Schnell installiert und förderfähig

Die Sensoren von Endress+Hauser sind innerhalb von einem Tag installiert. Aufwendige Baumaßnahmen und Genehmigungen sind nicht erforderlich (Quelle: Endress+Hauser)
Wenn feststeht, wo die Messstellen positioniert werden sollen, kann das Frühwarnsystem Netilion Flood Monitoring innerhalb von einem Tag installiert werden. Fast alle Sensoren sind batteriebetrieben und bedürfen keiner Infrastruktur, beispielsweise Veränderungen am Gewässer, der Schaffung von Querschnitten oder der Errichtung von Pegelhäuschen. Aufwendige Baumaßnahmen oder Genehmigungen sind für die Installation ebenfalls nicht nötig. Die Sensoren lassen sich an vorhandenen Querbauwerken wie Rohrleitungen, Brücken, Unterführungen, Mauern oder Straßen anbringen. Bestehende Systeme wie zum Beispiel Landespegelmessstellen werden in die Analyse integriert. Nach der Installation der Sensoren liefert das Hochwasserschutzsystem vom ersten Tag an zuverlässige Hinweise. Die Finanzierung des Systems ist zudem förderfähig: Kommunen können auf Antrag Zuschüsse vom Land erhalten, um ihren Hochwasserschutz zu optimieren.
Erfolgreich im Einsatz
In Lenzkirch ist Netilion Flood Monitoring bereits im Einsatz. Die Gemeinde im Schwarzwald wurde zuletzt 2018 von einer Überschwemmung überrascht, die Schäden in Höhe von mehreren hunderttausend Euro anrichtete. Die Ortschaft befindet sich in einer Kessellage, umgeben von Bergen und Hügeln. Zusätzlich fließen zwei Flüsse mitten durch den Ort. „Im Falle eines Starkregen ist die Gefahr groß und die Vorlaufzeit gering“, sagt Andreas Graf. Der Bürgermeister von Lenzkirch erinnert sich an das Hochwasser von 2018: „Damals ist das Wasser unheimlich schnell angestiegen, was an einem Unwetter mit gleichzeitiger Schneeschmelze lag.“
Heute sind rund um Lenzkirch verschiedene Messstellen verteilt: In den Böden stecken sechs Bodenfeuchtesensoren und geben Aufschluss, ob das Erdreich noch genügend Regenwasser aufnehmen kann oder bereits gesättigt ist. Am Dachgiebel des Bauhofs und an einem weiteren Standort ist jeweils ein Niederschlagsensor angebracht, sie messen die Regenintensität. Und an insgesamt neun Stellen entlang der Flüsse und Bäche der Gegend sind Radar-Pegelmessgeräte installiert, die den Stand der Gewässer anzeigen.