Steffen Winkler, CSO, und Thomas Fechner, CEO der Business Unit Automation bei Bosch Rexroth (v.l.)

Steffen Winkler, CSO, und Thomas Fechner, CEO der Business Unit Automation bei Bosch Rexroth, präsentieren die nächsten Schritte auf ihrem Weg maximaler Offenheit rund um ctrlX Automation (v. l.) (Quelle: Bosch Rexroth)

„Mit unserer Automatisierungsplattform ctrlX Automation haben wir 2019 eine Zeitenwende eingeläutet: Mit ihr folgen wir konsequent dem Prinzip ,per App durch die Automatisierungswelt‘“, erklärt Steffen Winkler, CSO der Business Unit Automation bei Bosch Rexroth. So ist aus seiner Sicht die moderne Automatisierung Software-getrieben. 

Parallel wird das Partnernetzwerk ctrlX World immer weiter ausgebaut, denn: „Co-Creation ist die Zukunft. Mit gebündeltem Domänenwissen und gemeinsamer Schöpfungskraft entstehen die stärksten Innovationen“, ist S. Winkler überzeugt. 

Bei diesem Ansatz ist Offenheit oberstes Gebot. Thomas Fechner, CEO der Business Unit Automation bei Bosch Rexroth, ergänzt: „An allen Stellen, an denen wir rund um unser ctrlX-Automation-Portfolio Lock-in-Effekte umgehen können, demon­strieren wir Offenheit. Und das wird von unseren Kunden honoriert.“ Das belegen auch die Verkaufszahlen: Bislang haben mehr als 600 Kunden ctrlX-Automation-Komponenten geordert. „Bis Ende des Jahres wollen wir die 100-Mio.-€-Umsatzmarke bei ctrlX-Automation-Komponenten knacken“, gibt S. Winkler an. Als weitere Zahl nennt er die der Partner rund um das Netzwerk ctrlX World: „Bis Ende 2022 werden es mehr als 70 sein.“ Und dann noch zum ctrlX Store: „Hier finden sich 50 Apps – davon 19 von Drittanbietern.“ 

Offenheit im Drei-Säulen-Konzept 

Nun ist Bosch Rexroth mit seinem Offenheitsprinzip nicht der einzige Anbieter am Automatisierungsmarkt, der dieses verfolgt. Wo also liegen die Differenzierungsmerkmale zu den Marktbegleitern? Als ein Beispiel führt T. Fechner die Kommunika­tionsschnittstellen an: „Prinzipiell setzten wir natürlich auf Standards. OPC UA FX treiben wir bis über die ­Normungsgrenzen hinweg voran. Rest API und ein Linux-­basiertes Realtime-­Betriebssystem im Kern unserer Auto­matisierungsplattform sind weitere Bekenntnisse zu Offenheit, die es zudem ermög­­lichen, sichere Sys­teme zu realisieren.“  

Darüber hinaus ist die Microservice-basierte Architektur der Plattform auf Offenheit ausgelegt. T. Fechner verweist auf die Vielzahl am Markt vorhandener Legacy-Systeme. „Diesen Kunden bieten wir die Möglichkeit, ihren Bestandscode auf unsere Steuerung ctrlX Core zu übernehmen“, berichtet er. „Parallel verschmelzen IT und OT immer weiter, sodass auch IT-Experten zunehmend vor der Aufgabe stehen, Automatisierungs-Devices zu programmieren. Ähnlich wie Hochschulabsolventen verfügen sie allerdings in der Regel über Kenntnisse in Programmiersprachen, wie Java, Python, C usw. Hier bieten wir dahingehend maximale Offenheit, dass wir die Möglichkeit eines ­Mixbetriebs bereitstellen“, berichtet T. ­Fechner. Am Beispiel verdeutlicht er: „Kunden können ihren beispielsweise in IEC-61131-3 erstellten Bestandscode auf die ctrlX Core übernehmen und ihn beispielsweise mit einem Python-Code aus dem AI-Software-Bereich auf einem Device kombinieren.“ 

„Bei unserem System können Kunden wie mit einem Schieberegler entscheiden, ob sie klassische oder modernere Programmiersprachen nutzen oder beides mischen möchten“, führt S. Winkler weiter aus. 

Als dritte Säule im Bosch-Rexroth-Offenheitskonzept kommt T. Fechner auf das Partnernetzwerk ctrlX World zu sprechen. „Ein Kunde will sich nicht von einem einzigen Automatisierungstechnikhersteller abhängig machen. Stattdessen möchte er ein möglichst breites Leistungsangebot von mehreren Industrie-Playern kombinieren können“, lautet seine Erfahrung. Er verweist auf die vielfältigen Anforderungen, die heute beispielsweise rund um eine Sondermaschine gelöst werden müssten. Hier sei der Maschinenbauer auf unterschiedliche Lösungen von verschiedenen Herstellern angewiesen, um ein optimales Endergebnis realisieren zu können. Und hier liefere das Partnerprogramm die passenden Antworten. „Hardware-seitig bilden wir die Offenheit wie erwähnt zum Beispiel über die Schnittstellen ab. Bei der Softwareintegra­tion kommt es allerdings häufig zu Kompatibilitätsproblemen, zum Beispiel aufgrund unterschiedlicher Treiber oder Konfigurationen. Dadurch ergeben sich Projektrisiken. Und genau diese eliminieren wir im Rahmen unserer ctrlX World. Für alle Produkte, die wir innerhalb dieser anbieten, liefern wir dem Kunden ein Plug-and-produce-Versprechen mit“, so T. Fechner. 

Zusammenfassend erklärt der CEO: „Mit unserem Drei-Säulen-Konzept bieten wir maximale Offenheit. Dabei wollen wir uns von unseren Marktbegleitern nicht abgrenzen, sondern ein gemeinsames, einfach integrierbares Leistungsangebot platzieren.“
 

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