Mit Robotik gegen den Fachkräftemangel angehen

Ulrich Arlt, EMEA Business Manager Motion Control bei Rockwell Automation: „Wir unterstützen unsere Kunden in vielfältiger Weise bei der Optimierung ihrer Prozesse.“

Ulrich Arlt, EMEA Business Manager Motion Control bei Rockwell Automation: „Wir unterstützen unsere Kunden in vielfältiger Weise bei der Optimierung ihrer Prozesse.“ (Quelle: Rockwell Automation)

Mit dem Intelligent Track System iTrak 5750 können Anwender ihre Maschinenproduktivität durch schnellere, intelligentere und flexiblere Bewegungen neu definieren.

Mit dem Intelligent Track System iTrak 5750 können Anwender ihre Maschinenproduktivität durch schnellere, intelligentere und flexiblere Bewegungen neu definieren. (Quelle: Rockwell Automation)

Der Fachkräftemangel zählt ebenfalls zu den Megatrends. „Hier ist die Robotik ein optimaler Lösungsbaustein: Sie unterstützt uns in Bereichen, in denen wir Facharbeiter mit wiederkehrenden Aufgaben belasten, die wenig Mehrwert bieten, wie zum Beispiel manuelle Transporte“, sagt U. Arlt und weist auf die autonomen mobilen Roboter (AMR) von Otto Motors hin. Diese hat Rockwell Automation seit letztem Jahr durch die Akquisition von Clearpath Robotics im Portfolio. „Unsere AMR unterstützen Mitarbeiter und nehmen ihnen monotone Tätigkeiten ab.“ Außerdem optimieren sie die logistischen Prozesse im Fertigungsumfeld. „Wir kommen oftmals in Unternehmen und erhalten als Info: Wir haben alle Prozesse automatisiert. Beim Durchlaufen der Fertigung sehen wir dann Maschinenbediener, die Material händisch an die Maschine bringen, oder andere, die eine Palette mit Fertigungserzeugnissen mit einem Hubwagen an eine nächste Station oder in die Versandabteilung fahren. Ist ein solcher Mitarbeiter einmal länger in Zigarettenpause oder verzögert sich sonst wie, kommt es schnell zu Verzögerungen im gesamten Produktionsprozess“, berichtet U. Arlt aus seiner Erfahrung. Hier würden AMR optimale Abhilfe bieten.

Nach dem Integrations- und Bedienaufwand gefragt, winkt er ab: „Unsere Otto Motors werden von Otto Fleet Manager, einer der effektivsten Flottenmanagement-Software in der Branche, gesteuert, die alle Bereiche rund um den AMR kontrolliert. Sowohl eine Verbindung der AMR in die Fabrikautomation als auch in die ERP-Welt ist gegeben. Die Flottenmanagement-Software bietet eine einfache Skalierbarkeit und Integration eines AMR bis hin zu 100 AMR in einer Installation.“ Am Beispiel verdeutlicht U.Arlt: „Vor Kurzem bin ich in unser Werk nach Polen gereist und habe dort einen AMR in Betrieb genommen. In einem 15-minütigem Training hatte ich den Ingenieur geschult, sodass er die Flotte nun schnell selbst erweitern kann. Das zeigt, wie einfach unsere Flottenmanagement-Software bedienbar ist.“

Hinsichtlich der AMR weist er darauf hin, dass die Fahrzeuge mit modernen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet sind und sich sicher für Mitarbeiter und andere Fahrzeuge in der Fabrik bewegen. „Damit sind AMR ein wichtiger Bestandteil, um die Produktivität zu steigern und die Sicherheit der Transporte zu verbessern. Und wenn schon Digitalisierung, dann doch bitte über alle Prozesse hinweg“, ergänzt er.

Mit Blick auf die erwähnte Akquisition fügt er an: „Durch die Übernahme von Clearpath Robotics und deren Expertise im Bereich autonomer mobiler Roboter konnten wir unser Angebot damit maßgeblich erweitern und können unseren Kunden nun noch mehr Lösungen zur Verbesserung ihrer Prozesse anbieten.“

KI im Fokus

Im Juni 2024 hatte Rockwell angekündigt, gemeinsam mit Nvidia die Entwicklung von sichereren und intelligenteren mobilen Industrierobotern mit KI zu fördern. Dies stellt den nächsten Schritt in der Zusammenarbeit beider Unternehmen dar – Anfang dieses Jahres wurde bereits beschlossen, gemeinsam mit KI die Möglichkeiten im Fertigungsumfeld zu steigern.

Laut dem „State of Smart Manufacturing Report 2024” von Rockwell Automation gehen 43% der deutschen Hersteller davon aus, dass sie im Jahr 2024 generative KI (GenAI) in ihren Betrieben einführen werden. Wie Kunden von der Zusammenarbeit mit Nvidia, insbesondere im Hinblick auf die Isaac-Robotikplattform und die Anwendung generativer KI profitieren, beschreibt U. Arlt wie folgt: „Unsere langjährige Zusammenarbeit mit Nvidia im Bereich der KI hat nun eine neue Dimension erreicht, indem wir den Einsatz von KI in AMR zur Verbesserung ihrer Leistung und Effizienz erweitern. Durch die Integration der Nvidia-Isaac-Robotik-Plattform wird das Anwendungspotenzial in diesem Bereich noch weiter ausgeschöpft. Darüber hinaus arbeiten wir mit Nvidia auch bei der Weiterentwicklung von digitalen Zwillingen von Produktionssystemen im industriellen Maßstab mit neuen Technologien zusammen.“

Im Rahmen der Zusammenarbeit ist Nvidia nun auch Teil des Rockwell Automation Partner Networks. Somit stehen Kunden mehr Anwendungen zur Verfügung, die sie darin unterstützen sollen, ihre Abläufe widerstandsfähiger, flexibler und nachhaltiger zu gestalten.

„All diese fortschrittlichen Technologien, wie GenAI und Robotik, helfen dabei, Fachkräfte zu unterstützen, indem sie Routineaufgaben automatisieren und so den Arbeitern ermöglichen, sich auf komplexere und wertschöpfendere Aufgaben zu konzentrieren. Darüber hinaus können sie dabei unterstützen, bestehende Kompetenzlücken in der Belegschaft zu schließen“, sagt U. Arlt abschließend.

www.rockwellautomation.com 

Inge Hübner
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