Die Vorteile im Überblick

Das Beispiel zeigt: DXQanalyze stellt anlagenindividuell und nutzungsabhängig Informationen bereit. Damit lassen sich zum Beispiel die verbleibende Lebensdauer von Anlagenkomponenten prognostizieren oder Zusammenhänge von Qualitätsergebnis und Bearbeitungsprozess herstellen. Dies ist eine optimale Ergänzung zur Anlagenbedien-Software, die dem Betreiber eine Schnittstelle zur Verfügung stellt und ihn beispielsweise auf Funktionsausfälle aufmerksam macht. Zudem ergänzt sie die Leittechnik, die übergeordnet Auftragsdaten an Anlagen transportiert, Produktionsabfolgen optimiert und Leistungskennzahlen im Vergleich zu Sollvorgaben bereitstellt.

Damit unterstützt DXQanalyze den Digitalisierungstrend in der industriellen Produktion. Die Software kann je nach Anwendungsfall in neuen sowie bestehenden Anlagen eingesetzt werden. Sie lässt sich in vorgeschriebene beziehungsweise gegebene IT- und Kommunikationstechnik einbringen. Es wird eine Installation entweder an Einzelanlagen (on Edge), im unternehmenseigenen Netzwerk (on Premises) oder in einer Cloud-Umgebung unterstützt. In der höchsten Ausbaustufe ermöglicht DXQanalyze die Selbstorganisation einer Anlage, beispielsweise via Durchgriff auf den SPS-Level und Stop des Einlaufs. Im Gegensatz zu einer klassischen Steuerungstechnik erkennt die DXQ-Software Unregelmäßigkeiten und ermöglicht ein früheres Eingreifen.

Die Software ist bisher die erste marktreife Lösung, die künstliche Intelligenz (KI) einsetzt, um die Gesamtanlageneffektivität in der Lackieranlage zu erhöhen. Das Modul Advanced Analytics erweiterte Dürr bereits im Gewerk Sealing, indem die KIModelle, die die Roboter- und Prozessdaten analysieren, für die spezifischen Anforderungen adaptiert wurden.

Anwendungsbereiche der Software-Lösung

Aus Kundensicht verbessert der Einsatz von DXQanalyze die Gesamtanlageneffektivität sowohl im Hinblick auf Kosten als auch auf die Nachhaltigkeit. Zudem trägt die Software zu einer längeren Lebenszeit der Anlagenkomponenten bei.

Der Dürr-Konzern verfügt über digitale Lösungen in Branchen wie der Automobilindustrie, dem Maschinenbau sowie Chemie, Pharma, Medizintechnik und der Holzbearbeitung. Die DXQanalyze- Familie ist derzeit primär in der Automobilindustrie im Einsatz. Daher beziehen sich nachfolgende Anwendungsfälle auf diese Branche.

An Einzelanlagen haben Kunden nach dem Einsatz von DXQanalyze unter anderem über folgende Erfolge berichtet:

• Berücksichtigt man den Aufwand für die Wartung sowie die Kosten für Ausfallzeiten und Nacharbeiten, so belaufen sich die jährlichen Einsparungen allein für ein Machine-Learning- Modell auf einen fünfstelligen Euro-Betrag.
• Durch die erfolgreiche Früherkennung von Druckabfällen an Pumpen im Applikationsprozess konnten ungeplante Stillstände vermieden werden.
• Qualitätsprobleme, die zu hohen Nachbearbeitungskosten führen, wurden durch die Inline-Erkennung von falsch installierten Ersatzteilen an Anlagen vermieden.
• Zustandsbezogene, individuelle Wartungszyklen haben zu einem geringeren Materialverbrauch geführt. Über die gesamte Wertschöpfungskette einer Lackieranlage wurden unter anderem diese Effekte erzielt:
• Qualitätskennzahlen wie Erstläufer-, Nacharbeits- und Ausschussquote konnten um mehrere Prozentpunkte optimiert werden.
• Qualitätsprobleme konnten lokalisiert werden. Dies unterstützt eine effiziente Maßnahmenidentifikation. Gleiches gilt für die Zuordnung bestimmter Tageszeiten, Arbeitstage, Verbrauchsmaterialien etc. zu systematischen Qualitätsdefekten.

Referenzen

DXQanalyze ist eine Produktfamilie der Digitalmarke „DXQ – Digital Intelligence by Dürr“ der Dürr Systems AG. Alle enthaltenen Software-Produkte sowie deren Module werden bereits in Lackieranlagen deutscher Automobilhersteller in der Serienfertigung eingesetzt. Erklärtes Entwicklungsziel von Dürr ist es, das Einsatzspektrum über die eigenen Anlagen hinaus auf Anlagen von Marktbegleitern sowie auf weitere Industrieszenarien zu erweitern.

Unter anderem wurden im Projekt bei SVW Anting erstmalig Prozessdaten von Gewerken anderer Lieferanten zur Auswertung in DXQplant.analytics herangezogen, beispielsweise in der Applikationstechnik.