Einsatz und Zukunftsaussicht für Datenbrillen und Mixed Reality

Mit der Hololens 2 bietet Microsoft einen kabellosen, holografischen Computer auf Basis der Mixed-Reality-Technologien

Mit der Hololens 2 bietet Microsoft einen kabellosen, holografischen Computer auf Basis der Mixed-Reality-Technologien (Quelle: Microsoft)

„Etwa alle zehn Jahre erleben wir eine Revolution im Technologiemarkt. Was zuletzt der Schritt vom PC zum Smartphone war, ist jetzt die Loslösung digitaler Inhalte vom Bildschirm hin zu Hologrammen in der realen Welt", leitet Michael Zawrel, Senior Product Manager Mixed Reality & Hololens bei Micro­soft Germany, zum Thema Datenbrillen bzw. AR/VR über. Mit der Hololens 2 bietet Microsoft einen kabellosen, holografischen Computer auf Basis der Mixed-Reality-Technologien. „Diese gemischte Realität bildet das gesamte Spektrum ­zwischen der physischen Welt, in der wir leben, bis hin zur vollständig digitalen Welt ab. Sie befreit digitale Inhalte vom Bildschirm und erlaubt Anwender*innen, sich bei der Interak­tion mit der digitalen Welt frei zu bewegen", erklärt er weiter.

Für diese intuitiven Interaktionen mit Hologrammen setzt die Hololens 2 auf die Möglichkeiten Künstlicher Intelligenz (KI) von Azure, Microsofts Cloud-Computing-Plattform, und nutzt zahlreiche Sensoren sowie spezielle Tracking-Systeme. „Beispielsweise misst ein spezielles Handtracking-System die ­individuelle Form der Hände und ermöglicht eine präzise und intuitive Bedienung des holografischen Computers. Eyetracking ermöglicht die Vermessung des individuellen Augenabstands (IPD). Des Weiteren erlaubt Eyetracking die sichere
Anmeldung in Unternehmensnetzwerke mittels Windows-Hello-Technologie", so M. Zawrel.

Zudem verweist er darauf, dass die Datenbrille wichtige ­Standards erfülle, um gängigen Industrieanforderungen ­gerecht zu werden. Zudem biete sie einen entsprechenden Tragekomfort, eine intuitive Bedienung sowie eine hohe Kompatibilität mit gängigen Systemen. Als Beispiel führt er an: „Die Trimble XR10 Hard Hat Edition kombiniert die Brille mit einem tragbaren Schutzhelm, sodass der Kopf beim Arbeiten richtig geschützt wird. Auf diese Weise können Mitarbeiter*innen in streng gesicherten Umgebungen auf holografische Informationen zugreifen."

Einsatz findet die Hololens 2 beispielsweise in der Wartung, im Designprozess von Autos, der Luft- und Raumfahrtindustrie oder der Medizin. „Spezielle Anwendungen wie Dynamics 365 Remote Assist machen es möglich, solche Hologramme nahtlos in den Arbeits- oder Ausbildungsprozess zu integrieren, beispielsweise indem diese direkt neben Maschinen eingeblendet werden. Dabei unterstützt Dynamics 365 Guides Mitarbeiter*innen beim Erlernen der neuen Anwendungen. Die möglichen Einsatzszenarien sind vielfältig", berichtet der Micro­soft-Experte.

„Heute beschäftigen sich oder nutzen bereits 87 % der Unternehmen Mixed Reality. Eine aktuelle Studie zur Anwendung des Dynamics 365 Remote Assist zeigt, an Fertigungsstandorten können Techniker*innen viele Stunden Arbeitszeit einsparen, da sich die Produktivität von Inspektionen um 25 % erhöhen kann. Gleichzeitig wird der Arbeitsaufwand für Problemlösungen um bis zu 75 % reduziert", verdeutlicht er den Nutzen.

Mit Blick in die Zukunft meint M. Zawrel: „Was vor einigen Jahren noch als Science-Fiction bezeichnet wurde, hilft heute Unternehmen dabei, ihre Prozesse zu optimieren. Schon jetzt ist Mixed Reality keine innovative Zukunftsmusik mehr, sondern eine produktive Technologie, welche den Arbeitsalltag ­erleichtert und bereichert. Hierfür befinden wir uns im stetigen Austausch mit unseren Kunden und Partnern, um deren indi­viduelle Anforderungen und Bedürfnisse zu verstehen sowie neue Einsatzmöglichkeiten zu eruieren."

Fazit

Aucobo, B&R und Microsoft – ein Start-up, ein etablierter ­Anbieter von Automatisierungstechnik und ein ursprünglich reiner Software-Lizenzen-Anbieter – innovieren aus komplett unterschiedlichen Blickwinkeln, mit verschiedenen Schwerpunkten und individuellen He­rangehensweisen die Welt der Visualisierung. Dabei ist es der Anspruch jedes einzelnen ­Unternehmens, den Markt im Blick zu haben, um schnell, ­flexibel und innovationsfreudig auf die sich stetig ändernden Kundenanforderungen im Zuge des digitalen Wandels mit entsprechenden Lösungen reagieren zu können. Es bleibt spannend, welche weiteren Evolutionsschritte die Visualisierung 4.0 in welcher Geschwindigkeit gehen wird. Wir bleiben dran.

Inge Hübner
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