Erfolgsmuster der Maschinenbauindustrie

Aus der Befragung wurden zehn Erfolgsmuster der Maschinenbauindustrie identifiziert. Für die einen ergibt sich Erfolg durch Größe, Innovationskraft und Internationalisierung, aber auch durch Fokussierung auf das Kerngeschäft und operative Exzellenz. Andere profitieren von den spezifischen Vorteilen als Lösungs- oder Komponentenanbieter, einem erfolgreichen Aftersales- und Servicegeschäft oder einer Premiumposition.

Weichen für weiteren Erfolg stellen

Um auch in Zukunft erfolgreich zu bleiben, werden in der Studie sechs Handlungsfelder zur Diskussion gestellt, die sich aus der Kombination der Erfolgsmuster mit den Trends ergeben:

  • Zielgerichtete Internationalisierungs- und Wachstumsstrategie, um die Chancen und Herausforderungen der Internationalisierung mit dem jeweils passenden Geschäftsmodell anzugehen;
  • Ausbau des Aftersales-/Servicegeschäfts durch integrierte, innovative Lösungsangebote und durch eine optimierte Servicenetzwerkstrategie, um die wachsende Bedeutung dieses Feldes Gewinn bringend zu nutzen;
  • Standardisierung und Modularisierung unter Wahrung kundenspezifi-scher Angebote sowie neuer Geschäftsmodelle, um der steigenden Nachfrage nach individuellen Systemlösungen effizient zu begegnen;
  • Kontinuierliche Optimierung des Produkt-/Portfoliowertes durch kundenwertorientierte Innovation und kontinuierliche Reduzierung der Produktkosten, um mit Wettbewerbern aus neuen Märkten Schritt zu halten;
  • Exzellenz insbesondere in der heimischen Wertschöpfung (z.B. Industrie 4.0), um die Qualitäts- und Produktivitätsvorteile des Standortes Deutschland zu erhalten;
  • Stringentes, risikodifferenziertes Projektmanagement im Lösungsgeschäft, um attraktive Margen zu sichern.

Wettbewerb wird härter

Mit einer durchschnittlichen Ebit-Marge von über 6 % im Jahr 2012 und einem Umsatzwachstum von jährlich mehr als 2 % seit 1995 ist der Maschinen- und Anlagenbau ein Symbol für die deutsche Wirtschaftskraft“, bilanzierte der VDMA-Präsident. Doch die Wettbewerbsbedingungen verändern sich: Markteintritte von „Low-Cost-Anbietern“ mit steigender Qualität verschärften den Wettbewerb in Branchen, in denen das Gütesiegel ‚Made in Germany‘ noch der Benchmark sei, und setzten Margen unter Druck. Gleichzeitig forderten Kunden verstärkt individuelle Systemlösungen, was zusätzliche Anforderungen an die Ausgestaltung des Angebots und der internen Prozesse stelle.

Wichtige Trends – Standort Deutschland bleibt gefragt

74 % aller Umfrageteilnehmer sehen die steigende Nachfrage nach kundenspezifischen System- und Integrationslösungen als einen der Toptrends, dicht gefolgt von der Verlagerung der Nachfrage in Länder außerhalb Europas (70 %). Ebenfalls auf der Agenda stehen die steigende Bedeutung von Aftersales/Service (60 %), der zunehmende Wettbewerb durch neue Marktteilnehmer (47 %) und die wichtiger werdenden Wettbewerbsfaktoren am Standort Deutschland (45 %). Auf alle Trends, so das Ergebnis der Studie, sehen sich die Unternehmen des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus im Durchschnitt gut vorbereitet. Die wichtigen Entwicklungen werden von den befragten Firmen zudem überwiegend als Chance denn als Risiko gesehen. Zudem geht fast jedes zweite befragte Unternehmen davon aus, dass sich sowohl die Vor- als auch die Nachteile des Standorts Deutschlands in Zukunft noch stärker als bisher auf Profitabilität und Wachstum der Maschinen- und Anlagenbauer auswirken werden.


Download der vollständigen Studie unter: www.vdma.org/zukunftsperspektive

OA Redaktion
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