Daten zu nutzbringenden Informationen verdichten

Schaltanlagen im Kabinentrakt

Im ersten Schritt wurden die Schaltanlagen im Kabinentrakt erneuert. (Quelle: Phoenix Contact)

Gebäudesteuerung ILC 2050 BI

Über die offene Gebäudesteuerung ILC 2050 BI werden zum Beispiel die Pumpen geregelt. (Quelle: Phoenix Contact)

Mehr Komfort, mehr Optionen, mehr Effizienz – das sind die drei wesentlichen Ansprüche, die sich mit der Digitalisierung bestehender Gebäude erreichen lassen. Ein Fußballstation wie die Schüco-Arena smarter zu machen, stellt alles andere als einen Selbstzweck dar. Vielmehr soll der Weg zum Sammeln möglichst umfassender Betriebsdaten eröffnet werden, um diese schließlich zu nutzbringenden Informationen zu verdichten. Denn mit den Daten lassen sich Betriebsabläufe verbessern und bedarfsgerechter steuern – bis hin zur Anbindung von Buchungssystemen, Spielplänen oder Wetterdaten.

In einem ersten Projekt installierten Mitarbeitende des Projektteams von Phoenix Contact einen neuen Schaltschrank im Kabinenbereich. Die darin verbaute Gebäudeautomationslösung ermöglicht es zukünftig, Raumtemperaturen exakt zu fahren und energieoptimiert zu halten. „Wir müssen ein gewisses Temperaturniveau sicherstellen – allein schon deshalb, damit sich die Spieler im Winter keinen Schnupfen holen“, erläutert der Projekt-und Lösungsentwickler Daniel Kloster von Phoenix Contact. Die Automatisierung der Heizungs- und Lüftungstechnik ist mit regelbaren Pumpen kombiniert, welche die Kabinen aus dem Heizungsbereich mit ausreichend heißem Wasser versorgen. Dabei wird lediglich so viel Warmwasser geliefert, wie es gerade notwendig ist. „Auf diese Weise tritt keine Überhitzung der Heizungsversorgung im Vor- und Rücklauf auf. Die bedarfsgerecht gesteuerte Pumpenleistung trägt folglich zur Energieeinsparung bei“, fasst Frederik Busse, Projektleiter bei Phoenix Contact, zusammen. Solche Steuerungsmöglichkeiten gibt es aber nur, weil die Pumpen per Ethernet-Protokoll mit der Gebäudeautomatisierung verknüpft sind. Deren Kernelement bildet das IoT-basierte Gebäudemanagementsystem Emalytics von Phoenix Contact mit der offenen Steuerung ILC 2050 BI.

Flexible Verknüpfung verschiedener Disziplinen

Emalytics bietet mehr, als unter einer klassischen Gebäudeautomation respektive umfassenden Gebäudeleittechnik (GLT) verstanden wird. Mit dem Managementsystem hat Phoenix Contact eine Lösung entwickelt, welche die Disziplinen Gebäudeautomation, Energieerzeugung, Elektromobilität oder Raumbuchung flexibel miteinander verbindet. Durch die Nutzung von Emalytics lässt sich der Betrieb der Schüco-Arena in Zukunft ganzheitlich steuern, Wechselwirkungen werden erkannt und der Betrieb effizienter gestaltet. Die Offenheit des Systems schafft die Grundlage, später weitere Funktionen zu integrieren, beispielsweise ein Ladesäulenmanagement für Elektrofahrzeuge oder eine automatisierte Zuordnung von Verbrauchsdaten zu den einzelnen Cateringständen.

Eine Aufgabe von Emalytics besteht darin, sämtliche Funktionen eines Gebäudes über den HLKBereich hinaus datentechnisch zu harmonisieren. Zu diesem Zweck müssen die verfügbaren Daten in ein einheitliches Format gebracht werden. Das Gebäudemanagementsystem reiht dazu keine Hardware-Interfaces aneinander, sondern verwendet softwarebasierte Funktionstreiber. Daher benötigt das System weniger Platz im Schaltschrank. Darüber hinaus reduziert sich der Verdrahtungsaufwand, was die Modernisierung des Gebäudebestands vereinfacht. „Angesichts der anspruchsvollen Ziele vieler Betreiber gehört es zu unseren Leistungen, den Kunden bei einem so großen Projekt frühzeitig beratend zur Seite zu stehen“, erklärt D. Kloster. Die Arbeit innerhalb des sogenannten Smart Building Design stützt sich auf drei Ziele: Komfort steigern, Energieeffizienz verbessern und die Sicherheit in puncto IT-Security zu erhöhen.

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