Lastmanagement senkt Kosten

Das Einbehalten der Bremsenergie im Kurzzeitspeicher wirkt sich ebenfalls positiv auf die Netznutzungsentgelte beziehungsweise den jährlichen Leistungspreis aus. Diesen müssen Unternehmen an das EVU für die Leistung zahlen, die sie beziehen. Hierbei ist zu beachten, dass außerordentliche Lastspitzen bereits nach wenigen Minuten enorme Kosten nach sich ziehen, weil die Strombezugskosten jährlich abgerechnet werden. Gemessen wird mit einem 15-min-Zeitraum. Dazu ein Rechenbeispiel: Ein Unternehmen mit eigener Mittelspannungsversorgung bezieht jährlich mehr als 2 500 h Leistung zu 120 €/kW. Treiben Lastspitzen den geplanten Leistungsbezug innerhalb des 15-min-Zeitraums um 100 kW in die Höhe, bedeutet das Kosten von 12 000 €. Aus diesem Grund kommt der Glättung der Lastspitzen eine herausragende Bedeutung im Rahmen des Energiemanagements zu.

Begleitet wird dieser Effekt von einer schlanker ausführbaren Versorgungsinstallation, weil die Leistungsspitzen des Ilsemann-Portals aus dem Speicher bedient werden. Die Versorgungsinfrastruktur muss folglich nur noch kontinuierlich nachliefern. In einem ersten mit SEW-Eurodrive projektierten Portal sank die sonst für so eine Anwendung übliche Spitzenlast von 52 kW auf 6 kW. Entsprechend knapp konnten die Anschlussquerschnitte bei der Versorgung ausfallen – von 16 mm2 runter auf 2,5 mm . Das senkt die Installationskosten auch durch den Wegfall einer unterbrechungsfreien Stromversorgung, spart Platz und macht die Installation insgesamt einfacher. Die Summe an Vorteilen der „Power and Energy Solutions“ von SEW zahlen sich schnell aus und sind auch preiswürdig im wörtlichen Sinne: Das Land Baden-Württemberg zeichnete 2019 das intelligente Leistungs- und Energiemanagement für industrielle Antriebe der Bruchsaler mit dem Umwelttechnikpreis in der Kategorie Energieeffizienz aus.

Zahlreiche Vorteile

Mit dem Entnahmeportal zeigt Ilsemann Automation, wie einfach sich in mehrachskoordinierten Antriebsapplikationen ein speichergestützter DC-Verbund realisieren lässt. Weil bei dieser Architektur die Bremsenergie im System verbleibt, lässt sich auf relativ einfache Weise ein wirksames Lastmanagement realisieren. Als Vorteile ergeben sich eine geringere Einspeiseleistungen, eine höhere Betriebssicherheit gegenüber Netzschwankungen und eine insgesamt effizientere Nutzung elektrischer Energie.

www.sew-eurodrive.de 

Andrea Balser, SEW-Eurodrive
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