sorgfältig konzipierte Daten- und Kommunikationsnetzwerke unterstützt und durch Edge-Computing (Hard- und Software) sowie entsprechende Analytik erweitert werden können“, gibt sie weiter an.

Dazu werden maßgeschneiderte Lösungen zur Umsetzung kundenspezifischer Anwendungen an der Netzwerkperipherie angeboten. „Wir offerieren unseren Kunden ein starkes Edge-Computing-Angebot, das industrietaugliche Hardware, leistungsfähige Software, eine optionale Anbindung an Cloud-Plattformen sowie standardmäßig verfügbare Cloud-Services in Einklang bringt. Wir verfügen über ein fortschrittliches Portfolio an Edge-Geräten, wie etwa Ruggedcom APE aus der Ruggedcom-Produktfamilie sowie Scalance LPE. Diese Produkte bieten eine zuverlässige, sichere und flexible Plattform für den Einsatz unternehmensinterner, externer oder selbstentwickelter Edge-Computing-Anwendungen direkt in den Netzwerken von Industrieanlagen und selbst unter rauen Umgebungsbedingungen“, erklärt sie. Datenverarbeitung an der Netzwerkperipherie stelle sicher, dass es zu keinen Bandbreitenund Latenzproblemen kommt und ausschließlich relevante Daten in die Cloud übertragen werden. Containerbasierte Anwendungen können gleichzeitig auf einem gemeinsamen Gerät laufen – für komplexe Analysen, maschinelles Lernen, künstliche Intelligenz (KI), vorausschauende Wartung, Anomalieerkennung und sonstige anspruchsvolle Aufgaben.

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