Von der Connectivity bis zu Data Analytics

IoT-Management

Das IoT-Management sorgt für einen aktuellen Überblick, welche Daten bereits im System abgelegt bzw. vorhanden sind (Quelle: Weidmüller)

IO-Link-Master-Baugruppen ICE2 und ICE3

Industrie-4.0-Kommunikation mit den IO-Link-Master-Baugruppen ICE2 und ICE3 von Pepperl+Fuchs (Quelle: Pepperl+Fuchs)

Moneo-Starterkit

IFM ermöglicht mit dem Moneo-Starterkit einen einfachen Einstieg in sein IIoT-System (Quelle: IFM)

Ebenfalls bereits vor einigen Jahren hat sich Weidmüller auf Transformationskurs begeben. Als Connectivity-Experte im Markt etabliert, wurde ein weiterer Weg in Richtung Automation und Digitalisierung eingeschlagen. Die zugehörige Geschäftseinheit verbuchte in den letzten Jahren zweistellige Wachstumszahlen beim Umsatz. „Unsere Kunden bestätigen uns hier, dass wir mit unserem Automatisierungsportfolio und unseren IIoT-Komponenten die richtigen Lösungen für den Markt bieten“, freute sich Weidmüller-Vorstandssprecher Volker Bibelhausen im Rahmen der Jahrespressekonferenz. Zu den Highlights im IoT-Portfolio der Detmolder gehört sicherlich das Industrial Automated Machine Learning Tool (Industrial Auto-ML Tool). Mit diesem können Maschinenbauer in das Thema Machine Learning einsteigen, ohne selbst zum Data Scientist werden oder entsprechendes Fachpersonal mitbringen zu müssen. Beim Industrial AutoML-Tool werden die Domänenexperten befähigt, auf Basis ihres Applikationswissens eigenständig Machine-Learning-Modelle zu erzeugen. So können sie das Fachwissen über ihre Maschinen- und Anlagenprozesse mit einbringen, bis am Ende des Modellbildungsprozesses der Experte das für seine Applikation am besten passende erhält. Hierzu wurde auf der Hannover Messe Preview 2020 eine Kooperation mit Microsoft verkündet, die die Verbreitung des Tools über den Azure Marketplace umfasst. Das Tool wurde nun um weitere Funktionen ergänzt.

Auf der diesjährigen Hannover Messe griff Weidmüller zudem das Corona-bedingt hoch angesiedelte Thema Fernwartung auf und erweiterte seine Fernzugriffslösung U-Link Remote Access Service um IoT-Funktionalitäten. Gemeint ist damit, dass bei U-Link eine Zeitseriendatenbank hinterlegt wurde, die auf die Speicherung von Prozessdaten spezialisiert und optimiert ist. Demnach können nun Prozessdaten historisch im Portal gespeichert werden. Zudem ist es möglich, sich mit einem Dashboard-Editor Visualisierungen für diese Prozessdaten zu erstellen. Nicht zuletzt bietet das Weidmüller-U-Link-System eine Alarmfunktion, welche individuelle Nachrichten an Nutzer senden kann.

„Mit der neuen IoT-Funktionalität gewinnen Anwender und Betreiber tiefere Einblicke in die Anlagenprozesse und können diese weiter optimieren. Da der Zustand der Anlage immer aktuell erfasst ist, können Reaktionen schneller erfolgen und unnötige Wartungen werden vermieden. Gleichzeitig können Benchmarks erstellt und so die Effizient erhöht werden“, nennen die Weidmüller-Experten als Vorteile. Besonders wichtig war den Entwicklern dabei die einfache Bedienbarkeit der Software. „Durch die Vollintegration der IoT-Funktionen in einem Portal entfällt die doppelte Pflege des Fernwartungs- und des IoT-Systems“, geben sie an.

Unterstützt werden die neuen Funktionen von verschiedenen Weidmüller-Geräten, wie der U-Control Web, der U-Control Studio oder dem IoT-Gateway. Auch die bestehenden Industrial Security Router profitieren von der Alarmfunktion: Die Datenübertragung wird über eine gesicherte TLS-Verbindung realisiert, die Authentifizierung erfolgt ebenso sicher wie beim VPN mittels X.509-Zertifikaten.

„USB für die Automatisierung“ rückt näher

Auch Pepperl+Fuchs befasst sich mit dem Thema Connectivity bis in die Cloud – in unterschiedlichen Ausprägungen. Das Unternehmen präsentiert sich als Pionier in Sensorik und Explosionsschutz, der Industrie 4.0 von Beginn an mitgestaltet hat. Pepperl+Fuchs ist in der Plattform Industrie 4.0 sowie im ZVEI aktiv und treibt die technische Entwicklung voran. Ein Beispiel dafür ist die Standardisierung von Ethernet-APL als IEEE 802.3-cg. Diese eigensichere 2-Draht-Technologie ermöglicht ethernetbasierte Kommunikation in prozesstechnischen Anlagen, auch in explosionsgefährdeten Bereichen.

Im Portfolio von Pepperl+Fuchs signalisiert die geschützte Marke Sensorik 4.0, dass die Produkte die in der Plattform Industrie 4.0 erarbeiteten Kriterien für Industrie-4.0-Komponenten erfüllen. Ein Beispiel dafür sind die IO-Link-Master-Baugruppen ICE2 und ICE3, welche bis zu acht IO-Link-Geräte nahtlos in Ethernet-Topologien integrieren. Die darin umgesetzte MultiLink-Technologie eröffnet parallel zu den bekannten echtzeitfähigen Protokollen zusätzliche Kommunikationswege. Der integrierte OPC-UA-Server stellt die über IO-Link zugänglichen detaillierten Sensordaten im standardisierten Datenmodell (IEC 62541) bereit. „Die Komponentenerklären sich dabei in gewisser Weise selbst, weshalb OPC UA in der Industrie 4.0 für die Kommunikation zwischen Komponenten unterschiedlicher Hersteller favorisiert wird. Der Aufbau von Maschine-zu-Maschine-Kommunikationen wird damit erleichtert – die Erfüllung des Traums vom ,USB für die Automatisierung‘ rückt näher“, sagt Benedikt Rauscher, Manager Global IoT und I4.0 Projects bei der Pepperl+Fuchs SE. Des Weiteren stellen die beiden IO-Link-Master auch einen MQTT-Client sowie Funktionen zum Ansprechen von Restful API bereit. „Darüber können die Schnittstellen von Cloudsystemen direkt von der Sensor/Aktor-Ebene aus angesprochen werden und unflexible sowie fehleranfällige Protokollumsetzungen in Gateways entfallen. Auf diese Weise werden alle Geräte mit IO-Link-Schnittstelle zu IoT-Devices, also zu Komponenten im Internet der Dinge“, erklärt er weiter.

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