Die Integration

Arbeitsprozess

Mit iFIX und Acron den Prozess unter Kontrolle (Quelle: Berliner Wasserbetriebe)

Die Actemium Controlmatic Mitte GmbH mit ihrer Berliner Business Unit war für dieses Projekt die Wahl der BWB. Ein starkes Unternehmen im Bereich Systemintegration und jede Menge Know-how prädestinierten die Projektmannschaft um Projektleiter Folke Reiher für diese Aufgabe. Von Anfang an funktionierte die Zusammenarbeit mit dem Endkunden, die Chemie stimmte. Ein wichtiger Punkt, wenn es darum geht, Probleme gemeinsam und einvernehmlich zu bewältigen.

Das Leitsystem iFIX wurde auf die aktuelle Version migriert. In den einzelnen Standorten wurden je zwei Scada-Server mit einer Redundanzfunktion und eine entsprechende Anzahl Bedien-Clients installiert, über die eine Bedienung des Werks vor Ort bzw. von den Schwerpunktwerken ermöglicht wird.

Das Projektteam der BWB hat sich außerdem zur zentralen Prozessdatenarchivierung für die Software Acron entschieden. Es wurden im zentralen Technikstandort die Acron-Server für die Datenverarbeitung und Archivierung installiert. Die Server akquirieren über das WAN-Netzwerk alle Prozesswerte direkt aus den Visualisierungsstationen der einzelnen Werke und führen die Daten über eine zentrale Acron-Instanz, mit dem Ziel des Transfers in die Office-IT-Umgebung, zusammen. Damit stehen alle Berichtsdaten auch Nutzern zur Verfügung, die nicht direkt an das Leitsystem angebunden sind. Für den Fall eines Verbindungsabbruchs der Kommunikation, werden die Prozessdaten lokal zwischengespeichert und nachträglich bei wiederhergestellter Verbindung in das zentrale Archiv automatisiert eingepflegt. Nach zeitrichtiger Abspeicherung der Daten werden die zwischengespeicherten Werte gelöscht.

Eine June5-Anwendung ermöglicht es zudem, ausgewählte Daten und Berichte externen Behörden zur Verfügung zu stellen.

Das Testnetz – der Garant für eine sichere Inbetriebnahme

Im gesamten Projektverlauf wurden durch die Nutzung des Testnetzes die Inbetriebnahmezeiten in den einzelnen Werken auf ein Minimum reduziert. Das Projekt startete mit der Entwicklung und Installation eines Prototyps, mit dem die komplette Applikation im Vorfeld getestet werden konnte. Hier fand der Test für sämtliche neuen technischen Komponenten statt, bevor sie in den Standorten installiert wurden. Das Ergebnis dieses Vorgehens waren Zeitersparnis und eine hohe Qualität der Implementierung. Zudem gab es weniger Störungen und die Störung der bestehenden Betriebsprozesse wurde auf ein Minimum reduziert. Ein klarer Gewinn für alle Projektbeteiligten.

Herausforderungen erfolgreich gemeistert

Das Projekt Leitsystem Wasserwerke wurde im Jahr 2000 mit dem Ziel, ein Leitsystem für die Wasserversorgung von Berlin zu errichten, gestartet. Die Vernetzung von damals 22 Standorten war eine technisch anspruchsvolle Aufgabe, die zu dem vorhandenen Multi-Server-/Multi-Client-System führte. Mit der jetzigen Migration wurde die Virtualisierung einiger Anwendungen und Funktionalitäten erfolgreich weiterentwickelt. Insgesamt laufen im Scada-Verbund aller Werke 143 Server und Clients. Dabei wurden in der Summe 200 000 Datenpunkte angelegt und 16 000 langzeitarchivierte Datenpunkte verarbeitet, die über mehr als zehn Jahre aufbewahrt werden müssen. Die fristgerechte Einhaltung von Projektmeilensteinen unterlag durch die weltwirtschaftliche Ressourcenknappheit, besonders in der Halbleiterindustrie, enormen Schwierigkeiten. Die Liefertermine von Schlüsselkomponenten wurden teilweise um mehrere Monate verschoben. Trotzdem konnte das Projekt erfolgreich realisiert werden.

Alle Anforderungen, die in den letzten 20 Jahren erwachsen sind, sei es die Notwendigkeit einer flexiblen Bedienortumschaltung, die sich stetig weiterentwickelten sicherheitstechnischen Anforderungen (BSI, B3S), neue visuelle Bedarfe oder die Sichtbarmachung von Betriebsdaten und Berichten in der Bürowelt, konnten und können mit diesem System umgesetzt werden.

www.actemium.de , www.bwb.de , www.ge.com

Dieter Barelmann
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