Abbild I40

Bild 1: I40 (Quelle: ABB)

Der Begriff Industrie 4.0 polarisiert. Erstmals wurde er auf der Hannover Messe 2011 verwendet, er kündigt die 4. Industrielle Revolution an. Auch in der Politik wird der Begriff vielfach verwendet, wenn es um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie geht. Dennoch ist nicht immer klar, worum es bei Industrie 4.0 wirklich geht. Die Bedeutung von Industrie 4.0 wird am ehesten anhand der Organisation deutlich: So haben sich die Trägerverbände VDMA, ZVEI und Bitkom des Themas angenommen, deren Aktivitäten von einem gemeinsamen Lenkungskreis (Plattform Industrie 4.0) koordiniert und vernetzt werden.

Dennoch wird die Idee hinter Indus­trie 4.0 in der breiten Öffentlichkeit kaum verstanden und hat seitdem vielerorts für teils kontroverse Diskussionen gesorgt. Zur Verwirrung hat eine ganze Reihe unterschiedlicher Definitionen beigetragen. Diese sind oft gut gemeint, bewirken aber zum Teil das Gegenteil eines gemeinsamen Verständnisses. Technologiebasis und Vision hinter Industrie 4.0 werden häufig vermischt. Übereifriges Marketing einiger Firmen verstärkt noch die Verwirrung („Industrie 4.0 machen wir schon“) und verbirgt die tatsächliche und tragfähige Idee hinter Indus­trie 4.0. Eine kaum übersehbare Anzahl von Meinungen und Interpretationen verstellt dem Interessierten den Blick auf den Kern und das, was Industrie 4.0 wirklich ist.

Das Ziel dieses Beitrags ist, dem Leser einen verständlichen Zugang zum Kern von Industrie 4.0 aus Sicht des Autors zu vermitteln. Im Gegensatz zu den Werbebotschaften einiger Firmen ist es heute noch nicht realisiert. Indus­trie 4.0 ist eine Zukunftsvision, die die Einbettung von Internet-Technologien in der Industrie voraussagt. Die Triebkräfte hinter Indus­trie 4.0 sind Technologien. Nur wer diese verstanden hat, kann den Visionen folgen.

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