Neue Marke für die (Intra-)Logistik geschaffen

Abbildung der Hard- und Softwarelösungen von Nexy

Bild: Unter der Marke Nexy bündelt Steute Hard- und Softwarelösungen für die Erfassung, Übertragung und das Management von Sensordaten in das IIoT. Dabei liegt der Fokus auf der energieeffizienten drahtlosen Übertragung und Auswertung von Sensordaten (Quelle: Steute; Grafik: VDE VERLAG)

Wichtige Industrie-Zielbranchen, in denen Steute-Lösungen zum Einsatz kommen, sind unter anderem Maschinen- und Fertigungsausrüstung, Nahrungsmittelindustrie, Transportanlagen sowie der zunehmend wachsende Markt der Logistik. So wurde die Intralogistik als Zielbranche mit großem Potenzial für die Steute-Wireless-Lösungen ausgemacht. Dementsprechend ist die Logimat von großer Bedeutung für die Experten. Auf der diesjährigen Frühjahrsmesse hat Steute sich erneut mit seinem Gesamtlösungskonzept präsentiert und zudem die Veranstaltung als Präsentationsfläche für eine Premiere genutzt: Nexy, das Netzwerk für die kabellose Kommunikation in der Intralogistik. Unter dieser Marke werden die Hard- und Softwarelösungen für die Erfassung, Übertragung und das Management von Sensordaten in das Industrial Internet of Things gebündelt. Dabei liegt der Fokus auf der energieeffi­zienten drahtlosen Übertragung und Auswertung von Sensordaten. „Der Begriff ,Nexy‘ steht für das oder die beteiligten Netzwerk(e), das ,x‘ für den Datentransfer zwischen verschiedenen Netzwerken untereinander und das ,y‘ für die Konnek­tivität innerhalb dieses Systems“, erläutert S. Schmersal. Basis bildet die „sWave.Net“-Technologie. Über Access Points und die Sensor Bridge, eine einfach zu konfigurierende Middle­ware, wird die durchgängige Kommunikation der Sensoren mit der Unternehmens-IT hergestellt.

„Intralogistische Anwendungen in hochflexiblen Montagen bzw. Fertigungen sind Einsatzfelder, bei denen es zum Beispiel um die Kanban-Versorgung von Bauteilen oder -gruppen am Arbeitsplatz geht“, nennt S. Schmersal als Zielapplikationen. Er verdeutlicht: „Funktechnisch ausgelöste Sensorsignale lösen in Material- bzw. Auslieferungslagern automatisierte nächste Prozessschritte aus, beispielsweise einen notwen­digen Materialnachschub am Arbeitsplatz oder den Abtransport von montierten Teilen an eine nächste Station mittels fahrerloser Transportsysteme (FTS). Der hierbei entstehende Daten- und Informationstransfer wird von den in das System integrierten Gateways ausgewertet, verarbeitet und in über­geordnete Netzwerke weitergeleitet.“

Mittlerweile hat Steute eine ganze Reihe an Referenzen für seinen ganzheitlichen Lösungsansatz vorzuweisen. Besonders erfreut ist man darüber, bei einem Automobilbauer des Premiumsegments als Ausrüster mit Lösungen im Bereich der Intralogistik zum Einsatz zu kommen.

Aktuell vollzieht Steute den nächsten Schritt und öffnet die Nexy-Plattform für andere Funktechnologien und für die Anbieter von Hardwarekomponenten. Zum Beispiel können Sensoren externer Hersteller mit einem Funkmodell ausgestattet und ins Netzwerk integriert werden, dessen Einsatz- und Ausbaumöglichkeiten sich dadurch erheblich erweitern.  

In diesem Zusammenhang schließt sich die Frage an, welche Vorteile Nexy bzw. „sWave.Net“ gegenüber anderen offenen Funktechnologien, wie Narrowband IoT oder „LoRaWAN“, ­mitbringt. „Das lässt sich so einfach nicht sagen“, stellt S. Schmersal fest. „Man muss beim Einsatz von Funktechnologien immer den konkreten Anwendungsfall betrachten. ­Unsere Funktechnologie ,sWave.Net‘ ist speziell für Anwendungen zum Beispiel in der Intralogistik geeignet. Die meist ­bekannten Low-Power-WAN-Funktechnologien sind hingegen eher für andere IIoT-Anwendungen, wie Smart City bzw. Smart Metering, geeignet. Bei diesen Applikationen werden zumeist geringe Datenmengen in großen zeitlichen Abständen und/oder größeren Entfernungen gesendet“, informiert er. Zudem verweist er darauf, dass bei den Anwendungsszenarien der Steute-Kunden in der Regel eine Vielzahl an Sensoren, zum Teil 1.000 bis 2.000 Stück, auf engem Raum eingesetzt werden. „Mit unserem für solche Fälle optimierten Funkprotokoll werden wir den hier vorherrschenden hohen Anforderungen an Verfügbarkeit und Energieverbrauch gerecht“, erläutert er weiter. Dabei bleibe der Energieverbrauch selbst bei häufiger Nutzung durch die energiearme Signalübertragung einerseits und den stets bei ruhender Funktion aktivierten Sleep-Modus andererseits gering. „Außerdem verträgt sich ,sWave.Net‘ sehr gut mit anderen Funktechnologien im industriellen Umfeld, was ­wiederum der Forderung nach gutem Koexistenzverhalten entspricht.“ Zusammenfassend formuliert er: „Vor diesem ­Hintergrund sahen wir das Umfeld einer intralogistischen ­Materialversorgung, des Materialtransports und einer wire­lessgestützten Kommunikation – wir denken da an die sogenannte ,Andon‘-Kommunikation – als ein ideales Anwendungsfeld unserer ,sWave.Net‘-Technologie, die wir eigens dafür optimiert haben.“

Eine weitere Frage stellt sich mit Blick auf das Lösungsangebot, das bis zur ERP-Anbindung reicht: Welche Cloudstrategie verfolgt man und wird es ggf. eine eigene Cloudlösung geben? Dazu S. Schmersal: „Die Anbindung an Cloudangebote großer, etablierter Hersteller gewährleisten wir bereits durch Standardschnittstellen, wie Rest API oder http Notifications. Dabei dient unser Gateway als ,Datenübermittler‘. Auch kann unsere Gateway-Software, die bereits genannte Sensor Bridge, sowohl auf unserer Hardware als auch auf Servern unserer Kunden und in einer beliebigen Cloud betrieben werden.“ Die ­Erfahrung habe allerdings gezeigt, dass sich die Kunden in den meisten aktuellen Einsatzszenarien noch auf die Kommunikation innerhalb geschlossener Netze beschränken. „Der Aufbau einer eigenen Cloudlösung für die Sammlung und Verarbeitung der anfallenden Daten erscheint uns deshalb aktuell als wenig sinnvoll“, lautet sein Fazit. Er erachtet es als schwierig, in diesem Segment mit den etablierten Lösungen zu konkurrieren. „Für uns stellt sich deshalb eine solche Thematik – zumindest zurzeit – nicht“, erklärt er.

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