FAME 1: Prüfstecksystem mit Betriebsstecker und getrennten Funktionsblöcken

Bild 1. Flexibles FAME-Prüfstecksystem mit Aufteilung der Funktionsbaugruppen für Stromwandler, Spannungswandler, Spannungsversorgung und Signale

Bild 1. Flexibles FAME-Prüfstecksystem mit Aufteilung der Funktionsbaugruppen für
Stromwandler, Spannungswandler, Spannungsversorgung und Signale (Quelle: Phoenix Contact)

Bild 2. Signale können durch Mikro-Wechselschalter gleichzeitig oder unabhängig voneinander geschaltet werden

Bild 2. Signale können durch Mikro-Wechselschalter gleichzeitig oder unabhängig
voneinander geschaltet werden (Quelle: Phoenix Contact)

Das FAME-1-Prüfstecksystem besteht aus 4- bis 13-poligen Prüfsteckleisten, die als Strom-, Spannungs- und Signalblock eingesetzt werden. Durch die Verwendung von getrennten Prüfsteckblöcken lassen sich die einzelnen Baugruppen unabhängig voneinander beschalten (Bild 1). Eine Besonderheit im Vergleich zur Klemmenleiste ist das Kurzschließen des Stromwandlers. Dies hat eine besondere Bedeutung, da Sekundärkreise von Stromwandlern nie im Leerlauf betrieben werden dürfen. Es kann sonst leicht zur Induktion einer gefährlichen Spannung und zur Zerstörung des Wandlers kommen. Das FAME-Prüfstecksystem bietet hier den Vorteil, dass beim Entfernen des Betriebssteckers automatisch ein voreilender Wandlerkurzschluss erzeugt wird. Die Kurzschlussfunktion ist dabei fest durch eine Steckbrücke in der Prüfsteckleiste konfiguriert. Somit sind Schaltfehler beim Stecken und Ziehen des Betriebs- und Prüfsteckers sicher ausgeschlossen. Bei mehreren Schaltanlagen gleicher Bauart – zum Beispiel in der Mittelspannungsverteilung eines Stadtteils – kann von Schrank zu Schrank der gleiche Stecker zum Prüfen verwendet werden. Das manuelle Kontaktieren und serielle Schalten der einzelnen Prüfsignale, wie bei der Klemmenleiste, ist nicht erforderlich. Dadurch wird der Prüfvorgang sicherer und schneller.

Flexibler Signal­kontakt mit Fern­meldefunktion

Die hohe Verfügbarkeit der Netze erfordert immer kürzere Zeitaufwände für turnusmäßig durchzuführende Prüfungen. Zunehmend überwachen und steuern Scada-Systeme die Verteilnetze und Anlagenzustände. Zustandsmeldungen im Netz werden im Leitstand zentral erfasst und angezeigt. So auch mit dem neuen FAME-1-Prüfstecksystem, das mit einem zusätzlichen Hilfskontakt ausgestattet ist (Bild 2). Der Kontakt ist in einer weißen Einzelscheibe untergebracht und in alle Prüfsteckblöcke von 4- bis 13-polig integrierbar. Die Betätigung erfolgt über Kunststoffnasen, die in die Prüf- und Betriebsstecker eingebracht sind.

Es können zwei galvanisch getrennte Sig­nale abgenommen werden. Geschaltet werden dafür zwei Mikroschalter, die als Wechsler ausgeführt sind. Dies bedeutet, die Kontakte können im Betriebszustand wahlweise als Öffner-Kontakt oder Schließer-Kontakt verdrahtet werden. Beim Entfernen des Betriebssteckers werden die Signalkontakte ­voreilend geschaltet. Damit ist gewährleistet, dass das Statussignal vor der Trennung der Wandlerkontakte erfolgt.

Durch die Verwendung von zwei Schaltern lassen sich Signale zur Leitwarte und zu Geräten im Schaltschrank getrennt voneinander (N/O oder N/C) übertragen. Die patentierte Teilung der Kunststoffnase ermöglicht es, zwischen der Kontaktierung des Betriebs- und Prüfsteckers zu unterscheiden. Die Hilfskontaktfunktion ist in alle Produkte der FAME-1-Familie integriert (Bild 3) und kann auch zur Feststellung unbefugter Eingriffe genutzt werden.

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