Neue Geschäftsmodelle

Diese Veränderungen erfordern eine Anpassung des Geschäftsmodells der Automobilindustrie: "Die Automotivebranche wird vielfältige Partnerschaften mit Unternehmen aus anderen Bereichen eingehen, um Zugang zu Technologien und Kunden zu erhalten und sich Skaleneffekte zu sichern", sagt Marcus Hoffman, Principal bei Roland Berger und Co-Autor der Studie. Bei diesen neuen Geschäftsmodellen wird es nicht allein um den Vertrieb gehen, sondern auch zum Beispiel um die Integration von Hard- und Software in den Fahrzeugen.

Dezentrale Unternehmensstrukturen

Um ein größeres Wachstum und einen leichteren Zugang zu den Ressourcen zu erreichen, werden Unternehmen in der Automobilbranche ihre Strukturen zunehmend dezentral führen. Statt dessen werden sie sich glo/cal strukturieren – eine Kombination aus globaler Reichweite und der Anpassung an lokale Bedürfnisse und Gesetze. Unter Zulieferern wird die Konsolidierung weiter zunehmen. Gleichzeitig entstehen neue Hersteller – aus der Autoindustrie heraus und von Außen kommend.

Drei Szenarien für die Zukunft

Aus den erwarteten Megatrends in der Automotivebranche haben die Autoren der Studie drei Szenarien für das Jahr 2025 hergeleitet:

  • Das Hightech-Szenario prognostiziert eine starke Entwicklung des Autos in Richtung Konnektivität: Eine permanente Verbindung mit dem Internet und eine personalisierte IT-Schnittstelle ermöglichen dem Fahrer, zahlreiche zusätzliche Funktionen zu nutzen und mehr Komfort beim Fahren zu erreichen.
  • Das Sparszenario sieht eine Welt vor, in der die Kaufkraft der Kunden aufgrund des Steuerdrucks, der steigenden Inflation sowie des geringen Einkommenswachstums stark beeinträchtigt ist. Autos sind weniger erschwinglich und die Ausgaben für Fahrzeuge konkurrieren mit weiteren wichtigen Ausgaben.
  • Das Nachhaltigkeitsszenario beschreibt eine Welt, in der das Verbraucherverhalten stark durch Vorschriften, Gesetze und Steuern, aber auch durch Bewertungen über umweltfreundliche Automodelle beeinflusst wird.

Die Anzahl der Haupt-OEM hat über die letzten Jahre abgenommen - für die Zukunft ist ein Wiederanstieg jedoch möglich (Quelle: Automobilproduktion, University of London, Roland Berger)

Unabhängig davon, welches Szenario tatsächlich eintreffen wird, müssen die Hersteller in den kommenden Jahren offen und flexibel bleiben. "Die Unternehmen müssen sich jetzt den Chancen und Herausforderungen stellen, damit sie ihre Zukunft profitabel gestalten können", sagt W. Bernhart.

Weitere Informationen unter www.rolandberger.com.

OA Redaktion
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