Mit welchen konkreten Lösungen und Serviceleistungen begleiten Sie Ihre Kunden?

Portrait von Armin Wallnöfer, ABB Automation Products GmbH

Armin Wallnöfer ist Digital Leader Motion bei der ABB Automation Products GmbH (Quelle: ABB)

Portrait von Niels Wessel, Schneider Electric

Niels Wessel ist Product Manager Drives & HMIs DACH im Marketing Global Operations bei Schneider Electric (Quelle: Schneider Electric)

Portrait von Johann Soder, SEW-Eurodrive

Johann Soder ist COO bei SEW-Eurodrive (Quelle: SEW-Eurodrive)

J. Soder: Mit Driveradar bieten wir unseren Kunden ein ganzheitliches, digitales Abbild der Antriebskomponenten (SmartProduct) und Systemlösungen. Die Basis dafür ist der SmartSupport, welcher die technische Infrastruktur zwischen lokalen oder aggregierten Antriebs- oder Systemdaten, zum Beispiel aus einem Edge Computing, und der übergelagerten IT-Systeme bildet. Die Grundlage für all das ist bestenfalls unser Automatisierungsbaukasten Movi-C, da hier bereits Mechanismen zur einfachen Anbindung, Datenerfassung und optionalen Vorverarbeitung integriert sind. Mit dem Einsatz von Produkten aus dem ­Driveradar-Portfolio eröffnen sich für Betreiber solcher Systeme eine ganze Reihe von Mehrwerten und Optimierungspotenziale. Dazu zählen zum Beispiel eine verbesserte Transparenz über die Einsatz- und Betriebsbedingungen des be­trach­teten Antriebs, eine Steigerung der Gesamtanlageneffizienz, verbesserte Plan­barkeit von Instandhaltungsmaßnahmen, reduzierter Bedarf an bevorrateten Ersatzkomponenten und die Möglichkeit zur Prozessoptimierung.

N. Wessel: Ob in der Siebtechnik, in der Wasserwirtschaft oder in der Verpackungsindustrie – wo auch immer Antriebstechnik zum Einsatz kommt, werden besondere Anforderungen an den Service gestellt. Hinzu kommt, dass allein die Anreise zum fehlerhaften Gerät mit bis zu 50 % der Instandsetzungszeit zu Buche schlägt.

In der IIoT-Ära muss es aber gar nicht so weit kommen. Ist der Frequenzumrichter in eine ganzheitliche Lösungsarchitektur wie Ecostruxure eingebettet, lassen sich aus den gewonnenen Felddaten mit Unterstützung cleverer Softwaretools wie Eco­struxure Maintenance Advisor nützliche Infos ableiten, per Ferndiagnose und Zustandsüberwachung Anomalien im Betrieb frühzeitig erkennen und auf Basis smarter Daten gezieltere und proaktive Wartungs- und Geschäftsentscheidungen treffen. Die Vorteile: Die Anlagenperformance wird dadurch langfristig gesteigert, was die Produktivität erhöht und die Betriebskosten senkt.

Dabei bietet ein cloudbasiertes Servicemodell Herstellern und Betreibern mehrere Vorzüge: So haben sie immer den Status ihres Antriebs im Blick und können sich im Fall eines Ereignisses per SMS oder E-Mail mit Nennung der Antriebs-ID und -Lokalisierung benachrichtigen lassen. Ist der Fehler identifiziert bzw. die Fehlernummer bekannt, wird zur FAQ-Datenbank verlinkt, sodass sich das Problem mit kontextueller Hilfe schnell und komfortabel beheben lässt. Instandhaltungsmaßnahmen sind aus der Ferne planbar, sodass das Serviceteam nicht mehr zwingend vor Ort sein muss, um sich einen Überblick über die Vitalität und Performance des Antriebs zu verschaffen.

A. Wallnöfer: Für unsere Antriebe bieten wir den Service ABB Ability Condition Monitoring für Drives an. Er liefert den Kunden Echtzeitinformationen zu Ereignissen der angeschlossenen Frequenz­umrichter, um deren Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit sicherzustellen und den Wartungsbedarf zu ermitteln. Zu den überwachten Parametern gehören die Verfügbarkeit der Frequenzumrichter, Umgebungsbedingungen sowie Störungen. Mögliche Probleme können damit frühzeitig erkannt werden, und Unternehmen können notwendige Wartungsmaßnahmen rechtzeitig einleiten, bevor es zu einer Störung kommt.

Der Trend geht klar weg von einer reaktiven Reparatur oder zeitbasierten Wartung hin zu einer zustandsbasierten Instandhaltung, um Serviceteams nach Bedarf einzusetzen und nicht nach einem festen Zeitpunkt. Natürlich ersetzt das nicht den Servicetechniker vor Ort. Durch die vorherige Analyse weiß er aber, welche Maßnahmen er voraussichtlich vornehmen muss. Mögliche Maschinenstillstände lassen sich dadurch verkürzen oder sogar vermeiden.

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