Absichern und Trennen
Bild 02: Minimale Baubreite beim Klemmenleistenaufbau mit Vierstockklemmen (rechts) (Quelle: Phoenix Contact)

Bild 03: Die Vierstocklemme PT 2,5-4L steht in verschiedenen Varianten zur Verfügung. (Quelle: Phoenix Contact)
Eine weitere Besonderheit der PT-2,5-4L-Familie sind Varianten mit einer Trenngrundzone (TG) oder Messertrennung (MT). Die Klemmen mit der Trenngrundzone können beispielsweise als Sicherungsreihenklemme in Verbindung mit dem Sicherungsstecker P-FU 5x20-5 fungieren. Dabei wird in den Strompfad der obersten Ebene eine Sicherung mittels Sicherungsstecker integriert. So lassen sich beispielsweise Steuerstromkreise und Geräte bis 10 A absichern. Die unteren Ebenen der Reihenklemme können für PE-, Versorgungs- oder einfach als Signalkontakte genutzt werden.
Sind viele Messkreise in der Maschine verdrahtet, wünscht sich der Praktiker Trenn- und Messmöglichkeiten. So kann der analoge Regelkreis, z. B. 4...20 mA oder 0…10 V, auf eine Klemme mit Messertrennung aufgelegt werden. Das integrierte Trennmesser oder die Variante mit steckbarem Trennstecker (P-DI) ermöglicht bei der Inbetriebnahme oder Wartung einen Vorteil, da hier die Drähte nicht umständlich und fehlerbehaftet abgeklemmt werden müssen. Auch die Möglichkeit der Integration von passiven Bauelementen, wie beispielsweise Dioden oder Widerständen in Schaltkreisen, wird mit der Variante mit Bauelementestecker (P-CO) ermöglicht. Im Fall eines defekten Bauteils wird einfach der Stecker gezogen und das Bauteil wird mittels Federanschlusstechnik im Funktionsstecker ausgetauscht; ohne Spezialwerkzeuge wie einem Lötkolben.
Sensor- und Aktor-Verdrahtung bis 2,5 mm2
Einen weiteren Anwendungsfall für die PT-2,5-4L-Familie stellt das Thema Sensor- und Aktor-Verdrahtung dar. Spezielle Reihenklemmen für diese Anwendungsfälle gibt es bereits wie die Baureihe PTIO 1,5/S x von Phoenix Contact. Jedoch sind diese aufgrund der Teilungsbreite von 3,5 mm nur für einen Anschlussquerschnitt (mit Aderendhülse und Kunststoffkragen) von maximal 1,0 mm2 einsetzbar. Und selbst hier muss bereits eine schmale Sonderhülse verwendet werden. Soll aber der 2,5-mm2-Leiter genutzt werden, da der Aktor beispielsweise einen höheren Nennstrom als 10 A hat, dann gerät die 3,5 mm breite Baureihe schnell an ihre Grenzen. Abhilfe schafft die PT 2,5-4L für einen Nennstrom bis 18 A und einen Nennquerschnitt bis 2,5 mm2. Die Variante PT 2,5-L RD/L BU/L/L ist dabei für den Aufbau der Sensor- und Aktor-Verdrahtung im Schaltschrank vorgesehen (Bild 5). Bei ihr werden die unteren Ebenen für die Spannungsversorgung genutzt. Die Potenziale (+/–) werden einfach mittels Steckbrücken je nach Anwendung durchgeschliffen. Die beiden oberen Ebenen stehen für Signal- und Aktoren-Anwendungen zur Verfügung. Entweder hat der Sensor zwei Schaltzustände, die übersichtlich auf einer Reihenklemme aufgelegt werden, oder aber der Aktor hat zwei Richtungen, wie z. B. einen Motor mit Links- und Rechtslauf.
Für 24-V-Anwendungen gibt es außerdem Varianten mit integrierter LED-Leuchtanzeige. Der Schaltungszustand wird über die integrierte LED angezeigt und im Schaltkasten visualisiert. Das erleichtert die Fehlersuche und verbessert die Inbetriebnahme. Auch beim Thema Schirmanschluss bietet die Familie Lösungen. Zunächst lässt sich der Schirm sehr klassisch auf den PE-Kontakt (Protection Earth) der Reihenklemmen auflegen. Varianten wie PT 2,5-PE/LRD/L BU/L LED 24 RD oder PT 2,5-PE/L RD/L BU/L verfügen über einen integrierten PE-Kontakt in der untersten Ebene, der den Schirm angeschlossen am PE-Kontakt direkt mit der Tragschiene verbindet. Die Tragschiene ist dann ins Erdungskonzept des Schaltschranks eingebunden. Ein isolierter Aufbau der Tragschiene, um das Schirmpotenzial zu sammeln (Stichwort: Floating Ground), ist ebenfalls möglich. Der Anschluss des Schirms am PE-Kontakt hat aber auch Nachteile, insbesondere in der Montage, außerdem müssen die Leitungen auch noch ordentlich befestigt werden. Als Alternative zum direkten Anschluss sind Zubehörartikel wie die Schirmklemmen der SCC-Baureihe eine praktische Ergänzung. Diese gibt es in verschiedenen Größen von 5-mm- bis 20-mm-Leitungsdurchmesser für die Sammelschiene und andere Montagearten. In Verbindung mit Sammelbocksets wie EMC SET SKH 134/134 lassen sich geschirmte Leitungen über die SCC-Schirmklemmen einfach auf die beiliegende Kupfersammelschiene (3 mm × 10 mm) auflegen.
Fazit
Mit einer Vierstockklemme der Familie PT 2,5-4L lässt sich die elektrische Verbindungstechnik platzsparend im Schaltschrank unterbringen. Die benötigte Tragschienenlänge wird reduziert und der Bauraum im Schaltschrank optimal genutzt. Durch die Integration vieler Funktionen ist die Familie sehr flexibel einsetzbar: Die Möglichkeiten reichen von der Steuerungsverdrahtung, Potenzialverteilung über die Absicherungen von Stromkreisen bis hin zur Sensor-/ Aktor-Verdrahtung.
Literatur
- Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg: www.phoenixcontact.com/de-de/industrien/schaltschrankbau