Technische Anforderungen im Blick

Abbildung von Siras P21

Der Druckmessumformer Jumo Siras P21 misst zuverlässig und präzise in Wasserstoff und anderen Flüssigkeiten, Dämpfen und Gasen. Er ist für den Einsatz in sicherheitstechnischen Anlagen mit Safety Integrity Level (SIL) entwickelt und verfügt über die erforderlichen Zulassungen für die Prozessindustrie und den Maschinenbau. (Quelle: Jumo)

Der Einsatz von Wasserstoff als Energieträger bringt spezifische Materialanforderungen mit sich, die eine zentrale Rolle für die Sicherheit, Effizienz und Langlebigkeit der Systeme spielen. Da Wasserstoff bei hohem Druck und in manchen Fällen auch bei hohen Temperaturen gehandhabt wird, sind Materialien erforderlich, die diesen Bedingungen standhalten.

Wasserstoff kann in bestimmte Materialien eindringen und deren Struktur verändern und somit zu Rissen sowie Brüchen führen. Deshalb sind spezielle Legierungen oder Beschichtungen notwendig, um die Wasserstoffaufnahme zu reduzieren und die langfristige Materialbeständigkeit zu bewahren.

Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, spielt die Wahl passender Legierungen, Beschichtungen und Materialkombinationen eine wichtige Rolle. Innovative Herstellungsverfahren und langjährige Erfahrung mit Wasserstoff sind von Vorteil, um sicherzustellen, dass die Wasserstofftechnologien sicher, zuverlässig und effizient sind.

Auch in der Peripherie von Wasserstofftechnologien sind neue Anforderungen entstanden. So ist beispielsweise für den Betrieb eines Elektrolyseurs Reinstwasser von sehr hoher Güte erforderlich. Reinstwasser wird von einem Elektrolyseur unter Einsatz elektrischer Energie zu Wasserstoff und Sauerstoff gespalten.

Reinstwasserüberwachung im Elektrolyseur

Es gibt unterschiedliche Bauformen von Elektrolyseuren. Gemeinsam ist ihnen, dass sie als Eingangsgröße mit Reinstwasser arbeiten. Im Elektrolyseur gibt es zwei Elektroden, eine positive (Anode) und eine negative (Kathode), die in das Wasser getaucht sind.

Wenn elektrischer Strom durch das Wasser geleitet wird, spaltet sich das Reinstwasser H2O an den Elektroden in seine gasförmigen Bestandteile H2 und O2 auf. Die erzeugten Gase, Sauerstoff und Wasserstoff, werden separat gesammelt. Sie können dann für verschiedene Anwendungen verwendet oder für die Speicherung weiterverarbeitet werden.

Bei PEM-Elektrolyseuren beispielsweise trennt eine Membran die Anode und die Kathode, um den Sauerstoff und Wasserstoff zu trennen, während bei alkalischen Elektrolyseuren eine Lösung als Elektrolyt dient und gleichzeitig die Ionen zwischen den Elektroden transportiert.

Eine wichtige Messgröße für den Elektrolyseur ist die konstante Überwachung und Steuerung der Reinstwasserqualität am Eingang. Dies geschieht mittels konduktiver Leitfähigkeitsmesssonden, welche die Leitfähigkeit in µS/cm ausgeben. Die stetige Überwachung schützt nicht nur vor Beschädigung, sondern garantiert auch eine möglichst lange Haltbarkeit der Komponenten und trägt so zur Verlängerung der notwendigen Wartungsintervalle bei.

Auch Jumo verspürt eine deutliche Belebung des Geschäfts und erwartet enorme Wachstumschancen im Bereich Wasserstoff. Deshalb passt das Unternehmen seine Produkte für den Einsatz in diesem Bereich an und zertifiziert diese, wo notwendig. Die vorhandenen Fertigungsanlagen sind dafür lediglich geringfügig modifiziert worden, und die notwendigen Stückzahlsteigerungen lassen sich oft aus der Produktionsreserve erreichen.

Der Umgang mit Wasserstoff erfordert umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen und messtechnische Expertise, sei es bei der Herstellung von Reinstwasser für die Speisung des Elektrolyseurs oder bei der Überwachung der elektrolytischen Leitfähigkeit. Digitale Druck- und Temperatursensoren von Jumo gewährleisten die Überwachung der thermodynamischen Prozesse und bieten eine sichere und zuverlässige Technik, die darüber hinaus explosionsgeschützt ist. Diese Produkte gehen unter anderem an große deutsche Industrieunternehmen, die sie in ihren Anlagen verbauen.

Im Jumo-Portfolio für Wasserstoffanwendungen findet sich mit dem „tecLine CR/digiLine CR“-System eine zuverlässige Lösung für diese Messaufgabe. Als Entwicklungspartner für Sensor- und Automatisierungslösungen bietet das Unternehmen weiterführend oftmals individuelle Systemlösungen für kundenspezifische Elektrolyseurkonzepte an.

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