Steffen Winkler, CSO bei Bosch Rexroth, und Johannes Pfeffer, Vice President Business Unit Automation bei Wago (v.l.n.r.)

Steffen Winkler, CSO bei Bosch Rexroth, und Johannes Pfeffer, Vice President Business Unit Automation bei Wago (v.l.n.r.)

Bosch Rexroth hat mit seinem Betriebssystem ctrlX OS ein Novum im Markt geschaffen: Der Automatisierungsspezialist hat die Software von der eigenen Steuerungs-Hardware gelöst und für das industrielle Umfeld zur Verfügung gestellt. Auch Mitbewerber können das Linux-basierte Betriebssystem somit für ihre eigenen Zwecke einsetzen und bei­spielsweise als System- und Technologiepartner fungieren. Dazu hat sich Wago entschieden und treibt nun als erster Partner von Bosch Rexroth in diesem Bereich die Offenheit in der Automatisierung mit voran. Ursprünglich kam das Betriebssystem exklusiv auf der Steuerung ctrlX Core aus der Welt des Automatisierungsbaukastens ctrlX Automation zum Einsatz.

Laut Dr. Heiner Lang, CEO von Wago, liegt die Zukunft der Automatisierungstechnik in Partnerschaften. Er erinnert dabei an die Feldbus-Historie. In diesem zusammenhang lädt er Partner ein, in das Ökosystem einzutreten. Mit ctrlX will Bosch Rexrroth das Smartphone der Automatisierungstechnik kreieren. Wie Steffen Winkler, CSO bei Bosch Rexroth, betont ist Wago das erste Technologieunternehmen, welches das Linux-System ctrlX OS außerhalb von Bosch Rexroth in seine Systeme integriert. Marco Henkel, Vice President Technology Management, stellt heraus, dass die Technologieherausforderungen Cyber Security, Virtualisierung, Dezentralisierung, Zentralisierung, Big Data, Artificial Intelligence und Realtime Internet gemeinsam besser bewältigt werden können. Die Zukunft geht weg von eigenen Systemen. Wago bringt in die Partnerschaft sein Know-how für die IO und seine umfangreichen Marktkenntnisse mit ein, zum Beispiel für Energie- und Building-Automation. Als Befähiger für die zukünftige Automatisierung werden KI und die sichere Digitalisierung gesehen. In diesem Feld wird Wago eine entscheidende Rolle spielen. Für Wago stand die Frage "Make or Buy" im Raum. Entschieden hat man sich für "Partner".

Als Ziel der Partnerschaft stellt Steffen Winkler heraus, dass Bosch Rexroth und Wago Systembestandteile und Apps zukünftig gemeinsam entwickeln. Für ihn steht die Kooperation "für echte Offenheit". „Der Kern der Produktstrategie von Wago ist die Implementierung von ctrlX OS auf unseren eigenständig entwickelten Wago-Steuerungsplattformen. Hier bringen wir die neue Technologie in unsere Produktkompetenz ein und können gleichzeitig mit unseren Branchenerfahrungen marktspezifische Lösungen entwickeln. Zur Abrundung ist es ebenfalls denkbar, auch Produkte und Geräte aus dem Portfolio von Bosch Rexroth in das Wago-Angebot zu integrieren“, sagt Johannes Pfeffer, Vice President Business Unit Automation bei Wago. J. Pfeiffer betont, dass Cockpit-Kunden weiter betreut werden: "Kein Wago-Kunde wird im Regen stehen gelassen. Wir nehmen das Thema Engineering sehr ernst." Gemeinsam wollen Wago und Bosch Rexroth das Betriebssystem weiterentwickeln.

Wago kündigt neue Controller, Edge Devices und IOs an, die Ende des Jahres auf den Markt kommen werden. Hiermit werden hohe Security-Anforderungen abgedeckt. Auch KI-Algorithmen kommen zum Einsatz. Neben Codesys stehen wichtige Software-Tools wie Node Red, Logicad und weitere Hochsprachen zur Verfügung. Von Vorteil ist, dass sowohl Wago als auch Bosch Rexroth schon in der Vergangenheit auf Codesys gesetzt haben.

Das gemeinsame Ziel der beiden Unternehmen ist es, eine weltweit führende Automatisierungsplattform für die Software-getriebene Fabrik der Zukunft zu schaffen. „Das klingt ambitioniert. Wenn man jedoch betrachtet, wie einerseits fragmentiert und andererseits proprietär die Branche immer noch strukturiert ist, ist das ein realistisches Unterfangen im Interesse der Kundschaft. Konkret bedeutet das, die Plattform möglichst breit verankern zu können. Sowohl Bosch Rexroth als auch Wago halten es für essenziell, noch weitere System- und Technologiepartner für ctrlX OS ins Boot zu holen. Denn offene Systeme leben davon, dass viele Spezialisierte sich beteiligen und gemeinsam am großen Ganzen arbeiten“, betont S. Winkler.

In Kürze gibt es weitere Informationen zur Kooperation.

 

 

 

 

 

Bosch Rexroth/ Ronald Heinze

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