Start mit zehn Sensoren

Luftaufnahme des Produktionswerks der KG Deutsche Gasrußwerke GmbH & Co in Dortmund

Im Produktionswerk der KG Deutsche Gasrußwerke GmbH & Co in Dortmund wird Carbon Black produziert (Quelle: DGW)

Den Anfang machten in dem Dortmunder Werk Mitte 2018 zehn Sensoren für Testzwecke. Sie wurden von DGW-Technikern an Motoren angebracht und eingerichtet. Bei Fragen habe der Support von ABB immer schnell geholfen.  

D. Berling und seine Kollegen waren mit der Handhabung der ersten Sensoren und den erhaltenen Daten zufrieden. Nach der rund vierteljährigen Testphase wurden die nächsten intelligenten Sensoren bestellt. „Um wirklich Gewinn daraus zu ziehen, muss die Überwachung größer aufgezogen werden. Heute haben wir in unseren Anlagen alle relevanten Motoren damit bestückt“, betont er. Konkret sind mittlerweile alle Motoren mit einer Leistung ab 100 kW sowie kleinere, betriebsrelevante Motoren ab 45 kW mit den smarten Sensoren ausgerüstet – insgesamt 60 Sensoren wurden installiert.

Anfangs erfolgte die Datenabfrage ausschließlich manuell mit Tablet oder Smartphone. Dazu sind die Instandhalter von DGW regelmäßig durch die Anlagen gegangen und haben die Sensoren einzeln von Hand ausgelesen. Eine Herausforderung bestand zu Beginn auch darin, die erhaltenen Daten richtig zu interpretieren.  

Zwischenzeitlich werden die Daten von rund der Hälfte der Sensoren über drei Gateways abgerufen, die in kleinen Schaltschränken integriert sind und verteilt in den Anlagen montiert wurden. ABB sagt für die Gateways eine Reichweite von bis zu 100 m in Industrieanlagen zu, was für DGW ausreichend ist. Trotz umfänglichen Stahlbaus können mit einem Gateway drei Anlagen komplett automatisiert abgefragt werden.

Die Gateways führen alle zwei Stunden eine automatische ­Datenabfrage durch. Die manuelle Datenabfrage per Smart­phone erfolgt bei einem Anlagendurchgang mindestens einmal im ­Monat. Da die manuell abgelesenen Sensoren auf stündliche beziehungsweise zweistündliche Messungen eingestellt sind, ist ihre für 720 Messungen ausgelegte Speicherkapazität ­optimal.

Alle Parameter sind wichtig

Der ABB Ability Smart Sensor überträgt eine Vielzahl von Betriebsparametern der Motoren. Bei den Daten interessieren die Instandhalter der DGW zuallererst die Standard-Gesundheitsdaten, wie Vibration, Oberflächentemperatur und Lagerzustand. Bei Auffälligkeiten werden weitere Parameter betrachtet, wie die Drehzahl oder Ausgangsleistung. Ausschläge bei den Vibrationen können auf Anbackungen an einem Schaufelrad von einem Gebläse zurückzuführen sein oder eine Veränderung am Motor. Die tatsächliche Ursache erkennen die Wartungsspezialisten an den weiteren Parametern, die der Sensor zudem liefert.

In einzelnen Anlagenteilen herrscht baulich bedingt infolge des Stahlbaus eine recht hohe Grundvibration. Die smarten Sensoren messen an diesen Stellen an den Motoren dementsprechend auch höhere Vibrationen. Dies wird bei der Interpretation der Messwerte berücksichtigt.

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