Ein Blick in die Fließmontage bei der BHS Corrugated Maschinen- und Anlagenbau GmbH

Ein Blick in die Fließmontage bei der BHS Corrugated Maschinen- und Anlagenbau GmbH (Quelle: BHS Corrugated)

An seinem Standort Weiherhammer und an mehr als 20 weiteren internationalen Standorten beschäftigt BHS Corrugated rund 3400 Menschen. Der Maschinen- und Anlagenbauer versteht sich als Lifecycle-Partner für die komplexen Anforderungen der Wellpappenindustrie mit einem umfassenden Produkt- und Leistungsspektrum rund um die Entwicklung, Produktion, Installation und Wartung sowie innovative Servicelösungen. Damit deckt es die Bereiche Riffelwalzen, Einzelmaschinen und komplette Wellpappenanlagen sowie Logistik und Industrie 4.0 und zukünftig die Integration von Digitaldruck in die Wellpappenanlage ab. Dabei verfolgt das Unternehmen seit vielen Jahren eine umfassende Digitalisierungsstrategie. Mit Corrugated 4.0 zielt es auf die Optimierung von Prozessparametern und die Verbesserung von Automatisierungsgraden sowie Produktionseffizienz ab. Dabei nimmt die MES-Lösung cronetwork MES von Industrie Informatik eine zentrale Rolle ein.

Ganzheitliche MES-Integration

Schon bei Einführung von cronetwork MES im Jahr 2018 verfolgte BHS Corrugated einen ganzheitlichen Ansatz. Dieser mündete im Rollout an bislang vier Produktionsstandorten (Deutschland, Tschechien, Türkei, China). Dort werden seither cronetwork Feinplanung APS, Betriebs- & Maschinendatenerfassung, Personalzeiterfassung und die PIDO-&-Portal-Technologie in unterschiedlichen Ausprägungen eingesetzt.

Janik Auburger, Specialist Cost Controlling, leitet das MES-Programm bei BHS Corrugated global. Er erzählt: „Wir nutzen das System in der mechanischen Teilefertigung, der Riffelwalzenfertigung und auch in der Montage. Sämtliche unserer Erzeugnisse – wir sprechen hier von mehr als 20 000 Artikelnummern – werden mithilfe von cronetwork MES gefertigt.“ Angesprochen auf die Besonderheiten der Digitalisierungsmaßnahmen, nennt J. Auburger drei Highlights: „Das Feinplanungs-APS-Tool hat uns dabei geholfen, unsere Produktionsplanung zu optimieren und die Planungsprozesse dank leistungsfähiger Automatismen stark zu verkürzen. Zudem hilft uns die PIDO-&-Portal-Technologie bei der Realisierung des sogenannten Terminal-Hubs für unsere Werker. Last, but not least haben wir hochintegrative Schnittstellen zu SAP inklusive HCM-Modul (Human Capital Management) und zu unserem Werkzeugverwaltungs-Tool realisiert.“

Digitalisierung am Shopfloor: Single Point of Contact

Bei über 600 Usern, davon mehr als 500 direkt am Shop floor, lag das Augenmerk bei BHS Corrugated von Anfang an auf einer hohen Usability für ihre Mitarbeiter. Das Ergebnis dieser Bemühungen ist das erwähnte Terminal-Hub. Es wird vollständig via cronetwork MES abgebildet. „Unsere Mit arbeiter sollen sich auf ihre Aufgaben an den Maschinen oder in der Montage konzentrieren können und sich nicht mit verschiedenen Systemen herumschlagen müssen. Zudem muss die Bedienung des MES-Terminals einfach und intuitiv funktionieren“, nennt J. Auburger die Anforderungen an das System.

Gemeint sind die Terminals an den Fertigungsanlagen. Diese basieren auf der Portal-Technologie von Industrie Informatik, die es J. Auburger unter anderem ermöglicht, Benutzeroberflächen ohne Programmieraufwand lediglich durch Parametrierung und teils Drag-and-drop individuell zu gestalten. Sogenannte PIDO beziehen sowie visualisieren die Daten und Informationen aus dem MES sowie aus externen Systemen wie SAP oder der bereits erwähnten Werkzeugverwaltungssoftware. „Mussten unsere Werker früher für Instandhaltungsmeldungen oder die Eingabe von Parametern zur Qualitätskontrolle in Fremdsysteme abspringen, können sie das heute zentral und schnell am cronetwork-Terminal erledigen. Das spart Zeit und benötigt weitaus weniger Know-how“, so J. Auburger. Er stellt zudem heraus, dass die Lösung zur Erfassung der Qualitätsdaten (FQS) als fertige Solution aus dem neuen Industrie Informatik Solution Store bezogen wurde.

No-Code: Einfach zu individuellen Lösungen

Die PIDO-&-Portal-Technologie hat für den Specialist Cost Controlling eine besondere Bedeutung: „Die Erstellung neuer, individueller Services und Lösungen mittels No-Code-Technologie hat uns viele Türen geöffnet. Mittlerweile bauen wir beispielsweise auch Anwender-PIDO. Das heißt, wir beziehen nicht nur Daten, sondern können damit auch Informationen an cronetwork und andere Systeme zurückliefern. Wir bauen heute Cockpits, die das tägliche Doing am Shopfloor und darüber hinaus nachbilden und digitalisieren.“ Bei BHS Corrugated kann man so dem Großteil neuer Anforderungen ohne Fremdhilfe und Programmierkenntnisse selbst nachkommen.

Auch in Verwaltung und Management profitiert man von der neuen Datenqualität und Informationsaufbereitung. Örtlich völlig unabhängig, können Verantwortliche zum Beispiel einen Blick auf den aktuellen Status ihres Maschinenparks werfen oder Auftragslisten verfolgen. Dank cronetwork MES haben alle im Team den gleichen Informationsstand. „Wenn es früher ein Problem in der Fertigung gab, mussten wir uns auf Ursachensuche machen, Gespräche führen und unsere Schlüsse ziehen. Das war zeitaufwendig und hat nicht immer zu zuverlässigen Ergebnissen geführt. Heute liefert cronetwork MES absolut zuverlässige Informationen zu Maschinenstati, Reparaturen, Störungen usw.“, so J. Auburger weiter. Vor allem aber profitiert man auf der Organisationsebene von der Feinplanung APS.

 

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