Der Blick auf Industrie 4.0 aus Sensorsicht

The Summit, Siegener Unternehmern

The Summit ist das Headquarter der fünf Siegener Unternehmern GIB, Pmdtechnologies, IFM Services (ehemals QOSIT Informationstechnik), IFM Software (ehemals IFM Datalink) und der IFM Solutions (ehemals Tisc), die zur IFM-Gruppe gehören. (Quelle: IFM)

Sowohl die Kooperationen mit großen Softwareanbietern als auch die eigenen Entwicklungen innerhalb der Unternehmensgruppe zielen darauf ab, die gesamte Wertschöpfungskette von Industrie 4.0 – vom intelligenten Sensor bis zur Bereitstellung der Daten und deren Auswertung im ERP-System – abzudecken. „Durch unsere Historie als Sensorhersteller haben wir natürlich eine Perspektive, die vom Shopfloor ausgeht“, sagt Nadine Rahman, Vorsitzende der Geschäftsführung der IFM Solutions. Sie bringt eine der zentralen Fragen auf den Punkt: „Wie bekommt man die Daten aus dem Sensor, um daraus Informationen zu generieren.“ Aktuell werden nur rund 5% der Daten, die moderne Sensoren erzeugen, tatsächlich verwendet. Der Grund liegt nach N. Rahmans Meinung auf der Hand: „Die Anbindung einzelner Sensoren ist in klassischen Architekturen extrem aufwendig und teuer.“

Kunden, die eine Digitalisierung ihrer Produktion in Angriff nehmen, verfolgen fast immer als Hauptziel: Die Verbesserung der Overall Equipment Effectiveness (OEE). Dazu müssen die wesentlichen Parameter – Verfügbarkeit, Produktivität und Qualität – optimiert werden. Hinzu kommt die Maximierung der Ressourceneffizienz. N. Rahman beschreibt als eigene Strategie: „Der Fokus unserer Aktivitäten liegt klar auf den Use Cases mit der Frage: Wie lösen wir ein konkretes Geschäftsproblem unseres Kunden?“

Neue Digitalisierungsplattform

Um diese Kundenanforderungen optimal erfüllen zu können, hat IFM jetzt die Softwareplattform Moneo entwickelt. Die modulare Lösung stellt dem Anwender einen Werkzeugkasten zur Verfügung, mit dem er seine Projekte einfach realisieren kann. Die einzelnen Module funktionieren auf den unterschiedlichen Plattformen nach dem Plug-and-work-Prinzip. „Wenn ein Kunde zum Beispiel bereits eine Cumulocity-IoT-Cloud verwendet, wollen wir ihm die Möglichkeit geben, Moneo auch dort einzusetzen“, nennt N. Rahman den Anspruch: „Und natürlich gilt das auch für andere Cloudplattformen.“ Flexibilität und Offenheit wird bei Moneo groß geschrieben, wie die Geschäftsführerin weiter erläutert: „Sowohl in Richtung der Hyperscaler als auch zu Partnern, die eigene Applikationen anbieten, haben wir offene Schnittstellen.“ Diese Offenheit sei wichtig, da sich der Anwender in der Regel nicht an einen bestimmten Hersteller binden möchte, sondern eine Wahlmöglichkeit erwartet.

Die Module der Moneo-Plattform werden als Subscription-Service offeriert. Dieses Software-as-a-Service-Geschäftsmodell bietet dem Kunden mehrere Vorteile: Neben der Nutzung sind dies vor allem die niedrigen Investitionskosten sowie eine hohe Flexibilität: Der Kunde bucht genau die Module, die er aktuell benötigt. Auf diese Weise kann er seine Lösung jederzeit auf Basis seines bestehenden Systems skalieren.

Veröffentlichung im November

Das erste Modul aus dem Moneo-Portfolio, das bereits im August erschienen ist, ist Configure SA. Damit steht eine umfassende Parametriersoftware für IO-Link-Sensoren zur Verfügung. Das integrierte, herstellerübergreifende IODD-Management ermöglicht es in Verbindung mit der IODD-Datenbank, die Sensoren verschiedener Hersteller in ein IO-Link-Netzwerk einzubinden und zu parametrieren. IO-Link-Mastermodule von IFM lassen sich mit Moneo Configure SA ebenfalls parametrieren. Der Launch der nächsten Module ist für November geplant. Im Mittelpunkt werden dann Monitoring und Realtime Maintenance sowie Track-and-Trace und Quality stehen.

Dr. Jörg Lantzsch
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