Digitalisierung auf Sensorebene reicht nicht aus

Nadine Rahman

Nadine Rahman ist Vorsitzende der Geschäftsführung bei IFM Solutions. (Quelle: IFM)

Vorausschauende Wartung, Steigerung der Energieeffizienz oder flexible Fertigung in kleinen Losgrößen – all diese Industrie-4.0-Konzepte haben eines gemeinsam: Es werden Daten erfasst und daraus wertvolle Informationen gewonnen, um Maschinenstillstände vorherzusagen, Rüstvorgänge zu beschleunigen oder Qualitätskennzahlen zu optimieren. Historisch bedingt erfolgt der Blick auf solche Konzepte von der Sensorebene kommend. Heute werden alle neuen Sensoren mit einer digitalen IO-Link-Schnittstelle ausgestattet. Dieses Kommunikationsprotokoll vereinfacht die Kommunikation zwischen Sensoren und übergeordneten Systemen über alle Ebenen hinweg.

Die digitale Anbindung der Sensoren ist aber nur der Anfang. Benötigt werden Lösungen, die aus den Daten Informationen generieren und diese für andere Systeme zur Verfügung stellen. IFM hat in den vergangenen zehn Jahren einige mittelständische Softwareunternehmen akquiriert, um so die Kompetenzen und Ressourcen auszubauen. Dazu gehört zum Beispiel die GIB, die als Softwarehersteller und Spezialist für die Optimierung SAP-gesteuerter Supply-Chain-Prozesse in Unternehmen die ERP-Seite der Lösungen abdeckt. Die IFM Software GmbH, die aus der Softwaresparte der IFM Datalink sowie der QOSIT Informationstechnik hervorgegangen ist, entwickelt Lösungen für eine durchgängige, lückenlose Verbindung zwischen der Welt der Sensorik und dem Management. Neuester Zuwachs der Unternehmensgruppe ist seit Anfang 2019 die Firma Statmath, die auf die Analyse, Auswertung und intelligente Nutzung großer Datenmengen spezialisiert ist. Hier werden seit 2008 intelligente Algorithmen und Software für verschiedene Branchen entwickelt. Ihre Industrie-4.0-Soft-wareaktivitäten bündelt die Unternehmensgruppe im Hightech-Zentrum The Summit in Siegen.

Ein weiterer Schwerpunkt der Strategie liegt in Partnerschaften mit verschiedenen Unternehmen. So besteht bereits seit 2017 eine Kooperationsvereinbarung mit SAP, die für Kunden die Integration von OT (Operational Technologie) und IT (Informationstechnologie) vereinfachen soll. Eine weitere strategische Kooperation besteht seit diesem Jahr mit der Software AG. Dabei geht es darum, Informationen aus den Edge-Geräten von IFM mit der Cumulocity-IoT-Cloud zu verbinden, um so cloudbasierte Services nutzen zu können.

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