Weiter auf Innovationskurs

Maschinenbauer können mit dem enhanced crossover Operating System (exOS) jeden beliebigen Linux-Code im B&R-System verwenden (Quelle: B&R)

Neben Acopos 6D hat B&R sein Portfolio um eine ganze Reihe weiterer Neuheiten erweitert. Beispielsweise wurde das integrierte Vision-System um eine Smart Camera, die vielfältige Bildverarbeitungsaufgaben einfach und in Echtzeit miteinander verknüpft, ergänzt. „Das ermöglicht prozessgesteuerte Verarbeitungsketten, die mit marktüblichen Smart Cameras nur mit großem Aufwand realisierbar sind“, verdeutlicht M. ­Sandhöfner. Werden zum Beispiel unterschiedliche Produktausprägungen gleichzeitig auf einer ­Maschine gefertigt, kann die Smart Camera mit nur einer Aufnahme prüfen, um welche Ausprägung es sich handelt und ob etwa der Verpackungsdruck in Ordnung ist. Eine Funktion liefert dabei das erforder­liche Feedback für nachgelagerte Funktionen. 

Auch im Bereich der Panel PC gibt es Neuigkeiten: Mit dem Panel PC 1200 steht ein kompakter und preisgünstiger All-in-one-PC bereit. Ausgestattet mit Intel-Atom-Prozessoren und einem Massenspeicher mit bis zu 256 GB ist er ideal für HMI-Anwendungen unter Windows- oder Linux-Betriebssystemen geeignet.

Und auch der aktuellen Diskussion zum Thema Verknüpfung der OT- mit der IT-Welt trägt das Unternehmen Rechnung. Mit dem enhanced crossover Operating System (exOS) ist es möglich, jeden beliebigen Linux-Code im B&R-System zu verwenden. Dadurch erhalten Maschinenbauer mehr Freiheit bei der Erstellung von Automatisierungslösungen. Programmcode aus höheren Programmiersprachen, wie C++, Python oder ­Javascript, lässt sich einfach in die Maschinenautomatisierung integrieren. „Mit der engen Anbindung von Linux an unser Echtzeitbetriebssystem Automation Runtime können Softwareentwickler Programmcode in jeder beliebigen Programmierumgebung entwickeln, kompilieren und debuggen. Mit exOS lässt er sich anschließend einfach in die Maschinenapplikation integrieren und ausführen“, erklärt M. Sandhöfner, „Entwicklungsingenieure erstellen den Linux-Code in den ihnen vertrauten Werkzeugen, wie Eclipse oder Visual Studio. Anschließend wird der Linux-Code als exOS-Paket ins B&R-System importiert. Dadurch kann Automation Studio als zen­trales Engineering-Tool verwendet werden. Das Softwaremanagement und die Softwarediagnose gestalten sich so einfacher und übersichtlicher. Zusätzliche Werkzeuge für die Inbetriebnahme sind nicht mehr notwendig. „Mit exOS schlagen wir also die Brücke zwischen IT und OT – und das unter voller Berücksichtigung der Security-Aspekte.“ Als Vorteil, der sich für den Anwender daraus ergibt, nennt er: „Oberste Priorität der Maschinenbauer ist, dass sich Maschinen immer gleich ­verhalten – auch nach dem Aufspielen von Sicherheits-­Patches. Dazu ist eine gekapselte Software erforderlich, die einmal aufgespielt und dann nicht mehr verändert wird. ­Diese Möglichkeit bieten wir mit exOS.“ 

Inge Hübner
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