Der Folienwickler E27 von Loparex wurde einem Retrofit unterzogen

Der Folienwickler E27 von Loparex wurde einem Retrofit unterzogen (Quelle: Heitec)

Produktionsbetriebe sehen sich heute zahlreichen Herausforderungen gegenüber: Die moderne Fertigung muss effizient, ausfallsicher, wartungsfreundlich und vernetzt sein. Der Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit ist schwierig, wenn vorhandene Anlagen in die Jahre kommen und Komponenten für Reparaturen oder Updates nur noch schwer erhältlich sind. Durchsatz bzw. Warenumschlag müssen bei wachsendem Bedarf und Konkurrenzdruck anpassbar sein. Das bringt die Produktionssysteme häufig an ihre Leistungsgrenze und führt zwangsläufig zur Erhöhung des Verschleißes. Auch sich verändernde Rahmenbedingungen, wie geänderte Normen, verstärken den Handlungsbedarf. Für betroffene Unternehmen kommt der Punkt, an dem sie prüfen müssen, wie sich ihre Fertigungslinien auf das neueste Level heben lassen. Genau darum ging es auch im Fall der Wickelanlage bei Loparex.

Retrofit statt Neuanschaffung

Loparex ist weltweit agierender Entwickler und Hersteller von Trennpapier und -folien mit mehr als 100 Jahren Erfahrung in der Papier- und Folienindustrie. Am Standort in Forchheim war die Wickleranlage E27 veraltet und sollte nun entweder ersetzt oder modernisiert werden. Auf diese Weise sollte der Anlagenbetrieb mit erhöhter Verfügbarkeit, aktuellen Sicherheitsstandards und für die Zukunft sichergestellter Ersatzteilversorgung gewährleistet werden. Loparex beauftragte deshalb mit Heitec einen Automatisierungsexperten, der bereits sowohl Retrofits als auch Neuinstallationen in unterschiedlichen Branchen realisiert hat. Mit seinem Lösungsangebot für digitale Anlagen- und Prozessplanung, Lager- und Produktionsvernetzung sowie deren Modernisierung unterstützt das Unternehmen seine Kunden auf dem Weg zur Industrie 4.0. 

Der Wickler war auf eine bestimmte Folie spezialisiert und produzierte diese trotz veralteter Bestandteile in einer Qualität, die neuere Anlagen bei Tests nicht erreichten. Deshalb wurde dessen Retrofit einer Neuanschaffung vorgezogen. Die Erwägung: Bei einem Retrofit sind die Ausfallzeiten kürzer und die Kosten geringer. Durch den Austausch von veralteten Komponenten und den Einsatz moderner Technik werden bestehende Anlagen auf den neuesten Stand gebracht und somit die Gefahr von Produktionsstillständen reduziert. Zudem können die Mitarbeitenden weiter mit der vertrauten Technik arbeiten, sodass umfangreiche Schulungen unnötig sind. Die Produktqualität wird erhalten und bei entsprechenden Maßnahmen wird die Lagerhaltung optimiert.

Gemeinsame Bestandsaufnahme

Gemeinsam mit dem Kunden analysierte Heitec zunächst die Anlage und die Produktionsprozesse und definierte die Anforderungen. Um das Re-Engineering der Anlage software- und hardwareseitig durchführen zu können, setzte das Heitec-Team ein Pflichtenheft auf. Darin wurden der Ist-Zustand sowie der Wunsch-Zustand der Anlage und die dazu erforderlichen Planungsschritte festgehalten. Die Anlage in diesem Bereich des Werks besteht aus zwei Wickelmaschinen, die unabhängig voneinander funktionieren und denen Prägestationen vorgelagert sind. Geplant wurde nun ein komplettes Retrofit der Mechanik, Elektronik, Steuerungs- und Antriebstechnik.

Ein Hauptaugenmerk lag dabei auf der Antriebstechnik. Diese sollte auf Wunsch des Kunden durch Antriebe eines anderen Herstellers ersetzt werden, um die Ersatzteilhaltung zu vereinheitlichen. Der Produktwechsel jeweils beider Motoren hatte jedoch auch mechanische Anpassungen zur Folge. So waren beispielsweise neue Sonderadapter, Flansche und Wellen mit anderem Durchmesser erforderlich. Diese wurden vom Kunden in Zusammenarbeit mit Heitec projektiert und hergestellt. Im Zuge dessen wurden auch alle weiteren elektronischen Komponenten erfasst, die für die Modernisierung getauscht werden sollten. Darüber hinaus galt es, die Sicherheitstechnik auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen.

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