Thomas Lantermann, Axel Hulsch und Christian Nomine im Gespräch (v. l. n. r.)

Thomas Lantermann, Axel Hulsch und Christian Nomine im Gespräch (v. l. n. r.) (Quelle: VDE VERLAG)

Um die Umsetzung von digitalen Lösungen zu vereinfachen, wird heute OPC Unified Architecture (OPC UA), eine plattformunabhängige und serviceorientierte Architektur, genutzt. Damit können standardisiert Daten beschrieben und transportiert werden. Die Unabhängigkeit der Services ermöglicht es, Geräte verschiedener Anbieter miteinander zu verbinden. „Um den Anforderungen verschiedener Industrien mit gleichartigen Produkten und Maschinen gerecht zu werden, wurden sogenannte Companion Specifications definiert, die an den Anwendungsfall angepasste Informationsmodelle beinhalten“, betont Axel Hulsch, CTO bei IBHsoftec. Die Companion Specification definiert, wie der Adressraum des OPC-UA-Servers dargestellt wird, und ist für einen OPC-UA-Client essenziell. Sie legt die dazugehörigen Typen, Methoden und Events fest, welche nach Außen für die Clients zur Verfügung stehen. „Inzwischen gibt es 63 Companion Specs bei der OPC Foundation im GitHub“, weiß Christian Nomine, Strategic Product Manager Visualization and Analytics bei Mitsubishi Electric.

Das Unternehmen IBHsoftec gilt als Spezialist für die OPC-UA-Welt. „Wir waren von Anfang an aktiv in der OPC Foundation engagiert“, berichtet A. Hulsch. Insbesondere der kompakte OPC-UA-Server für S5- und S7-Steuerungen mit integrierter Firewall aus dem Odenwälder Automatisierungshaus ist ein Erfolgsmodell. Für noch mehr Flexibilität in der Automatisierungswelt unterstützt das Modul IBH Link UA inzwischen Steuerungen von Mitsubishi Electric und von Rockwell Automation. In einer besonders leistungsfähigen Variante verfügt das Modul über einen Quadcore-Prozessor. „Damit sind noch mehr Datenpunkte ansprechbar“, erklärt der Softwarespezialist. „Außerdem ist hier bereits ein Docker-Container für AWS IoT Greengrass integriert.“

Kooperation zwischen Mitsubishi Electric und IBHsoftec

Das Know-how für OPC UA war eine wichtige Basis für eine engere Kooperation zwischen Mitsubishi Electric und IBHsoftec. „Anlass war, Companion Specs, wie Euromap 77 für Spritzgussmaschinen oder PackML für Verpackungsmaschinen, im OPC-Server zu integrieren“, erläutert A. Hulsch. Die Definition einer Companion Spec basiert auf der OPC UA Specification. Dabei werden die Interessen unterschiedlicher Hersteller in einem Dokument vereint, um einen maximalen Nutzen für den Anwender zu generieren.

Bisher hat Mitsubishi Electric bereits ein programmierbares Hardware-Modul als IoT-Gateway zur Verfügung gestellt. Für die Anpassung an die jeweilige Anwendung sind hier allerdings spezielle Programmierfähigkeiten erforderlich. Das ändert sich nun mit der neuen Lösung. C. Nomine stellt heraus, dass der auf Linux basierende Softwarestack von IBHsoftec direkt auf den Mitsubishi-Steuerungen der Serie iQ-R läuft: „Mit dem Tool von IBHsoftec haben wir nun die Möglichkeit, schnell auf die Marktanforderungen zu reagieren und können diese flexibel umsetzen.“ Integriert wird der Stack auf dem Modul RD55UP12.

Das industrielle IoT-Gateway unterstützt weitere Optimierungen: MQTT für die Cloud-Anbindung, OPC-UA-Client und -Server, Modbus TCP für existierende Geräte sowie proprietäre Schnittstellen für Mitsubishi Electric und andere Hersteller. Die Lösung eignet sich damit für Brown- oder Greenfield-Applikationen. Für die bestmögliche Sicherheit sorgen integriertes Zertifikats-Management, Encryption sowie Rollenmanagement.

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