Wegen seiner sehr guten Leitfähigkeit ist Kupfer aktuell der wichtigste Grundstoff für die Kabelproduktion.

Wegen seiner sehr guten Leitfähigkeit ist Kupfer aktuell der wichtigste Grundstoff für die Kabelproduktion. (Quelle: Lapp)

Das Unternehmen Lapp wurde 1959 von Oskar Lapp gegründet. Vor fast 70 Jahren revolutionierte er mit der ersten industriellen Steuerleitung, die bis heute den Namen Ölflex trägt, die Verbindungstechnik. Mit seinem Erfindergeist und sicheren Gespür für die Marktanforderungen führte er das Unternehmen mit vielen Innovationen in die Zukunft. Nun lenkt mit Matthias Lapp, Vorstandsvorsitzender der Lapp-Gruppe, die jüngere Generation die Geschicke der Unternehmensgruppe. Und er sagt: „Wir müssen den Erfindergeist von Oskar Lapp neu interpretieren. Die Bedürfnisse unserer Kunden haben sich stark gewandelt. Kunden erwarten heute Mehrwerte, wenn sie Kaufentscheidungen treffen. Aus diesem Grund müssen wir uns die Frage stellen, wie wir ihnen weiterhin mehr Wert bieten als unsere Marktbegleiter und wie wir uns heute sowie in der Zukunft vom Wettbewerb abheben können.“ Als Anspruch an sich und die Lapp-Gruppe hat er gestellt, das kundenorientierteste Unternehmen in der Branche zu sein. Gleichzeitig will er Lapp als Technologietreiber bei Produkten und Dienstleistungen positionieren.

Trendthemen erfolgreich besetzt

Im Fokus der Innovationsbestrebungen liegt die Spezialisierung auf ausgewählte Wachstumsbranchen, wie erneuerbare Energien, Intralogistik, Automatisierungstechnologie, Food & Beverage, aber auch die Elektromobilität. Hier möchte Lapp den viel versprechendsten Märkten ein komplettes und modernes Portfolio anbieten. Für den Innovationsprozess bedeutet dies, dass das Team ein ganzheitliches Verständnis für die Bedürfnisse der Zielbranchen erlangen muss. Parallel ist ein neues Innovationsmanagement erforderlich. Daher wurden der Bereich der globalen Forschung und Entwicklung sowie die Steuerung von Labor- und Testzentrumsaktivitäten neu aufgestellt und in diese investiert.

Aufbauend auf diesen Maßnahmen ist es Lapp gelungen, mit Innovationen wirtschaftliche und industrielle Trendthemen zu besetzen. Einige Beispiele verdeutlichen die Schwerpunktsetzung:

  • Hybridkabel: Alles wird kleiner und kompakter (Minimierung). Lapp verschmilzt Daten- und Stromkabel zu Hybridkabeln,
  • EMV: Die Digitalisierung der Industrie führt zu riesigen Datenkommunikationsleitungen, die störanfällig sind und daher eine wirksame Abschirmung in jeder Komponente benötigen. Hier punktet Lapp mit seiner zeroCM-Technologie,
  • DC: Lapp ist Teil eines Forschungsprojekts über Gleichstrom für die Industrie. Erste Leitungen befinden sich bereits im DCPortfolio,
  • Nachhaltigkeit: Die Kundenanfragen zu diesem Thema nehmen stetig zu und werden in Zukunft auch zu einem wichtigen Kostenfaktor. Schon heute experimentiert Lapp mit Bio-Verbindungen und nachwachsenden Rohstoffen. Eine bleifreie Skintop-Verschraubung und eine Etherline-Datenleitung mit einem Mantel aus Biocompound sind verfügbar.

Mehrwerte mit Service schaffen

Ein weiterer Schwerpunkt sind Serviceinnovationen. Ziel ist es, einen Mehrwert über das Produkt hinaus zu bieten, um es zu differenzieren und neue Geschäfte zu generieren. Beispiele hierzu sind:

  • Ölflex-Connect-Konfektionslösungen, die speziell für die Kunden maßgeschneidert werden.
  • Beratung/Gesundheitschecks wie der Health Check Service. Dieser Service hilft, das Risiko von Ausfällen von Industriemaschinen präventiv zu minimieren.
  • Recycling: Rücknahme von Kabeltrommeln und Verpackungsmaterial; Recycling der Produkte, wenn sie ihr Lebensende erreicht haben.
  • Daten: Digitale Bereitstellung detaillierter Daten zu den Produkten, um sie für Kunden einfach nutzbar zu machen (E-Planung).
  • eKanban-System für Kabeltrommeln: Hier wird nicht nur die Entnahme der Kabellänge überwacht, sondern darüber hinaus automatisch nachbestellt, wenn eine definierte Mindestmenge unterschritten wird,
  • Vorausschauende Wartung: Kombination des Predictive Maintenance-Produkts (Etherline Guard) mit Überwachungs und Wartungsdienstleistungen.

Um auch in Zukunft Technologietreiber und Trendsetter in Sachen Service zu sein, wurde ein Kulturwandel im Unternehmen angestoßen. Ziel ist es, Technologie und Innovation als Grundhaltung bei den Mitarbeitern zu verankern. „Technologie betrifft uns alle und muss von der Breite der Mitarbeitenden vorangetrieben werden. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist ein Nährboden für neue Ideen“, ist M. Lapp überzeugt.

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